Witterungsverlauf im Juni 2016 Witterungsverlauf im Juni 2016 Gefühlt und tatsächlich klaffen oft auseinander – dies im Besonderen auch beim Wetter. Auch wenn man es nicht glauben will: Der vergangene Juni war im Witterungsverlauf nur geringfügig zu nass und fiel trotz fehlendem Sonnenschein auch zu warm aus. Den Beweis liefern die Messwerte. Im Mittel der Vergleichsperiode von 30 Jahren (1981 – 2010) war der Juni an der Station 15,7 Grad warm, es regnete durchschnittlich 98,4 Liter/Quadratmeter, und die Sonne schien (1991 - 2010) durchschnittlich 227,6 Stunden. Der diesjährige Juni brachte es dagegen auf eine Durchschnittstemperatur von 16,8 Grad bei „nur“ 157,9 Stunden Sonnenschein, und an Regen fielen 112,4 Liter auf jeden Quadratmeter an der Messstelle. Dass der Juni gefühlt einen mehr tristen als einen freudig sommerlichen Eindruck hinterließ, das mag zum einen daran liegen, dass es statt den üblich 8 Sommertagen (mit 25 und mehr Grad) es in diesem Jahr nur 5 Sommertage gab, zum andern, dass es von den 30 Junitagen an 24 Tagen geregnet hat. Manchmal waren es nur ein paar Tropfen, doch an 18 Tagen wenigstens einen oder mehr als einen Liter pro Quadratmeter. Solche Tage werden dann als Regentage bezeichnet. Die Regentage verteilten sich fast gleichmäßig über den Monat – besonders dicht aber um die Monatsmitte. Und da es auch zur Monatsmitte auch am kühlsten war und es an Sonnenschein mangelte, da war leicht zu glauben, der Sommer würde in diesem Jahr ausbleiben. Der Pflanzenwelt hat dieses Wetter aber wohl mehr gefallen als den Menschen. Die Natur hatte im Gegensatz zum vergangen Jahr 2015 keinen Wetterstress. Weder anhaltende Trockenheit, noch Hitze, gleißendes Sonnenlicht und auch keine Überflutungen durch Unwetter hatten im heurigen Juni die Pflanzen zu bewältigen. Unser Landkreis blieb übrigens auch von schlimmem Unwetter verschont. Dies war bundesweit nicht allen Landkreisen vergönnt. Niemand hat es vorher gewusst, wen es letztlich treffen wird. Unwetter punktgenau vorherzusagen, das können die Wetterdienste noch nicht leisten, und so wurden auch in unserer Nähe zu Beginn der letzten Juniwoche die Städte Reutlingen und Pfullingen von einem heftigen Gewitter heimgesucht während der Zollernalbkreis weitgehendst verschont blieb. Der diesjährige Juni begann mit Regen und Maximum-temperaturen um die 20 Grad Celsius herum. Ein kurzes Aufblitzen in Richtung Sommer gab es am 7. Juni mit 26,3 Grad, um danach es weiter regnen zu lassen und dies über die Monatsmitte hinaus. Vom 11. bis zum 20. Juni blieben dann die Tageshöchsttemperaturen durchgängig unter 20 Grad Celsius. Es war die Zeit der „Schafskälte“ – einem Witterungsregelfall zwischen dem 10. und 20. Juni gleich dem der Eisheiligen. Die tiefste Tageshöchsttemperatur wurde am 16. Juni mit 16,2 Grad registriert. Danach wagte der Juni einen großen Schritt in Richtung Sommer und zog die Mitteltemperatur mit nach oben. Am astronomischen Sommeranfang – in diesem Jahr am 21. Juni – dem Tag an dem die Sonne am höchsten steht (65 Grad über dem Horizont zur Mittagszeit) und am längsten über dem unverstellten Horizont bleibt (16 Stunden und 5 Minuten), waren es wieder mehr als 20 Grad Tageshöchsttemperatur – zwei Tage später jedoch, am 23. Juni, wurde schon der Monatshöchstwert von 32,9 Grad Celsius registriert. Einen Tag später zeigte das Thermometer nochmals den Wert eines „heißen Tages“ von 32,7 Grad an. Und schon stöhnten die Menschen wieder – jetzt war es an Wärme zu viel. Kräftige Gewitter um uns herum ließen die Temperatur jedoch wieder abstürzen. An der Messstelle fielen am Freitag, den 24. Juni, beim abendlichen Gewitter „nur“ 16,9 Liter pro Quadratmeter – weiter nordwestlich und nördlich muss es deutlich mehr geregnet haben. Dort mischte sich unter den Gewitterregen auch Hagel, und in Pfullingen liefen mehr als 50 Keller voll. So unterschiedlich teilt das Wetter aus. Die letzten Junitage brachten danach ein mehr ruhiges Wetter hervor – die Bauern trauten ihm, nachdem es auch an „Siebenschläfer“ (27. Juni) nicht regnete und begannen mit der Heuernte. Noch ein paar weitere Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnittstemperatur des Juni 2016 betrug plus 16,8 Grad. Vergangenes Jahr waren es 17,2 Grad, und im Durchschnitt seit 1981 bis 2010 war es bei uns im Juni plus 15,7 Grad warm. Fünf Sommertage (25 und mehr Grad) – (8 sind es durchschnittlich) – und 2 „heiße Tage“ mit über 30 Grad kann der diesjährige Juni vorweisen. Regentage, mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter wurden 18 gezählt. In der Summe kamen 112,4 Liter Niederschlag zusammen. Im Jahr 2015 regnete es im Juni nur 41,4 Liter, und im Durchschnitt seit 1981 - 2010 fielen bei uns 98,4 Liter/Quadratmeter. Nebel wurde auf Stationshöhe an keinem einzigen Tag registriert und auch nur an 3 Tagen gab es nennenswerte Gewitter. Der Wind frischte an 2 Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation 157,9 Stunden - im vorausgegangenen Juni 2015 waren es 208,9 Stunden und seit 1991 bis einschließlich 2010 sind es durchschnittlich im Juni 227,6 Sonnenscheinstunden. Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert. Karl-Heinz Jetter |