Witterungsverlauf Mai 2016
Witterungsverlauf im Mai 2016

Ein Auf und Ab bescherte uns der Mai im Witterungsverlauf. Dies sowohl bei der Temperatur als auch beim Sonnenschein und ins besonders beim Niederschlag, der von ein paar Tropfen bis hin zu Extremwerten schwankte und bundesweit betrachtet, teils katastrophale Schäden anrichtete und sogar Todesopfer forderte.
Der Zollernalbkreis blieb im zurückliegenden Mai von schlimmen Unwettern allerdings verschont und das Auf und Ab auch in unserer Region glich sich deshalb fast zu einem durchschnittlichen Maienwetter aus.

Zur Einordnung: Im Mittel der Vergleichsperiode (1981 – 2010) war es bei uns im Mai durchschnittlich plus 12,6 Grad warm, an Niederschlag fielen durchschnittlich 109,5 Liter pro Quadratmeter, und die Sonne schien seit 1991 - 2010 durchschnittlich 204,1 Stunden.
Der diesjährige Mai brachte es dagegen auf eine Mitteltemperatur von plus 12,9 Grad Celsius, 108,3 Liter Niederschlag und 183,2 Sonnenscheinstunden. Also im Vergleich betrachtet: Drei Zehntelgrade zu warm, um 20,9 Stunden sonnenscheinärmer und beim Niederschlag fast auf den Liter genau dem Durchschnitt entsprechend.

Mit dem Mai endet für die Meteorologen auch das Frühjahr, das in der Rückschau mit 8,3 Grad genau dem Durchschnitt entsprach und mit einem Fehl von 92,7 Stunden (422,5 Stunden gegenüber 515,2 Stunden) viel zu dunkel ausfiel. Durchschnittlich regnet es in den drei Frühlingsmonaten März, April und Mai zusammengerechnet 233,7 Liter – heuer kamen 254,6 Liter zusammen, was ein Plus von 20,9 l/m² ergibt.

Mit einem kühlen und verregneten 1.Mai begann der Monat. Kein Wanderwetter war an diesem Tag, die Grillplätze blieben unbesetzt, und die Bänder der Maibäume hingen grau herab anstatt mit ihren Farben im Sonnenlicht zu flattern. In den Tagen danach wurde es aber deutlich wärmer und sonniger. In diese wettermäßig schönste Zeit im Mai fielen auch Christi Himmelfahrt (Vatertag) am 5. Mai und Muttertag (08. Mai). Im ersten Monatsdrittel kamen 88 Sonnenscheinstunden zusammen, und da auch die Temperaturen tagsüber kräftig anstiegen explodierte die Natur förmlich und die Obstbäume blühten um die Wette.
Das zweite Monatsdrittel sollte gänzlich anders werden. Jetzt war die Zeit der „Eisheiligen“. Obwohl durch die Kalenderreform eigentlich um 10 Tage nach hinten verschoben, war es in diesem Jahr tatsächlich um die Monatsmitte durchschnittlich am kühlsten, zudem trübe und regnerisch.

Die „Eisheiligen“ Pankratius, Servatius und Bonifatius sowie die „Kalte Sophie“ stehen für einen Kälteeinbruch zwischen dem 12. und 15. Mai. So wenigstens ist es hie und da nachzulesen und der Volksmund reimte unter anderem zu den Eisheiligen (wohl aus Bayern stammend): “Die Pankrazi, Servazi und Bonifazi sind drei frostige Bazi und zum Schluss fehlt nie die kalte Sophie“.
Frost gab es aber auch zur Zeit der Eisheiligen keinen – doch Pfingsten fiel in diese Zeit. Am Tag der „kalten Sophie“ 15. Mai, war Pfingstsonntag. Bei Temperaturen die an beiden Pfingstfeiertagen nicht über 10 Grad hinausgingen und bei kaltem Nordwestwind war, wenn er schon sein sollte, für einen Pfingstspaziergang Winterkleidung angesagt.
In den Tagen nach Pfingsten ging es mit der Temperatur wieder steil nach oben, so dass am 22. der Monatshöchstwert von 27.4 Grad erreicht wurde – um zwei Tage später wiederum auf 10,7 Grad abzustürzen. Im kurzen Abstand stieg danach die Temperatur wieder an – es wurde aber auch wechselhafter und gewitterig. Der Zollernalbkreis wurde davon aber nur gestreift. Doch in den letzten drei Tagen des Monats tobten sich ins besonders in der Hohenlohe und in Oberschwaben heftige Unwetter aus, die katastropale Schäden anrichteten und danach in Baden-Württemberg vier Todesopfer zu beklagen waren.

Noch ein paar weitere Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnittstemperatur des Mai 2016 betrug plus 12,9 Grad. Vergangenes Jahr waren es plus 13,6 Grad und im Durchschnitt seit 1981 bis 2010 war es bei uns im Mai plus 12,6 Grad warm. Es gab im Mai keine Frosttage mehr – aber an einem Tag Bodenfrost (minus 0,1 Grad am 4. Mai). Sommertage (mit 25 und mehr Grad) gab es dagegen zwei.
Geschneit hat es im diesjährigen Mai auf Stationshöhe auch nicht mehr – und Regentage, mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter, wurden 13 gezählt. In der Summe kamen dabei 108,3 Liter zusammen. Im Jahr 2015 waren es im Mai 105,0 Liter, und im Durchschnitt seit 1981 – 2010 sind es 109,5 Liter pro Quadratmeter.


Nebel wurde auf Stationshöhe an einem Tag registriert und abgesehen von einzelnen Donnern hat es nicht an einem einzigen Tag nennenswert gewittert. Der Wind frischte an 5 Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf, und die Sonne schien an der Beobachtungsstation 183,2 Stunden - letztes Jahr waren es 182,5 Sonnenscheintunden, - und seit 1991 bis einschließlich 2010 kommen im Mai durchschnittlich 204,1 Sonnenscheinstunden zusammen.

Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert.

Karl-Heinz Jetter