Witterungsverlauf April 2016
Witterungsverlauf im April 2016

In einer Gesamtbetrachtung war der eben zu Ende gegangene April im Witterungsverlauf viel zu nass – sonnenscheinärmer als üblich und trotz winterlicher Kälte zum Monatsende hin doch noch um eine Nuance zu warm.

Zur Einordnung: Im Durchschnitt der Vergleichsperiode (1981 – 2010) war es bei uns im April durchschnittlich plus 7,9 Grad warm/kalt, an Niederschlag in Form von Regen oder Schnee fielen durchschnittlich 66,4 Liter pro Quadratmeter, und die Sonne schien seit 1991 - 2010 im Mittel 174,4 Stunden. Der diesjährige April brachte es dagegen auf eine Mitteltemperatur von plus 8,1 Grad Celsius, 118,1 Liter Niederschlag und 121,5 Sonnenscheinstunden. Dieses Jahr geizt bislang mit dem Sonnenschein – alle vier Monate fielen zu dunkel aus. Statt 494,5 Stunden in diesen vier Monaten sind es bis jetzt nur 362,5 Stunden – ein Fehl also von 132 Sonnenscheinstunden zum Durchschnittswert.

Nach einem nasskalten 1. April mit nicht einer Minute Sonnenschein, war die erste Aprilwoche recht angenehm und frühlingshaft. Die Sonne erwärmte die Luft trotz des durch Saharastaub verschleierten Himmel bis auf 19,5 Grad Celsius. Regen gab es in den ersten zehn Tagen kaum und so kamen in dieser Zeit auch nur knapp 10 Liter Niederschlag zusammen.

Dies sollte sich in den folgenden 10 Tagen ändern. Ab dem 12. regnete es gut eine Woche lang jeden Tag. Statt 10 Liter regnete es nunmehr 74,5 Liter in der Summe und davon wiederum alleine 22,9 Liter vom 16. auf den 17. April. Die Natur konnte die Feuchtigkeit gut gebrauchen und da es zu dieser Zeit auch an Wärme nicht fehlte begann es allenthalben zu grünen und zu blühen. In diese Zeit fällt auch der sonnenscheinreichste Tag des Monats – Mittwoch, 20. April, mit 12,9 Stunden Sonnenschein. Einen Tag später war dann auch der wärmste Apriltag mit 20,6 Grad Celsius.

Wiederum zwei Tage später wollte die Temperatur nicht mehr über 10 Grad ansteigen. Tag für Tag würde es kälter und unwirtlicher. Die Caprios mussten wieder ihre Dächer schließen und Winterkleidung war angesagt. Aus Regen wurde wieder Schnee, und vom 24. – 27. schneite es jeden Tag. Manchmal waren es nur ein paar Flocken, doch am Abend des 26. und in der Nacht auf den 27. doch so viel, dass am Morgen des 27. auf Stationshöhe 4 cm Neuschnee lagen. Parallel dazu ging es mit der Temperatur in den Keller. Jetzt gab es wieder Frosttage mit dem tiefsten Wert von minus 1,9 Grad in der Luft und minus 3,8 Grad am Boden am 28. April. Zudem blies zeitweilig ein kalter, unangenehmer Wind, der die Bienen ins Bienenhaus verbannte und die Blüten der Obstbäume weiter vergeblich auf die Befruchtung warten ließ. Der April endete mit kräftigem Regen in der Nacht zum 1. Mai – 16,4 Liter Niederschlag zeigte der Regenmesser an.

Doch wie heißt es gereimt: April – dein Segen heißt Sonne und Regen, nur den Hagel, den häng an den Nagel.

Noch ein paar weitere Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnittstemperatur des April 2016 betrug plus 8,1 Grad. Vergangenes Jahr lag sie bei plus 9,1 Grad und im Durchschnitt der 30-jährigen Vergleichsperiode (1981 bis 2010) war es bei uns im April plus 7,9 Grad warm/kalt. Es wurden noch 4 Frosttage registriert. Regentage, mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter, wurden 12 gezählt (im Durchschnitt 11), und in der Summe kamen 118,1Liter zusammen. Im Jahr 2015 regnete es im April 84,9 Liter, und im Durchschnitt seit 1981 - 2010 fielen 66,4 Liter pro Quadratmeter an der Messstelle. Geschneit hat es auf Stationshöhe im diesjährigen April an vier Tagen. Nebel zeigte sich im April nicht, und der Wind frischte an 5 von 30 Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation 121,5 Stunden. Vergangenes Jahr waren es 230,8 Stunden, und seit 1991 bis einschließlich 2010 schien die Sonne im April durchschnittlich 174,4 Stunden.


Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert.

Karl-Heinz Jetter