Witterungsverlauf November 2015
Witterungsverlauf im November 2015

Der November hatte in diesem Jahr ein spätsommerliches und ein mehr frühwinterliches Gesicht. In den ersten beiden Monatsdritteln war der November viel zu warm - es gab reichlich Sonnenschein und es regnete kaum. Abrupt änderte sich das Wetter zu Beginn des letzten Drittels. Ab da gab es Regen, Frost und Schnee und auch viel Wind. In der Gesamtbilanz fiel der Monat aber trotzdem viel zu warm, recht sonnenscheinreich und auch zu trocken aus.

Durchschnittlich (in der Vergleichsperiode 1981 – 2010) ist es bei uns im November 3,9 Grad warm, an Niederschlag fallen im Monat 57,6 Liter auf den Quadratmeter, und die Sonne scheint (1991 - 2010) 77,1 Stunden. Der November 2015 weist dagegen eine Durchschnittstemperatur von plus 8,0 Grad, 48,3 Liter pro Quadratmeter Niederschlag und 126,6 Sonnenscheinstunden aus. Mit 8,0 Grad Durchschnittstemperatur wurde der November 2015 zum wärmsten November mindestens seit 1980. Die Temperaturspanne der Lufttemperatur (2 m über dem Boden) reichte übrigens von plus 22,2 bis minus 5,9 Grad Celsius.

Der diesjährige November begann mit Allerheiligen und mit 9 Stunden ununterbrochenem Sonnenschein und einer Tageshöchsttemperatur von 15,3 Grad Celsius. Reichlich Sonne und angenehme Temperaturen sollte es auch in den folgenden zwei Wochen geben. Abgesehen von der Sorge um den ausbleibenden Regen genossen die Menschen dieses spätsommerliche Wetter. Die Straßencafés füllten sich nochmals und Wanderer und Spaziergänger konnten sich an den herbstlichen Farben im Sonnenschein erfreuen. Dann am 8. November der wärmste Novembertag in diesem Jahr und mindestens seit 35 Jahren. Den Rekordwert von plus 22,2 Grad zeigte das Maximumthermometer an diesem Sonntag an, die Sonne schien dazu 8 Stunden. Sorge bereitete der ausbleibende Regen. Seit dem Mai waren alle Monate unter dem Niederschlagssoll geblieben, und auch der November schickte sich an, sich da einzureihen, denn bis zum 20. hatte es im ganzen Monat gerade Mal 0,8 Liter pro Quadratmeter geregnet und dazu war der Monat bis dahin um 6,7 Grad zu warm.

Aufkommender Wind im zweiten Monatsdrittel leitete dann aber einen Wetterumschwung ein. Die nun in rascher Folge über Deutschland hinwegziehenden Tiefdruckgebiete brachten erst dem Norden der Republik und am 20. auch Süddeutschland wenigstens einen Teil des erhofften Regens. Den ganzen Tag regnete es an diesem Freitag und bis zum Messtermin am nächsten Tag füllten 35,7 Liter (umgerechnet auf den Quadratmeter) den Regenmesser. Bis zum Monatsende kamen dann noch rund 12 Liter hinzu. Trotzdem blieb auch der November mit 48,3 Liter unter seinem Niederschlagssoll von 57,6 Liter. Den ersten Schnee nach dem Sommer gab es nun auch. Seit dem Ostersonntag, 5. April, hatte Frau Holle ihre Betten nicht mehr gemacht, um sie dann am 21. November erstmals wieder zu schütteln. Auf Stationshöhe gab es dadurch und in den Folgetagen zwei Mal eine geschlossene Schneedecke, die aber jeweils keine 24 Stunden als solche erhalten blieb und nicht über 2 cm hinaus wuchs. Schmuddelwetter oder typisches Novemberwetter kennzeichneten nun also das letzte Monatsdrittel, in dem auch der kälteste Tag des Monats, der 24. November mit minus 5,9 Grad in der Luft und 7,3 Grad am Boden registriert wurde. Zusätzlich wehte des Öfteren ein böiger Südwestwind.

Mit dem November geht für die Meteorologen auch der Herbst zu Ende. Ein Herbst in dem September und Oktober bei der Temperatur mehr durchschnittlich, der November aber deutlich zu warm war und deshalb auch der Herbst insgesamt zu warm ausfällt. Mit Zahlen belegt: Bei der Temperatur stehen sich in (aus) diesen drei Herbstmonaten 9,8 Grad gegenüber durchschnittlich 8,8 Grad – beim Niederschlag 123,3 gegenüber durchschnittlich 200 Litern und beim Sonnenschein 379 gegenüber 368 Sonnenscheinstunden gegenüber.


Karl-Heinz Jetter