Witterungsverlauf im August 2015 Der Sommer 2015 wird in die Geschichtsbücher der Klimatologen eingehen. Nach dem alle Rekorde brechenden Sommer von 2003, war der diesjährige der zweitheißeste Sommer seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in Baden-Württemberg. Was Sonnenanbeter, Schwimmbäder und Capriofahrer in diesem Jahr erfreute, hatte aber auch schlimme Schattenseiten. Fische und anderes Getier verendeten elend in den zu Rinnsalen verkümmerten Bächen und Flüssen, und die Landwirte beklagten Notreife und Ernteeinbußen. Mit dem August endet der meteorologische Sommer. Für die Wetterfrösche dauert der Sommer vom 1. Juni bis zum 31. August. Ein meteorologischer Sommer bringt bei uns in diesen drei Monaten durchschnittlich 35 Sommertage (25 Grad und mehr) und darin enthalten „nur“ 7 Heiße Tage (auch Tropentage genannt) mit 30 und mehr Grad hervor. In diesem Jahr kamen aber in diesem Zeitraum 53 Sommertage und 27 Heiße Tage zusammen. Das sind sogar noch drei Heiße Tage mehr als 2003, in dem der Sommer 24 Heiße Tage mit 30 und mehr Grad vorweisen konnte. Bei der Temperatur ist es so, dass die Durchschnittstemperatur im Vergleichszeitraum (1981 – 2010) in diesen drei Monaten 17,0 Grad betrug – in diesem Jahr sind es aber 19,7 Grad, denn nach einem zu warmen Juni und einem noch heißeren Juli trug der diesjährige August mit seinem Wärmeüberschuss auch noch wesentlich zu diesem Rekordsommer bei. 19 Sommertage und 11 heiße Tage werden in der Auswertung der Messwerte für den August angezeigt. Am 7. August wurde der Spitzenwert im August mit 35,7 Grad registriert. Der heißeste Tag im Jahr 2015 zu sein, nimmt allerdings der 5. Juli mit 36,2 Grad in Anspruch. Und seit Beginn der Wetteraufzeichnungen an der Station, hält den Rekord immer noch der 27. Juli 1983 mit 37,0 Grad. Und zur Erinnerung: Im August 2014 war der heißeste Tag des Monats, der 10. August 2014 mit „nur“ 27,6 Grad Celsius. Den fehlenden Regen holte auch der diesjährige August nicht auf. Die Monatsniederschlagsumme von 79,9 Litern entspricht annähernd dem Durchschnittswert von 84,8 Litern. Doch da die Vormonate Juli und Juni viel zu trocken waren, fehlen in der Gesamtbilanz der drei Sommermonate rund 110 Liter pro Quadratmeter – 277,2 Liter sind der Durchschnittswert – heuer nur 167,2 Liter. Geregnet hat es im diesjährigen August vermehrt in der kühleren Zeit des Monats – zwischen dem 13. und 25. August. Den heftigsten Guss tat es allerdings vom 09. auf den 10. mit 35,6 Litern pro Quadratmeter – lang ersehnt und willkommen war dieser Regen. Am 23. und 24. kamen dann nochmals 26 Liter zusammen. Beim Sonnenschein blieb der August ebenfalls nahe am Durchschnittswert von 228 Stunden. In diesem Jahr sind es etwas mehr, nämlich 240,2 Stunden, wobei das letzte Monatsdrittel das sonnenscheinreichste war und die Sonne nochmals die Temperatur an 4 Tagen auf über 30 Grad ansteigen ließ. Noch ein paar weitere Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnittstemperatur des August 2015 betrug plus 20,4 Grad. Vergangenes Jahr war der August 15,9 Grad warm, und der Durchschnitt seit 1981 bis 2010 weist für den August plus 17,3 Grad aus. Sommertage (25 und mehr Grad) wurden im August 19 registriert – durchschnittlich sind es 13 Sommertage. Drei „Heiße Tage“ mit 30 und mehr Grad gibt es im Durchschnitt im August - heuer wurden 11 gezählt - letztes Jahr gab es nicht einen einzigen „Heißen Tag“ im August. Regentage, mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter, wurden 8 gezählt und in der Summe kamen 79,9 Liter zusammen. Im Jahr 2014 waren es 91,5 Liter, und im Durchschnitt (1981 – 2010) regnete es 84,8 Liter im August. Nebel wurden an einem Tag beobachtet, und nennenswert gewittert hat es auch nur an 6 Tagen. Wind mit mindestens Windstärke 6 (39 km/h und mehr) wurde an 3 Tagen gemessen. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation 240,2 Stunden, im August des Jahres 2014 waren es 154,3 Stunden und seit 1991 bis einschließlich 2010 sind bzw. waren es durchschnittlich im August 228,0 Sonnenscheinstunden. Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert. Karl-Heinz Jetter |