Witterungsverlauf Juli 2015
Witterungsverlauf im Juli 2015

Was für ein Sommermonat. Zwanzig Sommertage, an denen das Thermometer mindestens 25 Grad anzeigte, wurden im Juli an der Messstation registriert und darin enthalten 14 heiße Tage, an denen gar 30 und mehr Grad erreicht wurden. Zur Wärme gab es ein deutliches Plus an Sonnenschein - doch der Juli war auch viel zu trocken.

Im Vergleichszeitraum (1981 – 2010) gerechnet war es bei uns im Juli durchschnittlich 17,9 Grad warm, Niederschlag fiel im Schnitt 94,0 Liter pro Quadratmeter und die Sonne (1991 – 2010 gerechnet) schien durchschnittlich 240,0 Stunden.
Der Juli 2015 bringt es zum dagegen auf eine Mitteltemperatur von 21,6 Grad, nur 45,9 Liter Niederschlag und beachtliche 280,6 Sonnenscheinstunden.
Zur Erinnerung: Der Juli des Vorjahres 2014 war bzw. wurde mit damals 204,3 Liter Niederschlag zum niederschlagsreichsten Juli mindestens seit 1979 gerechnet.

Mit hochsommerlichen Temperaturen startete der diesjährige Juli. In den ersten 10 Tagen kletterte die Quecksilbersäule des Thermometers auf durchschnittlich 31 Grad. In der ersten Dekade wurde auch der wärmste Tag des Julis und bislang des ganzen Jahres mit 36,2 Grad am Sonntag 5. Juli registriert. Dieser Wert wird seit 1979 nur noch vom 27.07. 1983 mit 37,0 Grad und dem 13.08.2003 mit 36,4 Grad übertroffen.
Geregnet hat es in den ersten zehn Tagen lediglich 2,2 Liter (in Ostdorf und Engstlatt wohl mehr und mit Hagel) und im zweiten Monatsdrittel sollten es noch weniger, nämlich nur 1,8 Liter pro Quadratmeter sein. Nachdem es auch schon im vorausgegangenen Juni zu wenig regnete, waren diese Mengen für die Natur viel zu wenig. Zwar konnte jetzt das letzte Heu trocken heimgebracht werden, doch die Trockenheit riss die Böden auf, Obst fiel von den Bäumen und einzelne Getreidesorten wurden notreif und mussten deshalb früher als üblich abgeerntet werden. Bei den Gärten war fortwährendes Gießen angesagt, um sie grün halten zu können.
Um die Monatsmitte gab es bei der Temperatur jedoch einen leichten Rückgang auf die zum „Schlafen können“ fast ersehnten Werte, um dann erneut wieder auf hochsommerliche Werte anzusteigen.
Dann zum Monatsende hin endlich der ersehnte Regen – nicht ausreichend aber heftig und für manche Teile des Landkreises zu heftig,
Am Abend des Freitags, 24. Juli, verdunkelte sich der Himmel zusehend aus Südwest zu einem heftigen Gewitter. Blitz auf Blitz zuckte in schneller Abfolge von Wolke zu Wolke und zum Erdboden hin. Der Donner konnte keinem einzelnen Blitz mehr zugeordnet werden und schwoll zu einem bedrohlichen Grollen an. An der Messstation entlud sich das Gewitter mit 30,7 Liter pro Quadratmeter – im nahen Schlichemtal war es deutlich mehr - dort hat es auch gehagelt und an Niederschlag sollen es mehr als 80 Liter/Quadratmeter gewesen sein. Schnell führte die Schlichem Hochwasser und verursachte auch Schäden in ihrem Tal.
Die letzten Tage des Monats waren deutlich kühler und sehr windig – Sturmtief Zeljko und nachfolgende Ausläufer davon überquerten uns und bescherten uns teils stürmischen Wind.

Noch ein paar weitere Zahlen für die Statistik: Mit einer Monatsmitteltemperatur von 21,6 Grad war der diesjährige Juli um 3,7 Grad zu warm gegenüber dem Durchschnittswert (1981 – 2010) mit 17,9 Grad. Im Jahr 2014 wies der Juli eine Mitteltemperatur von 18,2 Grad aus. Sommertage (25 und mehr Grad) wurden heuer 20 und darin enthalten 14 heiße Tage mit 30 und mehr Grad registriert. Durchschnittlich gibt es im Juli 13,6 Sommertage, einschließlich 3,1 heißer Tage mit 30 und mehr Grad. Regentage, mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter wurden 4 gezählt und in der Summe kamen magere 45,9 Liter zusammen. Im Jahr 2014 waren es im Juli 204,3 Liter und im Durchschnitt des Vergleichszeitraumes sind es 94,0 Liter/Quadratmeter. Nebel gab es auf Stationshöhe an keinem einzigen Tag und nennenswert gewittert hat es an der Beobachtungstation an 5 Tagen, Der Wind frischte an 12 Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf, und die Sonne schien an der Beobachtungsstation 280,6 Stunden. Im Juli2014 waren es 178,5 Sonnenscheinstunden – und im Vergleichszeitraum gab es durchschnittlich im Juli 240,0 Sonnenscheinstunden.

Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert.

Karl-Heinz Jetter