Witterungsverlauf im April 2015 Insgesamt gesehen war der diesjährige April ein mehr lieblicher als ein wetterwenderischer Frühlingsmonat. Der Monat fiel bei überdurchschnittlichem Sonnenschein zu warm und auch zu nass aus. Letzteres gilt aber erst nach einem heftigen Gewitterschauer am Monatsende – davor war der Monat zu trocken und Regen wurde bis dahin sehnlichst von der Natur erwartet. Der Überschuss an Wärme und Sonne bescherte uns aber auch ein Grünen und Blühen in aller Pracht und zur Freude aller Naturliebhaber. Zur Einordnung: Im Durchschnitt der Vergleichsperiode (1981 – 2010) war es bei uns im April durchschnittlich plus 7,9 Grad warm/kalt, an Niederschlag in Form von Regen oder Schnee fielen durchschnittlich 66,4 Liter pro Quadratmeter, und die Sonne schien seit 1991 - 2010 im Mittel 174,4 Stunden. Der diesjährige April brachte es dagegen auf eine Mitteltemperatur von plus 9,1 Grad Celsius, 84,9 Liter Niederschlag und 230,8 Sonnenscheinstunden. Der diesjährige April begann in der Temperatur sehr verhalten und mit Schnee und Regen. Am Monatsersten lagen in der Frühe 7 cm Neuschnee, der dann vom nachfolgenden Regen wieder verflüssigt wurde. Am 5. April war in diesem Jahr Ostern. Der Ostersonntag war zeitweilig sonnig, ab dem Mittag gab es aber auch leichte Schneeschauer - eine geschlossene Schneedecke kam aber dadurch auf Stationshöhe nicht zustande. Insgesamt war es ein kühler Tag, denn die Tageshöchsttemperatur kam nicht über 6 Grad hinaus und in der Nacht zum Ostermontag wurden minus 6,6 Grad am Boden und minus 4,5 Grad in der Luft (2 Meter über dem Boden gemessen) registriert, was dann den Ostermontag zum kältesten Tag des Monats werden ließ. Tagsüber gab es dafür immerhin 11,5 Grad und 12 Stunden Sonnenschein. Nach der ersten Aprilwoche wurde es zunehmend sonnig und wärmer. Am Monatszehnten wurde erstmals die 20-Grad-Marke überschritten und genau zur Monatsmitte der erste Sommertag mit plus 25,4 Grad Celsius registriert. Zu dieser Zeit fingen auch die Kirschbäume zum Blühen an. – Trotzdem und zu Erinnerung: Im Jahr 2014 fingen die Kirschbäume zwei Wochen früher an zu blühen. Bis dahin hatte es im April erst 23,8 Liter geregnet. Zum Wachsen war zwar jetzt die Wärme da, aber es fehlte die auch fürs Wachstum nötige Feuchte. Die kam bis zum Monatsende hin nur recht spärlich dazu. Zudem ging es in der zweiten Monatshälfte wieder mit der Temperatur etwas zurück. Die Sonne schien zwar reichlich, doch bei Nacht ging die Temperatur am Boden oft unter die Frostgrenze zurück und ein ebenfalls oft wehender kalter Wind verbannte an manchen Tagen die Bienen ins Bienenhaus. Dass der Monat letztendlich nässer als üblich ausfiel, dafür sorgte das Gewitter am 27. April. Zum Abend hin zog es bedrohlich aus Südwesten auf und hatte neben Starkregen auch Hagel in den Wolken. Besonders heftig traf es die westlich der B 27 liegenden Gemeinden des Zollernalbkreises – größere Schäden wurden aber nicht bekannt. An der Station fielen in Form von Regen und Hagel während des Gewitters und im Nachlauf 37,5 Liter Niederschlag pro Quadratmeter – die Wetterstation auf Bronnhaupten meldete 42,1 Liter. Mit diesen Summen und dem Regen am Monatsletzten wurde der Monat letztendlich doch noch nässer als üblich. Doch wie heißt es gereimt: April – dein Segen heißt Sonne und Regen, nur den Hagel, den häng an den Nagel. Noch ein paar weitere Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnittstemperatur des April 2015 betrug plus 9,1 Grad. Vergangenes Jahr lag sie bei plus 10,6 Grad und im Durchschnitt der 30-jährigen Vergleichsperiode (1981 bis 2010) war es bei uns im April plus 7,9 Grad warm/kalt. Es wurden noch 9 Frosttage registriert. Regentage, mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter, wurden ebenfalls 9 gezählt (im Durchschnitt 11), und in der Summe kamen 84,9 Liter zusammen. Im Jahr 2014 regnete es im April 55,2 Liter, und im Durchschnitt seit 1981 - 2010 fielen 66,4 Liter pro Quadratmeter an der Messstelle. Geschneit hat es auf Stationshöhe im diesjährigen April an drei Tagen. Nebel gab es im April an 1 Tag und der Wind frischte an 4 von 30 Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation 230,8 Stunden. Vergangenes Jahr waren es 154,1 Stunden, und seit 1991 bis einschließlich 2010 schien die Sonne im April durchschnittlich 174,4 Stunden. Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert. Karl-Heinz Jetter |