Witterungsverlauf im März 2015 Mit Sturm und kräftigen Regenschauern endete der diesjährige März im Witterungsverlauf. Im gesamten gesehen war aber der Monat zu warm, recht sonnig und bis auf die letzten Märztage auch zu trocken. Zur Einordnung: Im Durchschnitt der Vergleichsperiode (1981 – 2010) war es bei uns im März durchschnittlich plus 4,3 Grad warm/kalt, an Niederschlag in Form von Regen oder Schnee fielen durchschnittlich 57,8 Liter pro Quadratmeter, und die Sonne schien seit 1991 - 2010 durchschnittlich 136,6 Stunden. Der diesjährige März brachte es dagegen auf eine Mitteltemperatur von plus 5,4 Grad Celsius, 49,4 Liter Niederschlag und beachtliche 175,5 Sonnenscheinstunden. Der sogenannte „Hundertjährige Kalender“ – besser „Zufallskalender“ - zeichnete bzw. prophezeite für den März dagegen ein mehr winterliches Bild – demnach sollte es ins besonders im letzten Monatsdrittel sehr kalt werden und Schnee fallen – ja der Boden gar hart gefroren sein. Doch in Wirklichkeit war Schnee im ganzen März Mangelware, und beschränkte sich auf Stationshöhe auf ein paar kurze Schauer, welche aber nur auf den Höhen der Alb zu einer geschlossenen Schneedecke führten. Frosttage kann der diesjährige März aber doch noch 15 vorweisen. Die waren aber vorwiegend in der ersten Monatshälfte, und an Tagen an denen es tagsüber recht sonnig und frühlingshaft mild war. In den folgenden sternklaren Nächten wurde aber die tagsüber eingefangene Wärme schnell wieder abgestrahlt und die abgekühlte Luft sammelte sich am Erdboden. Die Luftfeuchtigkeit kondensierte dann in der kalten Luft und wurde an den Grashalmen durch einen dicken Reifüberzug sichtbar. In der ersten Märzenwoche in diesem Jahr war das Wetter noch verhalten, mit windigen und meist trüben Tagen und etwas Regen. Ab dem 5. wurde es tagsüber aber immer wärmer und frühlingshafter, denn die Sonne schien vermehrt und schien das bis dahin bestehende Defizit aufholen zu wollen. An der Station schien die Sonne am 8. März zum ersten Mal 10 Stunden lang. Die Menschen zog es an diesem und in den Tagen danach förmlich ins Freie, und die Straßencafes und Eisdielen füllten sich. Zum astronomischen Frühlingsanfang – in diesem Jahr am 20. März – schien die Sonne trotz partieller Sonnenfinsternis an diesem Tag 10,9 Stunden lang und es wurde eine Tageshöchsttemperatur von plus 15 Grad erreicht. Wärmster Tag im März war schon etwas früher, am 17. März mit 19,2 Grad – zum kältesten wurde der 12. März mit minus 4,6 Grad Lufttemperatur und minus 6,4 Grad am Boden. Abgesehen von den knapp 20 Litern Regen in den ersten 10 Tagen des Monats regnete es erst zum Monatsende hin wieder. Die Natur sehnte den Regen zum Grünen herbei – es war zu spüren und zu sehen, dass der fürs Wachsen notwendige Regen fehlte. Endlich ganz zum Monatsende hin sollte der Regen kommen. Vom 29. auf den 30. fielen 16,4 Liter und bis einschließlich dem 31. sollten nochmals 9,2 Liter dazu kommen. In der Nacht zum 1. April ging der Regen dann in Schnee über und zum Messtermin am Monatsersten bedeckten 7 cm Neuschnee das frische Grün. Zum Schauerwetter blies ein stürmischer Wind, der am Monatsletzten auf Sturmstärke anstieg. Der Windmesser zeigte an der Messstation in der Spitze 74,5 km/h an. Aus dem Zollernalbkreis wurden einige Sturmschäden vermeldet. Bundesweit kamen durch das Sturmtief „Niklas“ aber mehrere Menschen ums Leben, und der teils auf Orkanstärke anwachsende Wind verursachte Millionenschäden und legte an manchen Orten den Verkehr lahm. Noch ein paar weitere Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnittstemperatur des März 2015 betrug plus 5,4 Grad. Vergangenes Jahr war es noch wärmer, da lag die Durchschnittstemperatur bei stattlichen 7Grad, und im Durchschnitt seit 1981 bis 2010 war es bei uns im März plus 4,3 Grad warm/kalt. Zusammengezählt wurden im März 2015 noch 15 Tage mit Frost registriert. Eistage, an denen das Thermometer ganztägig unter null Grad anzeigt, gab es in diesem März aber keine mehr. Regentage mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter wurden nur 7 gezählt, und in der Summe kamen 49,4 Liter zusammen. Im Jahr 2014 fiel im März noch weniger Niederschlag, nämlich nur 18,3 Liter, doch im Durchschnitt der Vergleichsperiode (1981 – 2010) sind es immerhin 57,8 Liter. Abgesehen von kurzen Schauern – vorwiegend Schneegriesel - hat es auf Stationshöhe im diesjährigen März nicht geschneit. Nebel gab es heuer nur an einem Tag und der Wind frischte an 5 Tagen mindestens bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation 175,5 Stunden - im Jahr 214 waren es noch mehr, nämlich 211,2 Stunden und im Schnitt seit 1991 - 2010 sind es bzw. waren es 136,6 Sonnenscheinstunden. Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert. Karl-Heinz Jetter |