Witterungsverlauf Oktober 2014
Witterungsverlauf im Oktober 2014

Aufblühende Primeln, duftender Flieder, reifende Erdbeeren und goldgelbe Schlüsselblumen im satten Grün der Wiesen - alles zu sehen, zu riechen und zu schmecken im Oktober 2014 - der im Witterungsverlauf viel zu warm, sonnig und ausreichend feucht ausfiel. Der Oktober zeigte aber auch an einigen Tagen, dass es Herbst ist und es dem Winter zugeht.

Durchschnittlich (Vergleichsperiode 1981 - 2010) ist es bei uns im Oktober 9,2 Grad warm, an Niederschlag fallen im Monat 73,8 Liter auf den Quadratmeter, und die Sonne scheint (1991 - 2010) 125,2 Stunden.
Der diesjährige Oktober weist dagegen eine Durchschnitts- temperatur von 12,4 Grad, 78,5 Liter Niederschlag und 141,1 Sonnenscheinstunden aus.

Der diesjährige Oktober begann mit angenehmen und teils sonnigen Tagen. Frühmorgens bedeckte dicker Tau die Wiesen und je nach Höhenlage verhinderte in dieser Zeit auch dicker Nebel das Durchscheinen der Sonne bis in den späten Vormittag hinein. Nach der ersten Oktoberwoche kam leichter Regen auf - die Tagestemperaturen blieben aber angenehm und kletterten am Donnerstag, 9. Oktober, gar mit 25,7 Grad Celsius auf den Wert eines Sommertages.

Die Tage danach waren vermehrt verregnet - doch ausreichende Feuchte, Wärme und Sonne in dieser Zeit verursachten ein erneutes Grünen und Blühen. Einen kräftigen Regenguss gab es vom 16. auf den 17. Oktober - 24,6 Liter zeigte der Regenmesser zum Messtermin an - 19,4 Liter sollten es nochmals am 20. Oktober werden. Dazwischen kletterte die Temperatur nochmals am 18. auf 24,1 Grad Celsius. Jetzt war der Oktober gegenüber seinem durchschnittlichen Verlauf noch um rund 5 Grad zu warm. Dass es dann in der Gesamtbilanz weniger sein sollte, dafür sorgte der Kälteeinbruch ab dem 19. Oktober. Ein Luftdrucksturz von 15 Hektopascal (Millibar) innerhalb eines Tages führte kalte Polarluft auch zu uns. Die schob sich unter die wärmere Luft und drückte diese rasch in die Höhe - ein Frontgewitter mit Blitz und Donner zeugten von diesem Wettergeschehen und der Wind schwoll auf Sturmstärke an. Bei einer Böe aus Nordwest in den Abendstunden des 19. Oktobers zeigte der Windmessser 88,2 km/h an - was der Windstärke 9 entspricht. Aus dem Landkreis wurden danach von Sachschäden berichtet, Personen kamen nicht zu Schaden.
Mit diesem Wetterumschwung stürzten auch die Tagestemperaturen unter die 10-Gradmarke. 22,5 Grad waren es noch am 20. Oktober - 5,8 Grad Tageshöchsttemperatur sollten es nur noch zwei Tage später sein. Von Frost und Schnee blieben wir aber auf Stationshöhe den ganzen Oktober über verschont - doch am Boden (5 cm darüber) wurde am 24. Oktober erstmals ein Tag mit Bodenfrost registriert. Reif überzog die Flur und auf glatten Flächen z.B. Autoscheiben bildete sich - auch bei einer Lufttemperatur von über Null Grad - eine dünne Eisschicht. Tagsüber wurde es dann aber meist sonnig - 35 Stunden kamen noch in der letzten Oktoberwoche zusammen.
Wie es weitergeht: Eine Bauernregel aus Bayern prophezeit Nachstehendes: "Ist der Oktober warm und fein, kommt ein scharfer Winter hinter drein".

Noch ein paar weiter Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurch-schnittstemperatur des Oktober 2014 betrug plus 12,4 Grad Celsius. Vergangenes Jahr waren es plus 11,5 Grad, und der Durchschnitt seit 1981 bis 2010 weist für den Oktober bei uns den Wert von plus 9,2 Grad aus. Frost gab es in diesem Oktober noch keinen, und am Erdboden (5 cm darüber) ging die Temperatur an einem Tag unter die Frostgrenze. Regentage, mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter, wurden heuer 11 gezählt, und in der Summe kamen 78,5 Liter Niederschlag zusammen. Im Jahr 2013 waren es im Oktober 92,3 Liter und im Durchschnitt der Vergleichsperiode (1981 - 2010) sind es im Oktober 73,8 Liter pro Quadratmeter. Geschneit hat es auf Stationshöhe im Oktober dieses Jahr noch nicht. Nebel gab es an 6 Tagen und der Wind frischte an 3 Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation 141,1 Stunden - vergangenes Jahr waren es 125,2 Stunden, und seit 1991 bis einschließlich 2010 schien die Sonne bei uns im Oktober durchschnittlich 125,2 Stunden - exakt dem Wert vom Vorjahr.

Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert.

Karl-Heinz Jetter