Witterungsverlauf Juli 2014

Witterungsverlauf im Juli 2014

Der Juli 2014 war im Witterungsverlauf kein Vorzeigesommermonat. Zwar fiel der Monat um drei Zehntelgrade zu warm aus, geizte aber beim Sonnenschein, und es regnete an mehr als der Hälfte der Julitage. In der Summe kam dann mehr als doppelt so viel wie normal zusammen, und der Monat wurde damit zum niederschlagsreichsten Juli - seit mindestens 1979.

Im Vergleichszeitraum (1981 - 2010) gerechnet war es bei uns im Juli durchschnittlich 17,9 Grad warm, Niederschlag fiel im Schnitt 94,0 Liter pro Quadratmeter und die Sonne (1991 - 2010 gerechnet) schien durchschnittlich 240,0 Stunden.
Der Juli 2014 bringt es zum dagegen auf eine Mitteltemperatur von 18,2 Grad, 203,9 Liter Niederschlag und nur 178,5 Sonnenscheinstunden.
Sucht man den Sommer im Juli, so gab es den in Ansätzen lediglich am Monatsanfang und um die Monatsmitte. Eine Trockenzeit über eine Woche hinaus gab es aber nie. Bereits am 5. Juli brachte ein nächtliches Gewitter 9,6 Liter Niederschlag pro Quadratmeter und danach regnete es jeden Tag mal mehr oder weniger bis zur Monatsmitte hin. Auch die Temperatur schwankte in der ersten Monatshälfte erheblich. Am Sonntag, 6. Juli wurden z.B. noch 30 Grad als Tageshöchsttemperatur gemessen - drei Tage später waren es dann nur noch 11,8 Grad.
Zur Monatsmitte zog dann für ein paar Tage der Sommer ein. Vom 15. - zum 20. sollte es nicht mehr regnen und die Temperatur kletterte bis auf den Monatshöchstwert von 33,4 Grad am 19. Juli. Dazu schien in diesen Tagen die Sonne reichlich - 14,8 Stunden z.B. am 18. Juli.

Mit dem Regen am Sonntag, 20. Juli, war es mit dem Sommerwetter wieder zu Ende. Regentag folgte nun auf Regentag. Den kräftigsten Guss tat es dann am 21. Juli mit 40,3 Liter pro Quadratmeter. Vom 20. - 22. kamen dann alleine 73,4 Liter zusammen. Auch die restlichen Tage des Julis waren verregnet. 15,8 Liter regnete es am 28., 30,4 Liter am gleichen Tag an der nur 5 Kilometer entfernten Station Bronnhaupten und wohl noch mehr im oberen Schlichemtal und in den Gemeinden unterhalb des höchsten Berges der Schwäbischen Alb, dem Lemberg. Dort gab es erhebliche Überschwemmungen mit Sachschäden in Millionenhöhe. Zur Erinnerung: Vor einem Jahr, am 28. Juli 2013, gab es das bisher größte bekannte Hagelunwetter in den Landkreisen Tübingen und Reutlingen.
Bei uns regnete es heuer bis zum Monatsvorletzten. Jetzt meinte der Juli das Fehl im Jahr ausgleichen zu müssen, denn von Januar bis Juni 2014 waren bis auf den Februar alle Monate zu trocken. Aber trotz den nochmals 20,1 Litern am 30. Juli gelang der Ausgleich nicht ganz - es fehlen immer noch 40 Liter zu den 521,3 Litern, die es durchschnittlich im Zeitraum von Januar bis Juli bei uns regnet bzw. schneit.

Noch ein paar weitere Zahlen für die Statistik: Mit einer Monatsmittel- temperatur von 18,2 Grad war der heurige Juli noch um 0,3 Grad zu warm gegenüber dem Durchschnittswert (1981 - 2010) mit 17,9 Grad. Sommertage (25 und mehr Grad) wurden 12 und darin enthalten 3 heiße Tage mit 30 und mehr Grad registriert. Durchschnittlich gibt es im Juli 13,6 Sommertage, einschließlich 3,1 heißer Tage mit 30 und mehr Grad. im Super-Juli des Vorjahres 2013 gab es 23 Sommertage und 6 Tropentage. Regentage, mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter wurden heuer 16 gezählt und in der Summe kamen 203,9 Liter zusammen. Im Jahr 2013 waren es im Juli nur 79,1 Liter und im Durchschnitt des Vergleichszeitraumes sind es 94,0 Liter/Quadratmeter. Nebel gab es auf Stationshöhe an zwei Tagen und nennenswert gewittert hat es an der Beobachtungstation an 7 Tagen, Der Wind frischte an 4 Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf, und die Sonne schien an der Beobachtungsstation 178,5 Stunden - im Juli vom letzten Jahr waren es 315,3 Sonnenscheinstunden - und im Vergleichszeitraum gab es durchschnittlich im Juli 240,0 Sonnenscheinstunden.


Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert.

Karl-Heinz Jetter