Witterungsverlauf November 2012
Witterungsverlauf im November 2012

Was für ein November 2012? In der Gesamtbilanz zu warm, überdurchschnittlich sonnig und trotzdem viel zu nass. Und ganz am Monatsende ein Wintereinbruch mit Schnee zuhauf und mit einem Schneechaos wie selten zuvor.

Durchschnittlich (in der Vergleichsperiode 1981 - 2010) ist es bei uns im November 3,9 Grad warm, an Niederschlag fallen im Monat 57,6 Liter auf den Quadratmeter, und die Sonne scheint (1991 - 2010) 77,1 Stunden.

Der diesjährige November weist dagegen eine Durchschnittstemperatur von plus 5,8 Grad, 131,5 Liter pro Quadratmeter Niederschlag und 90,1 Sonnenscheinstunden aus. Wir erinnern uns: Im Jahr 2011 gab es mit nur 0,8 Litern Niederschlag im ganzen Monat den trockensten November seit Beginn der flächendeckenden Wetteraufzeichnungen des Deutschen Wetterdienstes in Baden-Württemberg. Der diesjährige wurde zum nässesten - wenigstens seit den Wetteraufzeichnungen an der Station im Jahr 1979.

Der November 2012 begann relativ mild und verregnet. In der Summe kamen in den ersten 10 Tagen schon 50,1 mm (Liter pro Quadratmeter) zusammen, was fast der durchschnittlichen Regenmenge des ganzen Monats (57,6 mm) entspricht. In die erste Dekade fällt auch der wärmste Tag des ganzen Monats, der 3. November mit 17,2 Grad Tageshöchsttemperatur.

Zur Monatsmitte bestimmte Hoch "Otto" unser Wetter. Nachts gab es meist Frost - tagsüber schwankte die Temperatur um plus 10 Grad und an manchen Tagen gabs dazu eitlen Sonnenschein - so z. B. am 16. November mit doch noch 8,1 Stunden Sonnenschein. In tieferen Lagen und in Flusstälern und an Seen war es zur gleichen Zeit nebelig. Auch wir wurden zeitweilig vom Nebel nicht verschont - weist doch der November 6 Nebeltage aus.

Ab dem 25. verschlechterte sich das Wetter. Die Wirbel der Tiefdruckgebiete führten nunmehr Regen und zunehmend kältere Luft heran.

Am Mittwoch, den 28. November, regnete es den ganzen Tag. In den späten Abendstunden mischte sich unter den Regen auch Schnee, der nach Mitternacht liegen blieb und bis zum Messtermin am frühen Morgen mit 11 cm Neuschnee die Landschaft auf Stationshöhe bedeckte.

Innerhalb der vorausgegangen 24 Stunden ergaben der Regen und der geschmolzene Schnee zusammen 40,3 Liter Niederschlag. Das ist in diesem Jahr die bislang größte Niederschlagsmenge innerhalb 24 Stunden.

Der Schneefall setzte sich tags darauf fort und beeinträchtigte durch seine Menge und Nässe den Straßenverkehr an diesem 29. November erheblich und führte witterungsbedingt zu zahlreichen Unfällen. Schneebruch in den Wäldern war eine weitere Folge des nassen und schweren Schnees.

Ganz zum Monatsende ging es zusätzlich mit der Temperatur steil bergab. Die Schneedecke war zwischenzeitlich auf 20 cm angewachsen und der November zeigte urplötzlich - doch rechtzeitig zum meteorologischen Winterbeginn am 1. Dezember - sein winterliches Gesicht. In der Nacht zum 1. Dezember ging die Temperatur auf minus 11,2 Grad in der Luft und auf 14,5 Grad am Boden zurück. Jetzt war Winter.

Noch ein paar weitere Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnittstemperatur des Novembers 2012 betrug plus 5,8 Grad Celsius. Vergangenes Jahr war es plus 5,0 Grad und im Durchschnitt der Vergleichsperiode (1981 bis 2010) ist es bei uns im November plus 3,9 Grad warm/kalt. Insgesamt wurden in diesem Jahr 11 Frosttage aber noch kein Eistag im November registriert - 12 Frosttage und zwei Eistage (ganztägig unter Null Grad) sind der Durchschnitt. Regentage (Regen oder Schnee) mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter wurden 11 gezählt. Im Jahr 2011 gab es nicht einen einzigen Regentag und in der Summe kamen damals nur 0,8 Liter zusammen. Im Durchschnitt seit 1981 - 2010 regnete (schneite) es 57,6 Liter/Quadratmeter. Geschneit hat es auf Stationshöhe im diesjährigen November an 3 Tagen, und eine geschlossene Schneedecke gab es an 2 Tagen und mit stattlichen 20 cm am Morgen des 30. November 2012. Nebel wurde heuer an 6 Tagen registriert, und der Wind frischte an 4 Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation 90,1 Stunden lang, vergangenes Jahr waren es der Rekord von152,4 Stunden, und seit 1991 bis 2010 schien die Sonne im November bei uns durchschnittlich 77,1 Stunden.

Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert.

Karl-Heinz Jetter