Witterungsverlauf Oktober 2012
Witterungsverlauf im Oktober 2012

Pünktlich zur Umstellung der Uhren von Sommerzeit auf die Winterzeit setzte der Winter mit Schnee und Frost und all seinem Schrecken und Schönheit ein. Davor war der Oktober ein im Witterungsverlauf mehr durchschnittlicher Monat - der trotz erstem Frost doch noch mit einem leichten Temperaturplus und einem Plus an Sonnenschein aufwarten kann.

Durchschnittlich (Vergleichsperiode 1981 - 2010) ist es bei uns im Oktober 9,2 Grad warm, an Niederschlag fallen im Monat 73,8 Liter auf den Quadratmeter, und die Sonne scheint (1991 - 2010) 125,2 Stunden.
Der diesjährige Oktober weist dagegen eine Durchschnitts- temperatur von 9,4 Grad, 74,6 Liter Niederschlag und 141,1 Sonnenscheinstunden aus.

Der Oktober begann mit verhaltenen Temperaturen und wechselhaftem Wetter. Auf sonnige folgten in kurzen Abständen trübe Tage. Ab dem 4. Oktober setzte dann Regen ein - die Tage danach waren auch recht windig. Ausreißer in dieser Zeit war Freitag, 5. Oktober, mit noch 10 Stunden Sonnenschein und 21 Grad Tageshöchsttemperatur.
Kurz danach kühlte es für rund 10 Tage aber kräftig ab und die Tageshöchsttemperaturen blieb nunmehr unter 15 Grad Celsius. In diese Zeit fiel auch der erste Frosttag nach dem Sommer 2012. Am Dienstag, 16. Oktober, zeigte das Thermometer in zwei Metern Höhe (Lufttemperatur) minus 0,1 Grad Celsius - am Boden (5 cm über dem Boden) minus 1,6 Grad Celsius an. Damit endete die frostfreie Zeit, die in diesem Jahr vom 18. Mai bis zum 15. Oktober - also 151 Tage dauerte - 170 frostfreie Tage sind es im Durchschnitt.

Mit dem 16. Oktober bäumte sich der Spätsommer nochmals auf, um uns für eine Woche herrlichstes und goldfarbenes Oktoberwetter zu bescheren. Die Temperatur stieg am Freitag, 19. Oktober auf den Monatshöchstwert von 23,9 Grad an.
Wer hätte an diesem Wochenende geglaubt, dass er eine Woche später zur Schneeschaufel greifen muss und die Temperatur nicht über Null Grad kommen würde.

Das schöne Herbstwetter endete mit einem nebeligen Tag am 26. Oktober und einem Luftdrucksturz von 22 Hektopascal. In der Folgenacht zum Samstag 27. Oktober setzte erst Regen und in den frühen Morgenstunden dann Schneefall ein. Urplötzlich meldete sich der Winter und dann gleich mit aller Macht. Drei Zentimeter lagen schon zum Messtermin am frühen Morgen, und da es an diesem Samstag den ganzen Tag weiter schneite war am Sonntagmorgen die Landschaft in eine 20 cm dicke Schneedecke eingepackt - die teilweise noch stark verweht war. In den zurückliegenden 30 Jahren wurde eine solche Schneemenge um diese Zeit noch nie beobachtet, und dass die Temperatur an diesem Tag auch nicht über Null Grad hinaus kam - also der Tag zu einem Eistag wurde - auch das war bis dahin einmalig.
Abgesehen davon hat es schon öfters um diese Zeit geschneit - vergangenes Jahr zum Beispiel am 19. Oktober - in den zurückliegenden 30 Jahren am 25. September 2002 als frühesten Termin und am 20. Dezember 1994 als spätesten Schneefall nach dem Sommer.
Ruhiger und sonniger wurde das Wetter wieder in den letzten Oktobertagen. Hochdruckwetter hatte wieder eingesetzt mit teils frostigen Nächten. Der Schnee schmolz bis zum Monatsende bis auf Reste ab doch der Sonnenschein tagsüber erfreute einen mit dem Farbspiel des welkenden Laubes.

Noch ein paar Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurch-schnittstemperatur des Oktober 2012 betrug plus 9,4 Grad Celsius. Vergangenes Jahr waren es plus 9,2 Grad, und der Durchschnitt seit 1981 bis 2010 weist für den Oktober bei uns ebenfalls den Wert von plus 9,2 Grad aus. Frost gab es in diesem Oktober an 6 Tagen, und am Erdboden (5 cm darüber) ging die Temperatur an 7 Tagen unter bzw. genau an die Frostgrenze. Regentage, mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter, wurden heuer 12 gezählt, und in der Summe kamen 74,6 Liter Niederschlag zusammen. Im Jahr 2011 waren es im Oktober 55,9 Liter und im Durchschnitt der Vergleichsperiode (1981 - 2010) sind es im Oktober 73,8 Liter pro Quadratmeter. Geschneit hat es im Oktober 2012 an zwei Tagen Nebel gab es ebenfalls an 2 Tagen und der Wind frischte an 8 Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation 141,1 Stunden - vergangenes Jahr waren es 187,7 Stunden, und seit 1991 bis einschließlich 2010 schien die Sonne bei uns im Oktober durchschnittlich 125,2 Stunden.

Karl-Heinz Jetter