Witterungsverlauf Juli 2012

Witterungsverlauf im Juli 2012


Pünktlich zum Beginn der Sommerferien schaltete der Juli auf Sommerwetter - lief dann kurz in Hochform auf, um dann doch mit recht bescheidenem Wetter den Monat abzuschließen. Vor diesem sommerlichen Zwischenspiel war der Monat regnerisch, kühl und recht windig.

Im Vergleichszeitraum (1981 - 2010) gerechnet war es bei uns im Juli durchschnittlich 17,9 Grad warm, an Niederschlag fielen im Schnitt 94,0 Liter pro Quadratmeter und die Sonne (1991 - 2010 gerechnet) schien durchschnittlich 240,0 Stunden.

Der Juli 2012 bringt es zum Vergleich auf eine Mitteltemperatur von 17,7 Grad, 98,0 Liter Niederschlag und 227 Sonnenscheinstunden.

Statistisch betrachtet also - und abgesehen von dem Fehl an Sonnenschein - ein fast durchschnittliches Juliwetter.

Kühl und verregnet begann der Juli. Und in einem Auf und Ab in der Temperatur sollte es auch so bis zur Monatsmitte bleiben. Bis zum 15. war der Monat noch um ein halbes Grad zu kalt und von den 15 Tagen regnete es an 12 Tagen mindestens einen oder mehr Liter pro Quadratmeter. Solche Tage - wenn wenigstens 1 Liter (1 mm) pro Quadratmeter nieder gehen - werden als Regentage bezeichnet.

In diesen Zeitraum fiel auch der Siebenschläfertag - an sich bereits am 27. Juni - doch durch die Kalenderreform hat er sich auf den 7. Juli verschoben. Der Siebenschläfertag zählte für unsere bäuerlichen Vorfahren zu den sogenannten Lostagen. Das sind Tage aus deren Wetter Vorhersagen für die zukünftige Witterung möglich sein sollen. Zahlreiche Bauernregeln sind daraus entstanden. So zum Beispiel: " Wenn die Siebenschläfer Regen kochen, so regnets ganze sieben Wochen" und "Scheint am Siebenschläfer die Sonne, gibt es sieben Wochen Sonne".

Heuer hat es am 27. Juni nicht geregnet - aber am 7. Juli. Übrigens: Nach wissenschaftlichen Untersuchungen trifft diese Bauernregel für den Siebenschläfertag (genauer: Das Wetter in der ersten Juliwoche) zu 60 bis 70 Prozent zu, weil sich in diesem Zeitraum bestimmte Großwetterlagen einstellen, die sich dann längerfristig erhalten. Bis jetzt - in den ersten drei Wochen nach Siebenschläfer - scheint diese Wetterregel einzutreffen, denn abgesehen von dem kurzen sommerlichen Zwischenspiel gab es vorwiegend kühles und verregnetes Wetter.

Die Freibäder meldeten Besuchermangel und die Bauern warteten sehnsüchtig darauf, endlich mit der noch ausstehenden Heuernte beginnen zu können. Erst im letzten Monatsdrittel beruhigte sich das Wetter. Es wurde trockener und wärmer und jetzt konnte gemäht werden ohne gleichzeitig einen besorgten Blick zum Himmel richten zu müssen. Donnerstag, 26. Juli war Ferienbeginn und gleichzeitig der erste heiße Tag im Juli mit 31,5 Grad Celsius - tags darauf dann der wärmste Tag im Juli - und bis jetzt des ganzen Jahres 2012 - mit bei uns 33,0 Grad Celsius Lufttemperatur ( in zwei Metern Höhe gemessen). Am gleichen Tag und am Folgetag folgten auf die Hitze Gewitter und Regen mit der Niederschlagssumme von 30,8 Litern pro Quadratmeter. Die letzten Tage des Julis waren dann wieder trocken und auch wieder deutlich kühler - aber irgendwie angenehm.

Noch ein paar weitere Zahlen für die Statistik: Mit einer Monatsmitteltemperatur von 17,7 Grad war der heurige Juli durchschnittlich und nur um zwei Zehntelgrade kälter als es der Durchschnittswert (1981 - 2010) mit 17,9 Grad ausweist. Sommertage (25 und mehr Grad) wurden 9 und darin enthalten zwei heiße Tage mit 30 und mehr Grad registriert. Durchschnittlich gibt es im Juli 13,6 Sommertage, einschließlich 3,1 heißer Tage mit 30 und mehr Grad. Regentage, mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter wurden 18 gezählt und in der Summe kamen 98,0 Liter zusammen. Im Jahr 2011 waren es im Juli beachtliche 160,3 Liter und im Durchschnitt des Vergleichszeitraumes sind es 94,0 Liter/Quadratmeter. Nebel gab es auf Stationshöhe an keinem einzigen Tag. Gewittert hat es nennenswert an 6 Tagen, und der Wind frischte an 13 Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation 227,0 Stunden - im Juli vom letzten Jahr waren es 223,9 Sonnenscheinstunden - und im Vergleichszeitraum gab es durchschnittlich im Juli 240,0 Sonnenscheinstunden.

Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer, registriert.

Karl-Heinz Jetter