Witterungsverlauf Mai 2012

Witterungsverlauf im Mai 2012


"Grüß Gott du schöner Maien, da bist du wiedrum hier - tust jung und alt erfreuen mit deiner Blumenzier". Mit diesem Liedvers kann man das Wetter im Mai 2012 beschreiben, denn abgesehen von einem heftigen Gewitter und pünktlichen und spürbaren Eisheiligen, war das Maiwetter mehr lieblich als garstig und im gesamten gesehen recht sonnig, zu warm aber auch gegenüber dem Durchschnitt zu trocken.

Im Durchschnitt der Vergleichsperiode (1981 - 2010) war es bei uns im Mai durchschnittlich plus 12,6 Grad warm, an Niederschlag in Form von Regen oder Schnee fielen durchschnittlich 109,5 Liter pro Quadratmeter, und die Sonne schien seit 1991 - 2010 durchschnittlich 204,1 Stunden. Der diesjährige Mai brachte es dagegen auf eine Mitteltemperatur von plus 14,4 Grad Celsius, 83,1 Liter Niederschlag und beachtlichen 268,6 Sonnenscheinstunden. Zu warm, recht sonnig aber auch viel zu trocken war auch das ganze Frühjahr 2012, das für die Meteorologen mit dem 1. März beginnt und mit dem 31. Mai endet.

Sonnig und warm begann der diesjährige Mai, um dann kurz danach kühler und nässer zu werden. Am 11. Mai dann der erste Tropentag in diesem Jahr mit 30,4 Grad. Das war es dann aber auch fürs Erste - die Eisheiligen wollten in den nächsten Tage das Wetter bestimmen. "Vor Nachtfrost du nicht sicher bist, bevor Sophie (15. Mai) vorüber ist. Die "Eisheiligen" Pankratius, Servatius und Bonifatius sowie die "Kalte Sophie" stehen für einen Kälteeinbruch zwischen dem 12. und 15. Mai. Die Ursache für den Kälteeinbruch während der Eisheiligen (sie sollten wegen der Kalenderreform eigentlich erst 10 Tage später sein) wird in der starken Erwärmung Mitteleuropas um diese Zeit gesehen. Das dabei entstehende Höhenhoch mit den unterlagernden Tiefdruckgebieten "saugt" NW-Winde mit arktischer Polarluft an, die dann zu den gefürchteten Nachtfrösten führen können. Hinzugefügt muss noch werden, dass wir in den vergangenen Jahren vor diesen Kälteeinbrüchen verschont blieben.

Auch in diesem Jahr hielten sich die Frostschäden in Grenzen und der kälteste Tag war auch schon nach den kalendarischen Eisheiligen - nämlich an Christi Himmelfahrt, 17. Mai - mit minus 2 Grad am Boden und minus 1,0 Grad in der Luft (in zwei Metern Höhe). In diesem Jahr wurde es kurz nach der Monatsmitte wieder wärmer und lieblicher doch gleichzeitig nahm die Gewitterneigung zu. Wie unterschiedlich aber die Gewitter auf engstem Raum ausfallen können, das wurde wiedermal am 24. Mai deutlich. Aus dem abendlichen Gewitter vom 24. auf den 25. fielen an der Messstelle in Balingen-Heselwangen "nur" 7,8 Liter Niederschlag - auf Bronnhaupten - Luftlinie 5 km südwestlich davon - aber 19,5 Liter zur gleichen Zeit, und in den südlichen Stadtteilen von Balingen und in den Orten noch weiter südwestlich davon hagelte es sogar. Von Pfingsten (27./28 Mai) war der Pfingstmontag mit 11,1 Stunden Sonnenschein doppelt so sonnig wie der Pfingstsonntag. Der Mai endete mit gewitterigem Wetter, doch ohne Wetterschäden in unseren Raum zu hinterlassen.

Noch ein paar weitere Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnittstemperatur des Mai 2012 betrug plus 14,4 Grad. Vergangenes Jahr lag sie gar bei plus 14,7 Grad und im Durchschnitt seit 1981 bis 2010 war es bei uns im Mai plus 12,6 Grad warm. Trotzdem gab es noch zwei Frosttage - und vier Mal Bodenfrost.. Sommertage (25 und mehr Grad) gab es heuer drei - 2011 gar neun. Dieses Jahr gab es auch einen heißen Tag mit 30,4 Grad. Geschneit hat es im diesjährigen Mai auf Stationshöhe nicht mehr - auf den Bergen ja, und Regentage, mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter, wurden 13 gezählt. In der Summe kamen 83,1 Liter zusammen. Im Jahr 2011 waren es im Mai noch weniger - nämlich nur 43,5 und im Durchschnitt seit 1981 - 2010 sind es 109,5 Liter pro Quadratmeter. Nebel wurde auf Stationshöhe nicht registriert und gewittert hat es an 5 Tagen. Der Wind frischte ebenfalls an 5 Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf, und die Sonne schien an der Beobachtungsstation 268,6 Stunden (letztes Jahr den Rekordweg von 294,0 Stunden) und seit 1991 bis einschließlich 2010 sind es durchschnittlich im Mai 204,1 Sonnen-scheinstunden

Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer, registriert.

Karl-Heinz Jetter