Witterungsverlauf April 2012

Witterungsverlauf im April 2012


Von allen Elementen hatte das Wetter im April 2012 etwas anzubieten. Es gab Frost, Schnee, Graupel, Regen und Wind. Aber auch Sonne und sommerliche Temperaturen waren dabei und als Extrem gab es den wärmsten Apriltag seit mindestens 30 Jahren.
Und, wenn man es auch nicht glauben will, der April war in der Gesamtbilanz und trotz einem Fehl an Sonnenschein sogar eine Spur wärmer als üblich und nur durchschnittlich feucht.

Im Durchschnitt der Vergleichsperiode (1981 - 2010) war es bei uns im April durchschnittlich plus 7,9 Grad warm/kalt, an Niederschlag in Form von Regen oder Schnee fielen durchschnittlich 66,4 Liter pro Quadratmeter, und die Sonne schien seit 1991 - 2010 im Mittel 174,4 Stunden. Der diesjährige April brachte es dagegen auf eine Mitteltemperatur von plus 8,4 Grad Celsius, 63,9 Liter Niederschlag aber nur 146,4 Sonnenscheinstunden.
Doch trotz fast durchschnittlicher Niederschlagsmenge im April ist das Frühjahr bis jetzt noch zu trocken, denn mit einer Summe in diesen 4 Monaten von 163,4 Litern pro Quadratmeter fehlen noch rund 60 Liter zum Durchschnittswert von 222 Litern.
Im Gesamten betrachtet war der April 2012 ein wetterwenderischer Monat und das geflügelte Wort "April, April, der weiß nicht was er will" traf somit in diesem Jahr mal wieder zu. Von Monatsanfang an ging es rauf und runter mit den Temperaturen. Auf eitlen Sonnenschein folgten in kurzen Abständen trübe und sonnenlose Tage. Graupel und Schneeschauer zogen über uns hinweg, manchmal von Blitz und Donner begleitet, und häufiger Regen und Wind verhinderten ebenso das Aufkommen von Frühlingsgefühlen.
Bis zum 25. April war der Monat noch um 1 Grad zu kalt. Es gab bis dahin noch 6 Frosttage, wobei am 2. April die Temperaturen noch auf minus 4,4 Grad am Boden und auf minus 2,4 Grad in der Luft zurück gingen. Tage dagegen, an denen 20 und mehr Grad erreicht wurden, die gab es in diesem Zeitraum allerdings nicht.

Regentage mit wenigstens einem Liter pro Quadratmeter wurden 10 registriert und der niederschlagsreichste Tag war der 5. April mit 21,7 Liter pro Quadratmeter.

Nach dem 25.begann das Aprilwetter im Bereich der Temperatur mit einer Aufholjagd. Jetzt kletterte die Temperatur bis zum Monatsende an jedem Tag auf mindestens 20 Grad. Spitzenreiter wurde Samstag, 28. April mit 29,2 Grad. Ein schon fast heißer Südwind puschte die Temperatur auf diesen Ausnahmewert - und dies seit mindestens 30 Jahren. Bis dahin hatte der 29. April 2010 mit 26,9 Grad die Position des wärmsten Apriltages inne. Auch in der Folgenacht fiel die Temperatur nicht unter 20 Grad - es war eine sogenannte Tropennacht und dieses seltene Ereignis in unserer Region und Jahreszeit war dem SWR-Fernsehen sogar eine Meldung wert.

Noch ein paar weitere Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnittstemperatur des April 2012 betrug plus 8,4 Grad. Vergangenes Jahr lag sie bei plus 11,5 Grad und im Durchschnitt der 30-jährigen Vergleichsperiode (1981 bis 2010) war es bei uns im April plus 7,9 Grad warm/kalt. Es wurden noch 6 Frosttage registriert. Regentage, mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter, wurden 10 gezählt (im Durchschnitt 11), und in der Summe kamen 63,9 Liter zusammen. Im Jahr 2011 regnete es im April weniger - nämlich nur 30,2 Liter, und im Durchschnitt seit 1981 - 2010 fallen 66,4 Liter pro Quadratmeter an der Messstelle. Geschneit hat es auf Stationshöhe im diesjährigen April an zwei Tagen - eine geschlossene Schneedecke kam aber nicht mehr zustande. Nebel gab es im April an einem Tag und der Wind frischte an 11 von 30 Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation 146,4 Stunden. Vergangenes Jahr waren es fast 130 Stunden mehr nämlich 273,4 Stunden, und seit 1991 bis einschließlich 2010 schien die Sonne im April durchschnittlich 174,4 Stunden.

Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer, registriert.

Karl-Heinz Jetter