Witterungsverlauf im Februar 2012Das Wetter im Februar war zweigeteilt. Auf eine - für unsere Verhältnisse - extrem kalte erste Monatshälfte folgte ein fast frühlingshafter Teil. Die Temperaturspanne reichte dabei von minus 19,6 Grad bis plus 15,5 Grad Celsius. In der Gesamtbilanz fiel aber der diesjährige Februar viel zu kalt aus und ist seit 1979 gerechnet der zweitkälteste Februar in diesem Zeitraum. Im Durchschnitt der Vergleichsperiode (1981 - 2010) war es bei uns im Februar durchschnittlich plus 0,8 Grad warm/kalt, an Niederschlag in Form von Regen oder Schnee fielen durchschnittlich 46,0 Liter pro Quadratmeter, und die Sonne schien seit 1991 - 2010 durchschnittlich 98,6 Stunden. Der diesjährige Februar brachte es dagegen auf eine Mitteltemperatur von minus 3,9 Grad Celsius, nur 13,0 Liter Niederschlag aber immerhin 118,9 Sonnenscheinstunden. Damit war nur der Februar von 1986 mit minus 7,3 Grad Durchschnittstemperatur noch kälter. Mit winterlicher Kälte und einer 3 cm starken Schneedecke aus dem Januar begann der Februar. Von Tag zu Tag wurde es noch frostiger. Am 4. Februar wurde dann zum ersten Mal der Monatstiefstwert von minus 19,6 Grad Celsius erreicht - aufs Zehntel genau wurde der gleiche Wert auch am 12. Februar registriert. Vom 6. auf den 7. Februar war es aber durchschnittlich am kältesten - bei Nacht ging die Temperatur bis auf minus 19,2 Grad zurück um dann tagsüber nicht über minus 11,7 Grad hinaus zu kommen. Damit brachte der Februar 2012 auch den bisher kältesten Februartag hervor, der bislang vom 27. Februar 1986 mit 19,5 Grad gehalten wurde. Trotz der tiefen Temperaturen seit Ende Januar reichte der Frost nicht in größere Tiefen. Am 15. Februar wurden in 50 cm Bodentiefe noch plus 1 Grad - in 1 Meter Tiefe noch plus 4 Grad Celsius gemessen. Ab dem 7. Februar schneite es auch fast täglich kleine Mengen. Mit der größten Neuschneemenge von 6 cm vom 15. auf den 16. Februar wuchs dann die Gesamtschneedecke auf Stationshöhe bis auf 15 cm an. Doch ab der Monatsmitte kletterten die Temperaturen auch wieder in den Plusbereich und die Schneedecke wurde von Tag zu Tag dünner. Ab dem 20. zeigte sich auch wieder die Sonne vermehrt und statt dickem Pelz waren zunehmend Frühlingsboten zu sehen. Einer dieser herrlichen Vorfrühlingstage war Fastnachtsdienstag, 21. Februar, mit 9,6 Stunden Sonnenschein (Bronnhaupten registrierte genau 10 Stunden). Der höchste Temperatur-Wert im Monat wurde aber am 24. Februar mit plus 15,5 Grad gemessen. Die letzten Tage des Februars waren mehr sonnig als trübe - und auch mehr milder als winterlich kalt. Und es geht dem Frühling zu. Zum astronomischen Winteranfang am 21. Dezember bleibt die Sonne bei uns nur 8 Stunden und 15 Minuten über dem unverstellten Horizont - jetzt Ende Februar zum Ende des meteorologischen Winters - sind es rund 3 Stunden mehr. Noch ein paar weitere Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnittstemperatur des Februars 2012 betrug minus 3,9 Grad Celsius. Vergangenes Jahr waren es plus 2,4 Grad und im Durchschnitt seit 1981 bis 2010 war es bei uns im Februar plus 0,8 Grad warm/kalt. Zusammengezählt wurden in diesem Februar 22 Frosttage registriert. Eistage, an denen das Thermometer ganztägig unter null Grad anzeigt, gab es stattliche 13 - 5 sind der Durchschnitt. Regentage mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter wurden nur 5 gezählt und in der Summe kamen magere 13,0 Liter als Regen oder als geschmolzener Schnee zusammen. Im Jahr 2011 waren es im Februar auch nur 16,1 Liter, und im Durchschnitt des Vergleichszeitraumes (1981- 2010) hat es im Februar 46,0 Liter geregnet/geschneit. Schnee fiel heuer im Februar an 10 Tagen - und eine geschlossene Schneedecke wurde auf Stationshöhe an 19 Tagen registriert. Die Neuschneesumme betrug im diesjährigen Februar 19 Zentimeter und die mächtigste Schneedecke 15 cm. Nebel wurde keiner registriert, und der Wind frischte auch nur an einem Tag bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation 118,9Stunden (Bronnhaupten: 124,9 Stunden), vergangenes Jahr waren es 82,9 Sonnenscheinstunden, und im Schnitt seit 1990 - 2010 sind es 98,6 Sonnenscheinstunden. Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer, registriert. Karl-Heinz Jetter |