Witterungsverlauf November 2011

Witterungsverlauf im November 2011


Was für ein November 2011? In der Gesamtbilanz zu warm, sehr sonnig und überaus trocken. Beim Sonnenschein wurde der November 2011 zum sonnenscheinreichsten - und dies bei uns seit mindestens über 20 Jahren - und beim Niederschlag zum trockensten seit Beginn der flächendeckenden Wetteraufzeichnungen des Deutschen Wetterdienstes in Baden-Württemberg im Jahr 1901.

Durchschnittlich (in der Vergleichsperiode 1981 - 2010) ist es bei uns im November 3,9 Grad warm, an Niederschlag fallen im Monat 57,6 Liter auf den Quadratmeter, und die Sonne scheint (1991 - 2010) 77,1 Stunden. Der diesjährige November weist dagegen eine Durchschnittstemperatur von 5,0 Grad, nur 0,8 Liter Niederschlag und stattliche 152,4 Sonnenscheinstunden aus.

Der diesjährige November begann mit milden 18 Grad Maximumtemperatur und trockenem Wetter. Nennenswert geregnet hatte es davor zum letzten Mal am 20. Oktober. Danach wurde es in einem Auf und Ab der Temperatur von Tag zu Tag kühler, um dann am Monatszehnten mit der Nachttemperatur wieder unter die Frostgrenze ab zu sinken. In diese Zeit fällt auch der wenige und fast ganze Niederschlag des Novembers. Dieser fiel als Sprühregen aus dem dichten Nebel am Montag, 7. November, heraus. Nebel gab es auch in den Folgetagen doch dies auch manchmal nur für wenige Stunden. Je nach Höhenlage befand man sich im strahlenden Sonnenschein - im dichten Nebel der Sperrschicht oder unter einer Hochnebeldecke. Diese Wettererscheinung wird als Inversionswetterlage bezeichnet, die oft im Spätherbst auftritt, wenn bei ruhigem Hochdruckwetter sich die schwerere Kaltluft in den tieferen Lagen sammelt, darüber die flach einstrahlende Sonne eine dünne Warmluftschicht ausbildet aus der die Feuchtigkeit zu Nebel kondensiert und eine den Luftaustausch behindernde Sperrschicht entsteht und wiederum darüber die Sonne ungetrübt einstrahlt aber nicht mehr die Kraft hat bis auf den Boden der Kaltluftansammlung durchzudringen und mi ihrer Wärme den Nebel aufzulösen.

Trotz häufigem Nebel gab es in dieser Zeit aber auch den sonnenscheinreichsten Tag. Die Station auf Bronnhaupten registrierte am Mittwoch, 9. November 9,2 Stunden Sonnenschein - in Balingen-Heselwangen wurden an diesem Tag 8,5 Stunden registriert.

In der Gesamtbilanz des Sonnenscheins war aber gegen den Erwartungen der November beim Sonnenschein dem Ende zu am sonnigsten. Im ersten Monatsdrittel waren es 41,8 Stunden, im zweiten 50,8 und im letzten 59,9 Sonnenscheinstunden. In der Summe sollten es dann besagte 152,4 Stunden - und damit rund doppelt so viel wie üblich - sein (Bronnhaupten 153,3 Stunden), was dann auch den Sonnenscheinrekord seit Bestehen der Station bedeutet. Im Jahr 2006 wurde der bis dato höchste Wert von 118,7 Stunden registriert - am wenigsten Sonnenschein in diesem Zeitraum gab es im Jahr 2002 mit "nur" 45,4Sonnenscheinstunden.

Bis zum Monatsende hin ging es weiter mit der Temperatur Auf und Ab - 14,9 Grad nochmals am 27. - aber auch minus 5,1 Grad in der Luft und minus 7,1 Grad am Boden am 25. November. Regen oder Schnee wollte weiter keiner nieder gehen - und mit leichten Sprühregen am Monatsletzten blieb es in der Summe bei den 0,8 Litern. An der Messstation war es bis dato der November 2006 mit 17,8 Litern der trockenste - der November 1983 war dagegen mit 126,3 Litern der bisher nässeste. Zur Erinnerung: Im Jahr 2010 begann es am 22. November zu schneien - der Schnee blieb damals - manchmal doch nur in Resten - aber immerhin bis in den Januar 2011hinein liegen.

Noch ein paar weitere Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnittstemperatur des Novembers 2011 betrug plus 5,0 Grad Celsius. Vergangenes Jahr waren es plus 4,8 Grad und im Durchschnitt der Vergleichsperiode (1981 bis 2010) ist es bei uns im November plus 3,9 Grad warm/kalt. Insgesamt wurden in diesem Jahr 16 Frosttage und 0 Eistage registriert - 12 Frosttage und zwei Eistage sind der Durchschnitt. Regentage (Regen oder Schnee) mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter wurden nicht ein einziger gezählt, und in der Summe kamen nur 0,8 Liter zusammen. Im Jahr 2010 waren es im November 84,3 Liter, und im Durchschnitt seit 1981 - 2010 regnete (schneite) es 57,6 Liter/Quadratmeter. Geschneit hat es auf Stationshöhe im diesjährigen November noch nicht (letztes Jahr an 7 Tagen und eine geschlossene Schneedecke lag 2010 an 6 Tagen und stattlichen 17 cm am Morgen des 29. November 2010. Nebel wurde heuer an 7 Tagen registriert, doch der Wind frischte an keinem Tag bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation 152,4 Stunden lang, vergangenes Jahr waren es 74,4 Stunden, und seit 1991 bis 2010 schien die Sonne im November bei uns durchschnittlich 77,1 Stunden.

Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer, registriert.

Karl-Heinz Jetter