Witterungsverlauf im Oktober 2011Der diesjährige Oktober zeigte ein sommerliches und ein winterliches Gesicht. Der Monat kann noch drei Sommertage vorweisen, brachte aber auch den ersten Frost und Schnee nach dem Sommer. Bei der Temperatur entsprach der Monat auf das Zehntelgrad seinem Durchschnittswert, ansonsten war der Oktober zu trocken und kann ein deutliches Plus an Sonnenschein vorweisen.Durchschnittlich (Vergleichsperiode 1981 - 2010) ist es bei uns im Oktober 9,2 Grad warm, an Niederschlag fallen im Monat 73,8 Liter auf den Quadratmeter, und die Sonne scheint (1991 - 2010) 125,2 Stunden. Der diesjährige Oktober weist dagegen eine Durchschnittstemperatur von ebenfalls 9,2 Grad, jedoch nur 55,9 Liter Niederschlag aber 187,7 Sonnenscheinstunden aus. Mit letzterem Wert wurde der Oktober 2011 zum sonnenscheinreichsten Monat in der Vergleichsperiode und zeigt damit wieder einmal mehr, in welch sonnenverwöhnter Ecke wir in Deutschland leben. Der Oktober begann mit noch spätsommerlichen Temperaturen und reichlich Sonnenschein. Am 3. des Monats wurde der Monatshöchstwert mit 25,9 Grad Celsius und rund 10,6 Stunden Sonnenschein erreicht. Insgesamt kamen in den ersten vier Tagen 42,3 Sonnenscheinstunden zusammen - ein wahrlich goldener Oktober. In der zweiten Oktoberwoche war es dann aber schon deutlich herbstlicher. Mit der Temperatur ging es zuerst steil bergab und es kam Regen und Wind auf, um danach in ein Auf und Ab in der Temperatur überzugehen. Bis zum 15. des Monats war der Monat aber noch um 2,4 Grad zu warm. Die Monatsmitte war es dann, in dem der Oktober zum ersten Mal sein winterliches Gesicht zeigte. In der Nacht zum 15. Oktober ging die Temperatur am Boden auf minus 1,7 Grad und in der Luft (2 m über dem Boden) auf minus 0,7 Grad Celsius zurück. Eine dicke Reifschicht bedeckte das Gras und ungeschützte Autoscheiben mussten auf Stationshöhe vom Eis freigekratzt werden. Damit endete die frostfreie Zeit, die in diesem Jahr vom 6. Mai bis zum 14. Oktober - also 162 Tage dauerte - 170 frostfreie Tage sind es im Durchschnitt. Nach kurzem Aufbäumen gegen die Frostzeit kam es am 18. Oktober zum Regnen und einen Tag später fiel der erste Schnee nach dem Sommer auf die Balinger Flur. Ab dem frühen Nachmittag an diesem Mittwoch war die Landschaft auf Stationshöhe mit einer geschlossenen Schneedecke überzogen - in höheren Lagen mussten sogar die Schneeräumdienste ausrücken. Der erste Schnee im zweiten Halbjahr - (der letzte davor fiel heuer am 22. Februar) überzog aber das Land nur einen Tag - schon am Tag darauf waren davon nur noch Reste zu erkennen. Ruhiger und sonniger wurde das Wetter wieder im letzten Monatsdrittel. Hochdruckwetter hatte eingesetzt mit teils kühlen Nächten und - je nach Höhenlage - mit sonnigen oder nebeligen Tagen. Auf Stationshöhe zeigte sich der Oktober seinem Ende zu nochmals von der goldenen Seite und erfreute einen mit dem Farbspiel des welkenden Laubes. Noch ein paar Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurch-schnittstemperatur des Oktober 2011 betrug plus 9,2 Grad. Vergangenes Jahr war es mit plus 7,9 Grad etwas kälter, und der Durchschnitt seit 1981 bis 2010 weist für den Oktober bei uns den Wert von plus 9,2 Grad aus. Frost gab es in diesem Oktober an 6 Tagen, und am Erdboden (5 cm darüber) ging die Temperatur an ebenfalls 6 Tagen unter bzw. genau an die Frostgrenze. Regentage, mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter, wurden heuer nur 7 gezählt, und in der Summe kamen auch nur 55,9 Liter Niederschlag zusammen. Im Jahr 2010 waren es im Oktober noch weniger, nämlich 37,6 Liter und im Durchschnitt der Vergleichsperiode (1981 - 2010) sind es im Oktober 73,8 Liter pro Quadratmeter. Geschneit hat es im Oktober 2011 an einem Tag, doch zu einer geschlossenen Schneedecke kam es auf Stationshöhe nur für Stunden. Nebel gab es an 3 Tagen und der Wind frischte an ebenfalls an 3 Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation 187,7 Stunden - vergangenes Jahr waren es 139,4 Stunden, und seit 1991 bis einschließlich 2010 schien die Sonne bei uns im Oktober durchschnittlich 125,2 Stunden. Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer, registriert. Karl-Heinz Jetter |