Witterungsverlauf im September 2011Was kein Sommermonat in diesem Jahr schaffte, das gelang dem September auf Anhieb - eine länger andauernde Schönwetterperiode hervorzubringen. In den letzten zehn Tagen im Monat und noch in den nachfolgenden Oktober hineinreichend gab es keinen Tropfen Regen, es war dafür sommerlich warm und die Sonne schien allein in den letzten zehn Septembertagen genau 100 Stunden. Abgesehen davon fiel der September auch über den Monat hinweg, zu warm, zu trocken und sehr sonnig aus.Im Mittel der Vergleichsperiode von 30 Jahren (1981 - 2010) war der September an der Station 13,3 Grad warm, es regnete durchschnittlich 68,6 Liter/Quadratmeter, und die Sonne schien (1991 - 2010) durchschnittlich 165,7 Stunden. Der diesjährige September brachte es auf eine Durchschnittstemperatur von 16,1 Grad, nur 43,7 Litern Niederschlag aber dafür auf 226,5 Stunden Sonnenschein. Spätsommerlich warm gaben sich schon die ersten 10 Septembertage. Am Monatsdritten wurde die Monatshöchsttemperatur von 29,6 Grad registriert und schrammte damit knapp am Wert eines "heißen Tages" mit 30 und mehr Grad vorbei. Die erste Septemberwoche war trotz dieser warmen Tage aber auch die nässeste und die dunkelste. Im Monat. Es fielen 22 Liter pro Quadratmeter an Regen und es gab "nur" 58,8 Sonnenscheinstunden. Das Gewitter am 2. September fiel wie üblich wieder unterschiedlich aus. Während es an der Messstelle nur tröpfelte ging z.B. über Ratshausen ein Hagelschauer nieder. In der zweiten Septemberwoche wurde es durchschnittlich kühler, obwohl die Sonne rund zehn Stunden mehr als üblich schien. Beim Niederschlag unterscheiden sich das erste und das zweite Monatsdrittel gerade um einen halben Liter Niederschlag. Vom 20. auf den 21. September wurde es dann am kühlsten im Monat. In der Frühe des 21. sank die Temperatur am Boden auf 4,1 Grad und in der Luft (in 2 Meter Höhe) auf 5,0 Grad ab, um dann aber tagsüber bei 11,4 Stunden Sonnenschein doch noch auf 21,0 Grad anzusteigen. Doch ab da an trübte kaum ein Wölkchen mehr den Himmel. Ein Hochdruckgebiet lag über Deutschland und hielt die Regenwolken fern. Die Sonne schien für diese Jahreszeit überaus reichlich - 100,0 Stunden kamen in den letzten zehn Septembertagen zusammen und konnten den Früchten der diesjährigen überaus reichlichen Obsternte noch weitere Süße geben. Frühmorgens war das Gras dick mit Tau belegt. Der tritt immer dann auf, wenn nachts der Boden bei klarem Himmel durch Rückstrahlung der tagsüber empfangenen Wärme in Richtung Weltraum stark abkühlt. Die den Boden berührende Luft kühlt dann ebenfalls stark ab, und die in der Luft enthaltende Feuchtigkeit kondensiert und schlägt sich als Tau nieder oder wird als Bodennebel sichtbar. "Altweibersommer" nennen wir diese Witterung, und sie ist eine Wärmeperiode, die sich fast regelmäßig in der zweiten Septemberhälfte mit trockenem und heiterem Hochdruckwetter bis in den Oktober einstellt. Der Name kommt von den vielen, durch den Tau sichtbaren, Spinnfäden, an denen jetzt junge Spinnen durch die Luft segeln. Nach altem Volksglauben, sind dies Lebensfäden, welche die Nornen, die alten Weiber, gesponnen haben. Noch ein paar weitere Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnittstemperatur des Septembers 2011 betrug 16,1 Grad. Vergangenes Jahr lag sie bei plus 12,3 Grad, und im Durchschnitt der Vergleichsperiode 1980 - 2010 war es bei uns im September plus 13,3 Grad warm/kalt. Einen Frosttag gab es noch nicht im diesjährigen September auch von Bodenfrost blieben wir verschont. Doch an acht Tagen im September wurde noch der Wert von 25 Grad eines Sommertages erreicht - 4 Sommertage sind normal. Der Wert eines "heißen Tages" wurde heuer zwei Mal mit 29,6 Grad knapp verpasst. Regentage, mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter wurden 9 gezählt, und in der Summe kamen nur 43,7 Liter pro Quadratmeter zusammen. Im Jahr 2010 regnete es im September 55,5 Liter, und im Durchschnittder Vergleichsperiode sind es 68,6 Liter. Nebel gab es auf Stationshöhe an einem einzigen Tag und ein nennenswertes Gewitter wurde ebenfalls nur eines registriert. Auch der Wind frischte nur an drei Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation in diesem Jahr 226,5 Stunden, im Jahr 2010 waren es 190,6 Stunden. und seit 1991 bis einschließlich 2010 wurden durchschnittlich im September 165,7 Sonnenscheinstunden registriert. Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer, registriert. Karl-Heinz Jetter |