Witterungsverlauf August 2011

Witterungsverlauf im August 2011

Mit dem August endet für die Meteorologen der Sommer, der für sie die Monate Juni, Juli und August umfasst. In der Bilanz fiel der Sommer durchschnittlich warm, deutlich zu nass und etwas zu dunkel aus.

Der von den Wetterämtern üblicherweise benutzte Maßstab zur Beurteilung eines Sommers ist der, dass die Sommertage von den Monaten Juni, Juli und August addiert und mit den Werten aus den zurückliegenden Jahren verglichen werden. Als Sommertag bezeichnen die Meteorologen einen Tag, an dem die Temperatur mindestens auf 25 Grad Celsius ansteigt. Bei uns brachte es der Sommer 2011 auf 29 Sommertage. Dazu steuerten der Juni 9, der Juli 7 und der August 13 Sommertage bei. Im Vergleich zur Periode 1981 - 2010 gab es im Durchschnitt 35,2 Sommertage in diesen 3 Monaten. Einen anderen Vergleichsmaßstab bilden die Durchschnittstemperaturen. Im Zeitraum 1. Juni - 31. August (1981 - 2010) ist es bei uns durchschnittlich 17,0 Grad warm. Heuer errechnet sich eine Durchschnittstemperatur von ebenfalls 17,0 Grad Celsius - also auf das Zehntel Grad genau dem Durchschnitt entsprechend. Beim Niederschlag stehen 363,8 Liter dem Durchnitt von 277,2 Litern und beim Sonnenschein 670,0 Stunden dem Durchschnitt von 695,5 Sonnenscheinstunden gegenüber. Also so beurteilt, war der Sommer 2011 nicht nur gefühlt, sondern statistisch belegt schlechter als ein Durchschnittssommer. Von den Sommermonaten war der August noch der sich am sommerlichsten gab. Er übertrifft - abgesehen von der Niederschlagssumme - die Durchschnittswerte im positiven Sinn. Im Mittel der Vergleichsperiode von 30 Jahren (1981 - 2010) war der August an der Station 17,3 Grad warm, es regnete durchschnittlich 84,8 Liter/Quadratmeter, und die Sonne schien (1991 - 2010) durchschnittlich 228,0 Stunden. Der diesjährige August brachte es auf eine Durchschnittstemperatur von 18,6 Grad, 111,3 Litern Niederschlag und 255,7 Stunden Sonnenschein. Zudem kann der August mit 13 Sommertagen und darin enthalten 6 heißen Tagen mit 30 und mehr Grad aufwarten. Durchschnittlich gibt es im August nur 3 heiße Tage.

Begonnen hat der August mit reichlich Regen und durchschnittlichen Temperaturen. Im Rahmen der Gewitter vom 3. auf den 4. August gingen an der Messstelle 33,5 Liter pro Quadratmeter nieder - woanders waren es an diesem Tag deutlich mehr, so z. B. in Onstmettingen, wo die Schmiecha danach Hochwasser wie schon lange nicht mehr führte.

Nach den Gewitterregen folgten kühlere und windige Tage. Am 10. September kam die Tageshöchsttemperatur nicht über 18,6 Grad hinaus, um dann in der Folgenacht auf den Monatstiefstwert von 6,7 Grad ( am Boden 5,3 Grad) abzusinken. Ab der Monatsmitte wurde es dann von Tag zu Tag wärmer und sommerlicher. Vom 17. Bis einschließlich dem 26. September war jeder Tag ein Sommertag mit mindestens 25 Grad als Tageshöchsttemperatur. Der heißeste Tag vom August und auch wohl vom gesamten Jahr 2011, war Dienstag, 23. August, mit 33,0 Grad Celsius. Freitag, 26. August, war der letzte heiße Tag mit noch 32,3 Grad. Tags darauf wurde als Maximalwert nur noch rund die Hälfte davon erreicht (16,8 Grad). Wind aus Nordwest und ein nächtliches Gewitter hatten die Wärme und den Sommer vertrieben. Zum Monatsende beruhigte sich wieder das Wetter - es zeigte sich aber mehr herbst- als sommerlich.

Noch ein paar weitere Zahlen für die Statistik:
Die Monatsdurchschnittstemperatur des August 2011 betrug plus 18,6 Grad. Vergangenes Jahr war der nur August 16,6 Grad warm, und der Durchschnitt seit 1981 bis 2010 weist plus 17,3 Grad aus. Sommertage (25 und mehr Grad) wurden im August 13 registriert - durchschnittlich sind es ebenfalls 13 Sommertage. Doch anstatt drei "Heißer Tage" im Durchschnitt gab es heuer im August doch beachtliche 6 solcher so genannten "Heißen Tage" mit 30 und mehr Grad. Regentage, mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter, wurden 14 gezählt und in der Summe kamen 111,3 Liter zusammen. Im Jahr 2010 war es mit 83,4 Litern trockener, und im Durchschnitt (1981 - 2010) regnete es 84,8 Liter im August. Nebel wurde auf Stationshöhe an einem Tag registriert, und nennenswert gewittert hat es an 6 Tagen. Wind mit mindestens Windstärke 6 (39 km/h und mehr) wurde dagegen an 8 Tagen registriert. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation 255,7 Stunden, im August des Jahres 2010 waren es 179,9 Stunden und seit 1991 bis einschließlich 2010 sind es durchschnittlich im August 228,0 Sonnenscheinstunden.

Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer, registriert.

Karl-Heinz Jetter