Witterungsverlauf Mai 2011

Witterungsverlauf im Mai 2011

Gleich den beiden Vormonaten fiel der Mai recht sonnig, zu warm und viel zu trocken aus. Bei Letzterem änderten auch wenig die 18,6 Liter Regen, welche noch am Monatsletzen auf den 1. Juni nieder gingen. Aber der Regen tat gut.

Der Mai ist an sich der niederschlagsreichste Monat vom ganzen Jahr. Im Durchschnitt der vorausgegangenen 30 Jahre regnete es durchschnittlich 109,5 Liter auf jeden Quadratmeter an der Messstelle - heuer sollten es nur 43,5 Liter sein und davon besagte 18,6 Liter am Monatsletzten. Zur Erinnerung: Im Bericht über den Mai des Vorjahres war zu lesen: "An 26 von den 31 Tagen hat es im diesjährigen Mai (Mai 2010) geregnet. Manchmal waren es nur ein paar Tropfen, aber einmal auch 30,9 Liter innerhalb von 24 Stunden. In der Summe kamen dann 136,7 Liter pro Quadratmeter zusammen. Dadurch fiel der Monat gegenüber seinem Durchschnittswert zu nass aus. Zudem war der Mai zu kalt und zu dunkel."

Der diesjährige Mai nunmehr mit den Wetterextremen auf der anderen Seite. Die Verschiedenheit im Wetter ist naturgegeben und hochkomplex - und niemand weiß den Witterungsverlauf längerfristig vorherzusagen. Wer hätte prophezeien wollen, dass es in den ersten fünf Monaten des Jahres 2011 statt durchschnittlich (1981 - 2010 gerechnet) 329 Liter nur weniger als die Hälfte, nämlich nur 155 Liter regnen würde. Oder wer hätte es wissen wollen, dass der Mai 2011 mit 294 Sonnenscheinstunden der sonnenscheinreichste in dieser Vergleichsperiode werden und mit einer Durchschnitts- temperatur von 14,7 Grad um 2,1 Grad deutlich über dem Mittel liegen sollte. Wohl niemand. Dabei hatte der diesjährige ganz verhalten begonnen. Nicht mal 20 Grad wurden als Tageshöchst- temperatur in den ersten 5 Tagen erreicht. Noch zwei Frosttage und drei Mal Bodenfrost gab es in dieser Zeit und 11 Liter Niederschlag vom zweiten auf den dritten Maitag. Doch danach sollte sich das Wetter rasch bessern. Schnell kletterte die Temperatur nach oben, und am Muttertag, 8. Mai, wurden mit 25,3 Grad Celsius zum ersten Mal in diesem Jahr der Wert eines Sommertages erreicht.

Zur Monatsmitte die Eisheiligen (12. - 15. Mai). Sie waren in diesem Jahr zwar kühler als die Tage davor und danach - aber schädigender Frost blieb aus. Die Statistik der vorausgegangenen 30 Jahre zeigt übrigens, dass es bei uns zur Zeit der kalendarischen Eisheiligen keinen signifikanten Kälteeinbruch gibt. Nach der Statistik sind die ersten 10 Maitage die kühlsten und in denen es am ehesten Frost gibt. In diesem Jahr wurde es nach den Eisheiligen wieder wärmer und gleichzeitig nahm die Gewitterneigung zu. Wie unterschiedlich aber die Gewitter auf engstem Raum ausfallen können zeigte der 20. Mai. Aus dem abendlichen Gewitter vom 20. auf den 21. Mai fielen an der Messstelle in Balingen-Heselwangen nur 0,8 Liter Niederschlag - auf Bronnhaupten - Luftlinie 5 km südwestlich davon - aber 13,3 Liter zur gleichen Zeit, und in manchen Schlichemtalgemeinden noch weiter südwestlich davon hagelte es sogar. Nach kurzem Kälteeinbruch am 27. und 28. Mai konnte am Montag 30. Mai der erste "heiße Tag" in diesem Jahr mit 30,5 Grad Celsius registriert werden. Sonnig war der diesjährige Mai. 111,3 Stunden im ersten Monatsdrittel, 71,4 im zweiten und wiederum 111,3 Stunden in den letzten 11 Maitagen sind die Ausbeute. Jeweils 14,9 Sonnenscheinstunden als Maximalwert registrierten die beiden Stationen in Heselwangen und auf Bronnhaupten am 25. Mai.

Noch ein paar weitere Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnittstemperatur des Mai 2011 betrug plus 14,7 Grad. Vergangenes Jahr lag sie bei "nur" plus 10,5 Grad und im Durchschnitt seit 1981 bis 2010 war es bei uns im Mai plus 12,6 Grad warm/kalt. Obwohl der Mai durchschnittlich zu warm ausfiel, gab es noch zwei Frosttage - und drei Mal Bodenfrost.. Sommertage (25 und mehr Grad) gab es heuer neun - 2010 nur zwei. Dieses Jahr gab es auch einen heißen Tag mit 30,5 Grad. Geschneit hat es im diesjährigen Mai auf Stationshöhe nicht mehr. Regentage, mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter, wurden 7 gezählt. In der Summe kamen magere 43,5 Liter zusammen. Im Jahr 2010 waren es im Mai stattliche 136,7 und im Durchschnitt seit 1981 - 2010 sind es 109,5 Liter pro Quadratmeter. Nebel gab es auf Stationshöhe nur an einem Tag und schwach gewittert hat es an der Station an drei Tagen. Der Wind frischte an 4 Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf, und die Sonne schien an der Beobachtungsstation den Rekordwert von 294,0 Stunden (letztes Jahr nur 110,4 Stunden) und seit 1991 bis einschließlich 2010 sind es durchschnittlich im Mai 204,1 Sonnenscheinstunden.

Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer, registriert.

Karl-Heinz Jetter