Witterungsverlauf Dezember 2010

Witterungsverlauf im Dezember 2010


Der Dezember 2010 war im Rückblick ein strammer Wintermonat. Er brachte mit minus 15,6 Grad den kältesten Tag und mit 22 cm die mächtigste Schneedecke des Jahres 2010 hervor. Zudem lag auf Stationshöhe an 23 Tagen eine geschlossene Schneedecke. Desweiteren war der Monat um 2,6 Grad zu kalt - nach dem Dezember von 1996 der zweitkälteste Dezember der vorausgegangenen 30 Jahre, fast doppelt so feucht aber auch um einiges sonnenscheinärmer als üblich. Alles in allem ein Winterwetter, das bundesweit erheblich den Verkehr zu Land, Wasser und Luft beeinträchtigte. Aber das Dezemberwetter brachte auch mal wieder die so von vielen ersehnte "Weiße Weihnacht", und dies in einem Maße, wie schon lange nicht mehr dagewesen.

Durchschnittlich (seit 1979 gerechnet) ist es bei uns im Dezember plus 1,2 Grad warm, an Niederschlag fallen im Monat 63,4 Liter auf den Quadratmeter, und die Sonne scheint 63,3 Stunden. Der Dezember 2010 weist dagegen eine Durchschnittstemperatur von minus 1,4 Grad, 120,4 Liter Niederschlag und 42,5 Sonnenscheinstunden aus.

Kalt und mit Schneefall begann der Dezember. Vom vorausgegangenen November bedeckten noch 14 cm Altschnee die Flur. In der ersten Dezemberwoche schneite es zwar immer wieder etwas, ohne aber die Schneedecke merklich anwachsen zu lassen. Abschmelzen und Zusammensacken hielten sich dem Neuschnee gegenüber die Waage.

Vom 5. bis zum 9. schneite und regnete es dann heftig. Insgesamt kamen in diesen 4 Tagen alleine 57,9 Liter Niederschlag pro Quadratmeter zusammen. Schnee und überflutete Straßen führten landesweit zu Verkehrsbehinderungen. Am 8.Dezember wurde dann der Monatshöchstwert von plus 12,8 Grad registriert, und es wehte ein böiger Wind. Kurz danach war der Schnee auf Stationshöhe auf kläglich Reste verschwunden und die Tag- und Nachttemperatur blieb im Plusbereich. Nennenswert neuen Schnee gab es wieder ab dem 12. Dezember. Der blieb dann bis zum 20. des Monates liegen. Gleichzeitig war es winterlich kalt. Zum astronomischen Winteranfang (22. Dezember) zeugten jedoch nur noch zusammengeschobene Schneehaufen von der weißen Pracht. Neuerlicher Regen und stürmischer Wind mit relativ milden Temperaturen hatten ihn aufgeräumt. Mit dem Messtermin in den Frühstunden des Heiligen Abend setzte dann neuer Schneefall ein, so dass man mit etwas großzügiger Bewertung von einer dann folgenden "Weißen Weihnacht" sprechen kann. Streng genommen sollte schon zum Messtermin der Boden mit wenigstens 1 cm Schnee bedeckt sein, um dieses Prädikat zu erhalten.

Zur Erinnerung: Die letzte weiße Weihnacht wurde auf Stationshöhe im Jahr 2003 registriert. Damals lagen über die Feiertage 3 cm Gesamtschneedecke - übernommen aus den Vortagen von Weihnachten. Im Dezember von 2010 fielen an Neuschnee alleine am Heiligen Abend 19 cm, und bis zum 2. Weihnachtsfeiertag war die Gesamtschneedecke auf 22 cm angewachsen. Das ist die größte Menge an Neuschnee und die mächtigste Schneedecke vom ganzen Jahr 2010. Um ähnliche Werte zu finden, muss man bis ins Jahr 1981 zurück blicken.

Mit Bilderbuch-Winterwetter zeigte sich der 2. Weihnachtsfeiertag. Er brachte auch den kältesten Tag des Jahres 2010 hervor. Kurz vor Sonnenaufgang an diesem Tag sackte die Temperatur auf minus 15,6 Grad Celsius ab. Bis dahin war der 16. Februar mit minus 12,9 Grad der kälteste Tag gewesen.

Die letzten Tage vom Dezember waren dann etwas milder und meist nebelig trüb, doch die geschlossene Schneedecke hielt sich über die Jahreswende hinaus. Das Jahr 2010 endete mit minus 3,9 Grad Celsius um Mitternacht.

Noch ein paar Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnitts- temperatur des Dezembers 2010 betrug minus 1,4 Grad. Im Jahr 2009 Jahr lag sie bei plus 1,0 Grad, und im Durchschnitt seit 1979 bis 2009 war es bei uns im Dezember plus 1,2 Grad warm/kalt. Frosttage wurden 24 registriert und Eistage, an denen das Thermometer ganztägig unter null Grad anzeigt, gab es insgesamt 15. Regentage mit einem oder mehr als einem Liter Niederschlag pro Quadratmeter wurden 16 gezählt, und in der Summe kamen 120,4 Liter zusammen. Im Jahr 2009 waren es im Dezember 82,7 Liter, und im Durchschnitt seit 1979 - 2009 sind es 63,4 Liter. Geschneit hat es an 21 Tagen, und eine geschlossene Schneedecke wurde an 23 Tagen registriert. Nebel (Sichtweite unter 1 km) gab es auf Stationshöhe an 5 Tagen, und der Wind frischte ebenfalls an 5 Tagen mindestens bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation 42,5 Stunden lang, im Dezember von 2009 waren es 58,9 Stunden und im Schnitt seit 1990 sind es 63,3 Stunden. Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer, registriert.

Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer, registriert.
Helga Jetter