Witterungsverlauf November 2010

Witterungsverlauf im November 2010


Das Wetter im diesjährigen November war zweigeteilt. Auf eine viel zu warme erste Monatshälfte folgte eine mehr winterliche Hälfte mit ungewöhnlich viel Schnee und strengem Frost. Auf das Laubrechen folgte im November über Nacht das Schneeschippen. In der Gesamtbilanz des Novemberwetters bleibt aber noch ein Temperaturplus übrig. Der Monat war auch um einige Liter feuchter als üblich, während er beim Sonnenschein fast auf die Stunde genau dem Durch-schnittswert entsprach.

Durchschnittlich (seit 1979 gerechnet) ist es bei uns im November 3,8 Grad warm, an Niederschlag fallen im Monat 58,2 Liter auf den Quadratmeter, und die Sonne scheint 76,3 Stunden. Der diesjährige November weist dagegen eine Durchschnittstemperatur von 4,8 Grad, 84,3 Liter Niederschlag und 74,4 Sonnenscheinstunden aus.

Kennzeichnend für diesen November sind auch die großen Spannen zwischen Tageshöchst- und Tagestiefstwerten. So kletterte am 14. November das Quecksilber des Thermometers in der Luft bis auf plus 21,0 Grad - am 30. November dagegen wurde die Minimumumtemperatur im November von minus 12,2 Grad registriert. Ersteres ist ein Ausnahmewert - einen so warmen 14. November gab es in den vorausgegangenen 30 Jahren noch nicht. Aus der Statistik der Tageswerte kann aber auch nachgewiesen werden, dass es schon ähnliche Extreme gab. So war es am 3. November 1996 21,3 Grad warm, und die Temperatur sank am 27. November 1985 bis auf minus 14.0 Grad ab.

Der diesjährige November begann mit milden 15,0 Grad Maximumtemperatur. Auch in den Folgetagen sollte es im Mittel so weiter gehen. Ab dem 7. November kam Regen und stürmischer Wind auf und mit der Temperatur ging es erstmals zurück, um dann zur Monatsmitte hin immer wärmer zu werden. Am Volkstrauertag (Sonntag, 14. Nov.) wurde dann der Monatshöchstwert von plus 21,0 Grad Celsius bei 7,9 Stunden Sonnenschein registriert. Aber damit wars dann auch schon. Schon einen Tag später ging dieTemperaturspitze in eine steile Nordwand über. Bis dahin war der November um 5,5 Grad zu warm gewesen. Jetzt drehte sich das Novemberwetter dem Winter zu.

Drei Tage später zeigte das Thermometer nur noch plus 3,6 Grad als Tageshöchsttemperatur an. Und nach kurzer Erholung ging es noch tiefer in den Temperaturkeller. In der Nacht zum Montag, 22. November, fing es nach dem Sommer auch auf Stationshöhe wieder zu schneien an. Die schneefreie Zeit dauerte somit in diesem Jahr vom 2. April bis zum 21. November. Besonders heftig schüttete Frau Holle ihre Betten in der Nacht zum 26. November. Zum Messtermin am frühen Morgen lagen 15 cm Neuschnee - soviel hat es auf einmal in diesem Jahr noch nicht geschneit. Nach dem Schnee wurde es auch ansonsten winterlicher. Der 27. November war der der erste Eistag (ganztägig unter Null Grad) nach dem Sommer. Minus 7,2 Grad in der Luft (2 Meter über dem Boden) und minus 9,8 Grad am Boden (5 cm über dem Boden) und minus 1,2 Grad Maximumtemperatur zeigten die Thermometer an. Und es sollte noch winterlicher werden. Neuer kräftiger Schneefall in der Nacht zum 29. November ließen die Gesamtschneedecke auf 17 cm anwachsen - die "zweitmächtigste" Schneedecke bis jetzt in diesem Jahr - nur am 12. Februar lag mit 18 cm noch ein cm mehr Schnee. Das Jetzige reichte aber aus, um den Straßenverkehr erheblich zu beeinträchtigen und dass es zu vielen Glätte-Unfällen kam. Mit Schnee und strengem Frost - minus 12,2 Grad (13,5 Grad am Boden) in der Frühe des Monatsletzten verabschiedete sich der November und mit ihm der Herbst und ging in den meteorologischen Winter über, der am 1. Dezember beginnt.

Noch ein paar weitere Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnittstemperatur des Novembers 2010 betrug plus 4,8 Grad Celsius. Vergangenes Jahr war es plus 7,6 Grad und im Durchschnitt seit 1979 bis 2009 ist es bei uns im November plus 3,8 Grad warm/kalt. Insgesamt wurden in diesem Jahr 9 Frosttage und 4 Eistage registriert - 13 Frosttage und zwei Eistage sind der Durchschnitt. Regentage (Regen oder Schnee) mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter wurden 11 gezählt, und in der Summe kamen 84,3 Liter zusammen. Im Jahr 2009 waren es im November 70,3 Liter, und im Durchschnitt seit 1979 - 2009 regnete (schneite) es 57,8 Liter/Quadratmeter. Geschneit hat es auf Stationshöhe im diesjährigen November an 7 Tagen und eine geschlossene Schneedecke lag an 6 Tagen zum Messtermin. Die mächtigste Decke lag am Morgen des 29. November mit 17 cm, und an Neuschnee kamen in der Summe doch schon 31 cm zusammen. Nebel wurde an 3 Tagen registriert, und der Wind frischte an 7 Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation 74,4 Stunden lang, vergangenes Jahr waren es 79,0 Stunden, und seit 1990 bis 2009 schien die Sonne im November bei uns durchschnittlich 76,3 Stunden.

Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer, registriert.
Karl-Heinz Jetter