Witterungsverlauf im Mai 2010An 26 von den 31 Tagen hat es im diesjährigen Mai geregnet. Manchmal waren es nur ein paar Tropfen, aber einmal auch 30,9 Liter innerhalb von 24 Stunden. In der Summe kamen dann 136,7 Liter pro Quadratmeter zusammen. Dadurch fiel der Monat gegenüber seinem Durchschnittswert zu nass aus. Zudem war der Mai zu kalt und zu dunkel. "Ist der Mai kühl und nass, füllt's dem Bauern Scheun und Fass". Sollte diese Bauern-Wetterregel zutreffen, so sieht es für die anstehende Ernte gut aus. Der Mai ist schon üblicherweise der regenreichste Monat des Jahres. Im Durchschnitt fallen in diesem Monat 105,2 Liter auf jeden Quadratmeter an der Messstelle, dicht gefolgt vom Juni mit 97,8 Litern. Der diesjährige Mai wollte wohl das Fehl vom Frühjahr auf einmal ausgleichen. Zur Erinnerung: Im vorausgegangenen April hat es nur 19,2 l/m² geregnet. Doch pünktlich zum Monatswechsel setzte der ersehnte Regen ein, und in den ersten 10 Tagen kamen dann auch schon 87,1 Liter zusammen, und davon wiederum alleine 30,9 Liter am Donnerstag, 6. Mai. In der zweiten Monatshälfte ließ der Dauerregen etwas nach. Die Tage um Pfingsten herum waren dann die schönsten und trockensten vom ganzen Monat, während zum Monatsende hin wieder erneut Regen aufkam. In der Summe also besagte 136,7 Liter und ein Plus von 31,5 Litern. Dem Niederschlag folgte der Temperaturverlauf. Im ersten und zweiten Monatsdrittel war es am kühlsten. Bis zum 20. des Monats hinkte die Temperatur um 4,3 Grad ihrem sonst für diesen Monat üblichem Wert nach. In diese Zeit fielen auch die Eisheiligen (12. - 15. Mai). Sie brachten in diesem Jahr keinen Kälteeinbruch - waren zwar kühl aber schädigender Frost blieb aus. Die Statistik der vorausgegangenen 30 Jahre zeigt übrigens, dass es bei uns zur Zeit der kalendarischen Eisheiligen keinen signifikanten Kälteeinbruch gibt. Nach der Statistik sind die ersten 10 Maitage die kühlsten und in denen es am ehesten Frost gibt. Um Pfingsten (23. Mai) herum war es dann am schönsten im ganzen Monat. Pfingstsonntag brachte es auf 14,4 Stunden Sonnenschein, Pfingstmontag gar auf 14,7 Stunden, und am Dienstag danach wurde die Monatshöchsttemperatur von 26,7 Grad Celsius registriert. Pfingstmontag und dieser Dienstag waren aber auch die einzigen Sommertage (25 und mehr Grad) im Mai. Danach wurde es wieder kühler und in der Gesamtbilanz fiel der Monat um 2,0 Grad zu kalt aus. Kühl und nass also - dazu kam noch der fehlende Sonnenschein. Seit 1990 schien die Sonne im Durchschnitt 212,5 Stunden im Mai - heuer gerade mal und grob gerechnet die Hälfte davon, nämlich 110,4 Stunden. Damit wurde der Mai 2010 zum dunkelsten in diesem Zeitraum. Noch ein paar weitere Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnittstemperatur des Mai 2010 betrug plus 10,5 Grad. Vergangenes Jahr lag sie bei plus 14,7 Grad und im Durchschnitt seit 1979 bis 2009 war es bei uns im Mai plus 12,5 Grad warm/kalt. Obwohl der Mai durchschnittlich zu kalt war, gab es keine Frosttage mehr - auch kein Bodenfrost wurde registriert. Sommertage (25 und mehr Grad) gab es heuer nur zwei - 2009 fünf. Geschneit hat es im diesjährigen Mai auf Stationshöhe nicht mehr. Regentage, mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter, wurden 20 gezählt. In der Summe kamen stattliche 136,7 Liter zusammen. Im Jahr 2009 waren es im Mai 134,2 , und im Durchschnitt seit 1979 - 2009 sind es 105,2 Liter pro Quadratmeter. Nebel gab es auf Stationshöhe an 7 Tagen und schwach gewittert hat es an der Station an zwei Tagen. Der Wind frischte an 8 Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf, und die Sonne schien an der Beobachtungsstation nur 110,4 Stunden (letztes Jahr 219,7 Stunden) und seit 1990 bis einschließlich 2009 sind es durchschnittlich im Mai 212,5 Sonnenscheinstunden. Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer, registriert. Karl-Heinz Jetter |