Witterungsverlauf Febraur 2010

Witterungsverlauf im Februar 2010


Mit dem Februar endet für die Meteorologen der Winter. In die Wetterstatistiken gehen dann die Werte vom Dezember des Vorjahres und vom Januar und Februar des neuen Jahres ein.
Der diesjährige Winter endete mit orkanartigem Wind bei gleichzeitig frühlingshaften Temperaturen. In der Zusammenschau ergibt sich aber ein Winter 2009/2010 der kälter und schneereicher als üblich war. Ansonsten war er sonnenscheinärmer und ausgeglichen feucht.

Die Statistik weist im Rückblick auf die vorausgegangen 30 Jahre aus, dass die Durchschnittstemperatur der drei Wintermonate plus 0,7 Grad Celsius beträgt. Frost gab es im Rückblick durchschnittlich an 60 Tagen, an Neuschnee kamen im Schnitt 60 cm in diesen drei Monaten zusammen, und eine geschlossene Schneedecke wurde auf Stationshöhe durchschnittlich an 30 Tagen registriert.

Der Winter 2009/2010 weist im Vergleich zu diesen Durchschnittswerten eine Mitteltemperatur von minus 0,3 Grad aus, und der Winter kann mit 68 Frosttagen, 91 cm Neuschneesumme und mit einer geschlossenen Schneedecke an 49 Tagen aufwarten. So betrachtet und verglichen also ein ganz kerniger Winter, der vielen eine Freude aber auch vielen Kummer bereitete.

Der diesjährige Februar trug zur Winterbilanz vor allem Schnee bei. Von den 28 Februartagen lag auf Stationshöhe an 12 Tagen eine geschlossene Schneedecke - Schneereste waren aber fast den ganzen Monat über zu sehen und an Neuschnee schüttete Frau Holle 31 cm.

Bei der Temperatur war der Februar dreigeteilt. Tagsüber gab es zum Monatsanfang relativ milde Tage, nachts war es aber frostig und das Land war mit einer 10 cm starken Schneedecke bedeckt. Die stammte aber vorwiegend aus dem Vormonat. Neuer Schnee fiel ab Beginn des zweiten Monatsdrittels - alleine 12 cm am Freitag, 12. Februar, und mitten der närrischen Tage. Die Schneehaufen wurden zu jener Zeit immer größer und die Winterdienste hatten alle Hände voll zu tun. Zudem ging ihnen das Streusalz aus, so dass hie und da, der Verkehr durch nicht weggeräumtes Eis und Schnee zum Erliegen kam.

Dann Fastnachtsdienstag, 16. Februar, ein besonderer Tag. Nachts ging die Temperatur auf den tiefsten Wert im Februar, auf minus 12,9 Grad zurück, um dann am Tage bei 9,3 Stunden Sonnenschein auf plus 4,3 anzusteigen. Bis dahin war der Monat um 3,2 Grad zu kalt. Doch danach blieben die Tagestemperaturen bis zum Monatsende im Plusbereich. Der Schnee schmolz dahin und ab dem 23. Februar waren auf Stationshöhe nur noch Reste davon zu erkennen. Jetzt zeigten die Thermometer auch bei Nacht Plusgrade an, und ein erster Hauch von Frühling war zu spüren. Ein wettermäßig besonderer Tag war auch der Monatsletzte. Das Sturmtief "Xynthia" brachte zum einen die Monatshöchsttemperatur von 14,1 Grad aber auch orkanartigen Wind, der um die Mittagszeit mit einer Sturmböe von 105 km/h bei uns seinen Höhepunkt erreichte. Im Kreisgebiet hielten sich die Sturmschäden in Grenzen, doch europaweit waren über 50 Tote zu beklagen, und auch in Deutschland gab es sechs durch den Sturm verursachte Todesfälle - von den immensen Schäden ganz zu schweigen.

Noch ein paar weitere Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnittstemperatur des Februars 2010 betrug plus 0,8 Grad Celsius. Vergangenes Jahr waren es minus 0,1 Grad und im Durchschnitt seit 1979 bis 2009 war es bei uns im Februar plus 0,9 Grad warm/kalt. Zusammengezählt wurden in diesem Februar 19 Frosttage registriert. Eistage, an denen das Thermometer ganztägig unter null Grad anzeigt, gab es acht. Regentage mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter wurden ebenfalls 8 gezählt und in der Summe kamen 38,6 Liter als Regen oder als geschmolzener Schnee zusammen. Im Jahr 2009 waren es im Februar 45,7 Liter, und im Durchschnitt der vorausgegangenen 30 Jahre hat es im Februar 47,7 Liter geregnet/geschneit. Schnee fiel heuer im Februar an 9 Tagen - und eine geschlossene Schneedecke wurde auf Stationshöhe doch an 12 Tagen registriert. Die Neuschneesumme betrug im diesjährigen Februar 31 Zentimeter. Nebel wurde nur an einem Tag registriert, doch der Wind frischte an 8 Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation 77,9 Stunden, vergangenes Jahr waren es 69,8 Sonnenschein- stunden, und im Schnitt seit 1990 sind es 100,4 Sonnenscheinstunden.

Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer, registriert.
Karl-Heinz Jetter