Witterungsverlauf im August 2009 Der August war gegenüber den Mittelwerten aus den vorangegangenen 30 Jahren um rund 2 Grad wärmer, nur halb so nass als üblich und er weist ein deutliches Plus an Sonnenschein aus. Mit diesem Ergebnis verbesserte der August auch die Gesamtbilanz des Sommers 2009 - denn mit dem August endet für die Meteorologen auch der Sommer. Und wenn man es auch nicht glauben will, der Sommer war im gesamten gesehen etwas wärmer, trockener und sonnenscheinreicher als es die Durchschnittswerte seit 1979 für diese Jahreszeit ausweisen. Der von den Wetterämtern üblicherweise benutzte Maßstab zur Beurteilung eines Sommers ist der, dass die Sommertage von den Monaten Juni, Juli und August addiert und mit den Werten aus den zurückliegenden Jahren verglichen werden. Als Sommertag bezeichnen die Meteorologen einen Tag, an dem die Temperatur mindestens auf 25 Grad Celsius ansteigt. Bei uns brachte es der Sommer 2009 auf 35 Sommertage. Dazu steuerten der Juni 5, der Juli 13 und der August 17 Sommertage bei. Und zum Vergleich: Seit Bestehen der Wetterstation in Balingen-Heselwangen (1979 - 2008) gab es im Durchschnitt 33,7 Sommertage in diesen 3 Monaten. Also so beurteilt, war der Sommer 2009 ein klein wenig besser als ein Durchschnittssommer. Einen anderen Vergleichsmaßstab bilden die Durchschnittstemperaturen. Im Zeitraum 1. Juni - 31. August ist es bei uns durchschnittlich 16,8 Grad warm. Heuer errechnet sich eine Durchschnittstemperatur von 17,6 Grad Celsius - also fast ein Grad besser (wärmer) als üblich. Wenn trotzdem jemand über den Sommer 2009 schimpft, so mag es vielleicht daran liegen, dass abgesehen von der letzten Augusthälfte eine längere andauernde Schönwetterzeit mit heißen, trockenen und sonnigen Tagen fehlte. Übrigens was die hohen Temperaturen anbelangt, so wurden in diesem Jahr 8 Mal die Grenze eines heißen Tages von 30 und mehr Grad erreicht bzw. überschritten. Wenn man davon ausgeht, dass im September nicht mehr die höchste Temperatur im Jahr erreicht wird, so darf der 20. August in Anspruch nehmen, mit 34,2 Grad bei uns der heißeste Tag des Jahres 2009 gewesen zu sein. In diesem Jahr war also der heißeste Tag relativ spät - im Jahr 2008 hat diese Auszeichnung der 22. Juni mit 31,3 Grad bekommen, und in den vorausgegangenen 30 Jahren reicht die Spanne der heißesten Tage vom 07. Juni (1996) bis 25. August (1997). Im diesjährigen August kletterte das Thermometer 5 Mal auf 30 und mehr Grad. Am wärmsten war es im zweiten Monatsdrittel. Der wenige Regen der fiel, der ging dagegen im ersten Monatsdrittel nieder - die größte Menge, mit 12,8 Liter/m², am Sonntag 2. August. Kühl wurde es zum Monatsende hin. Tagsüber war es da zwar sonnig und "spätsommerlich" warm doch bis in die frühen Morgenstunden klarte es auf - die tagsüber empfangene Wärme strahlte in den Weltraum ab, und so ging z.B. am 30. August die Temperatur am Boden (5 cm darüber) auf 1,8 Grad und in der Luft ( 2 Meter über dem Boden) auf 4,9 Grad zurück. Dicker Tau benetzte danach das Gras. Noch ein paar weitere Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnittstemperatur des August 2009 betrug plus 19,1 Grad. Vergangenes Jahr war der August 17,6 Grad warm, und der Durchschnitt seit 1979 bis 2008 weist plus 17,1 Grad aus. Sommertage (25 und mehr Grad) wurden im August 17 registriert - doch anstatt nur drei Tropentage im Durchschnitt gab es heuer im August gar 5 Tropen- oder heiße Tage mit 30 und mehr Grad. Regentage, mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter, wurden nur 6 gezählt und in der Summe kamen 39,1 Liter zusammen. Im Jahr 2008 war es mit 88,4 Liter deutlich nässer, und im Durchschnitt (1979 - 2008) regnet es mit 86,5 Liter im August auch über doppelt soviel. Nebel gab es auf Stationshöhe an zwei Tagen, und gewittert hat es an 7 Tagen. Wind mit Windstärke 6 (39 km/h und mehr) wurde nur an 2 Tagen registriert - und dies in kurzen Böen. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation 276,2 Stunden, im August des Jahres 2008 waren es 238,7 Stunden und seit 1990 bis einschließlich 2008 sind es durchschnittlich im August 229,1 Sonnenscheinstunden. Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert. Karl-Heinz Jetter |