Der Juni war im Witterungsverlauf nicht so schlecht wie man glauben
will. Bei der Temperatur entsprach er auf das Zehntelgrad genau
seinem Durchschnittswert - der Juni war auch etwas trockener und
sonnenscheinreicher als üblich. Im Durchschnitt der vorausgegangenen 30 Jahre war der Juni an der Station 15,7 Grad warm, es regnete durchschnittlich 98,3 Liter/Quadratmeter und die Sonne schien (seit 1990 gerechnet) durchschnittlich 224,2 Stunden. Der diesjährige Juni brachte es auf eine Durchschnittstemperatur von 15,7 Grad, 83,9 Litern Niederschlag und 233,8 Stunden Sonnenschein. Aus Sicht der Statistik betrachtet also ein ganz passabler Monat. Wenn man trotzdem den diesjährigen Juni nur ungern als Sommermonat bezeichnen möchte, so liegt dies wohl daran, dass eine länger andauernde Schönwetterzeit in diesem Monat fehlte, denn an 14 von den 30 Tagen des Monats hat es geregnet und mit der Temperatur ging es in kurzen Abständen auf und ab. Begonnen hat der Juni mit verhaltenen Temperaturen. Wir erinnern uns: Am Montag, 2. Juni, des Vorjahres kletterte die Temperatur in den frühen Nachmittagstunden bis auf 29,4 Grad Celsius. Doch nicht deswegen, sondern wegen den folgenden Unwettern an diesem Tag wird dieser Tag in unserem Landkreis in schrecklicher Erinnerung bleiben. Bei einem davon, im nahen Killertal, kamen drei Menschen ums Leben und der sintflutartige Regen richtete allein dort Schäden in Millionenhöhe an. In diesem Jahr kam zum Monatsanfang die Temperatur kaum über 20 Grad hinaus. Vom 5. bis zum 10. Juni regnete es dann auch jeden Tag. Danach wurde es kurzfristig wärmer und der Spitzenwert des Monats wurde am Sonntag, 14. Juni, mit 28,2 Grad erreicht. Ein Gewitter in den frühen Abendstunden leitete dann schon wieder die Abkühlung ein. Die kühlsten und unwirtlichsten Tage waren aber um die Sommersonnwende. Jetzt wo die Sonne am höchsten steht und am längsten über dem Horizont bleibt (16 Stunden und 5 Minuten), wurden am 21. Juni gerade mal 17 Grad und zwei Tage später nur noch 12,6 Grad als Tageshöchstwerte erreicht. Zudem regnete es jeden Tag um den astronomischen Sommeranfang herum und die Sonne ließ sich kaum blicken. Wahrlich kein guter Start in den Sommer. Zum Monatsende hin wurde es dann aber wärmer und beständiger - doch jeder Tag von Gewittern bedroht. Aus einem schwachen Gewitter heraus regnete es dann am Siebenschläfertag (27. Juni) 17,8 Liter. Doch wie unterschiedlich die Regenmengen auf kurzen Distanzen sein können, mag wieder mal verdeutlichen, dass am gleichen Tag an der nur 5 Kilometer entfernten Station Bronnhaupten 30,2 Liter Regen auf den Quadratmeter fielen. Noch ein paar weitere Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnittstemperatur des Juni 2009 betrug plus 15,7 Grad. Vergangenes Jahr waren es 17,2 Grad, und im Durchschnitt seit 1979 bis 2008 war es bei uns im Juni plus 15,7 Grad warm. 5 Sommertage (25 und mehr Grad) wurden registriert - einen heißen Tag mit über 30 Grad gab es im diesjährigen Juni aber nicht. Regentage, mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter wurden 14 gezählt. In der Summe kamen 83,9 Liter zusammen. Im Jahr 2008 waren es im Juni mehr, nämlich 114,8 Liter, und im Durchschnitt seit 1979 - 2008 regnete es bei uns 98,3 Liter/Quadratmeter. Nebel gab es auf Stationshöhe an keinem Tag und nennenswerte Gewitter wurden auch nur an 6 Tagen gezählt - der Wind frischte ebenfalls an 6 Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation 233,8 Stunden - im vorausgegangenen Juni 2008 waren es 216,7 Stunden und seit 1990 bis einschließlich 2008 sind es durchschnittlich im Juni 224,2 Sonnenscheinstunden. Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert. Karl-Heinz Jetter |