Witterungsverlauf im Mai 2009 Von allem ein bisschen Mehr hatte der diesjährige Mai in der Witterung zu bieten. Seit 1979 gerechnet hat es im Mai durchschnittlich 104,2 Liter auf jeden Quadratmeter an der Messstelle geregnet - heuer wurden mit 134,2 Litern genau 30 Liter mehr registriert. Bei der Temperatur sind 12,5 Grad der Durchschnitt - in diesem Jahr errechnet sich dagegen für den Mai ein Monatsmittel von 14,7 Grad, und der Mai 2009 wurde dadurch zu einem der wärmsten seit Bestehen der Station. Beim Sonnenschein fällt das Plus nicht ganz so deutlich aus - 219,7 Stunden stehen einem Durchschnitt (seit 1990 gerechnet) von 212,2 Stunden gegenüber. Wer hätte an dieses überdurchschnittliche Abschneiden des Maiwetters zu Beginn des Monats gedacht? Wohl niemand, denn fast an jedem Tag hat es in der ersten Maihälfte geregnet. Dazu verhielt sich die Temperatur verhalten, und in der Frühe des 5. Mai ging die Temperatur am Boden bis auf minus 2,7 Grad zurück - in der Luft (2 Meter über dem Boden) bis auf minus 0,8 Grad. Danach kletterte die Temperatur tagsüber durchschnittlich auf über 20 Grad an und blieb auch bei Nacht deutlich über der Frostgrenze. Zusammen mit dem reichlichen Regen in dieser Zeit war zur Freude der Landwirte Wachswetter angesagt. In diese Zeit fielen auch die sogenannten "Eisheiligen" vom 12. - 15. Mai. Sie brachten in diesem Jahr keinen Kälteeinbruch - blieben harmlos, so wie auch in den vergangenen Jahren zuvor. Angst um die Ernte musste man in diesem Mai mehr vor den Gewittern haben. An 9 Tagen hat es im diesjährigen Mai gewittert. An manchen Tagen davon gab es sogar mehrere Gewitter nacheinander. Durchschnittlich weist der Mai "nur" 4,8 Gewittertage aus. So betrachtet gab es heuer also fast doppelt so viele Gewitter. Doch abgesehen von dem Hagelunwetter, das die Gemeinde Benzingen am 26. Mai heimsuchte, blieb unser Landkreis im Gegensatz zu angrenzenden Landkreisen von schweren Unwetterschäden im Mai weitgehendst verschont. Am Sonntag, 17. Mai, wurde in diesem Jahr mit 25,6 Grad zum ersten Mal der Wert eines Sommertages registriert. Der erste "heiße Tag" wurde genau eine Woche später mit 30,2 Grad gemessen. Einen Tag später folgte der heißeste Tag des Monats mit 30,9 Grad, und um Mitternacht vom 25. auf den 26. Mai zeigte das Thermometer noch 22,8 Grad - den Wert einer tropischen Nacht - an. Übrigens: In den zurückliegenden 30 Jahren gab es den frühesten "Heißen Tag" mit 30 und mehr Grad am 5. Mai 2003 - heuer war es ein Frosttag. Am längsten musste man bei uns auf einen solchen Tag bis zum 24. August im Jahr 1997 warten - und an keinem Tag wurden 30 Grad in den Jahren 1979 und 1981 erreicht. In den letzten Tagen im Mai wurde es wieder kühler und die Tageshöchsttemperatur blieb durchweg unter 20 Grad. Zudem blies ein unangenehmer kühler Nordostwind. Dieses Wetter war auch an Pfingsten - heuer am Monatsletzten. Noch ein paar weitere Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnittstemperatur des Mai 2009 betrug plus 14,7 Grad. Vergangenes Jahr lag sie ebenfalls bei plus 14,7 Grad und im Durchschnitt seit 1979 bis 2007 war es bei uns im Mai plus 12,5 Grad warm/kalt. Der letzte Frosttag wurde am 5. Mai registriert - zudem gab es noch an zwei Tagen Bodenfrost. Fünf Sommertage (25 und mehr Grad) stehen den Frosttagen gegenüber. Geschneit hat es im diesjährigen Mai auf Stationshöhe nicht mehr. Regentage, mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter, wurden 15 gezählt. In der Summe kamen stattliche 134,2 Liter zusammen. Im Jahr 2008 waren es im Mai dagegen nur 35,9 Liter, und im Durchschnitt seit 1979 - 2008 sind es 104,2 Liter pro Quadratmeter. Der Mai ist der regenreichste Monat im Jahr. Nebel gab es auf Stationshöhe nur an einem Tag. Gewittert hat es nennenswert dagegen schon an 9 Tagen, wobei das Kreisgebiet unterschiedlich von diesen Gewittern heimgesucht wurde. Der Wind frischte an 12 Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf, und die Sonne schien an der Beobachtungsstation 219,7 Stunden (letztes Jahr 242,1 Stunden) und seit 1990 bis einschließlich 2007 sind es durchschnittlich im Mai 212,2 Sonnenscheinstunden. Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert. Karl-Heinz Jetter |