Witterungsverlauf im Dezember
2008
Wieder mal keine "Weiße Weihnacht" - zum kalendarischen Winteranfang
am 21. Dezember setzte Tauwetter ein und aus wars mit der weißen
Pracht, die doch 11 Tage im Dezember 2008 die Flur des Kreisgebietes
bedeckte.
Also auch in diesem Jahr wieder keine "Weiße Weihnacht" - wenn man
sie so definiert, dass dazu am Heiligen Abend und am 25. und 26. Dezember
Schnee liegen muss. Bis ins Jahr 2003 muss man zurückblättern, um
von weißen Weihnachten in diesem Sinne berichten zu können - in
den Jahren dazwischen lag an Weihnachten kein Schnee, klägliche Reste
davon oder Schnee lag nur an einem der drei Weihnachtstage.
Doch insgesamt betrachtet war der Dezember 2008 durchaus ein Wintermonat -
der Monat fällt um ein Grad zu kalt aus, es gab 24 Frosttage und 6
Eistage (ganztägig unter Null Grad) und an 11 Tagen wurde auf
Stationshöhe eine geschlossene Schneedecke registriert. Und zählt
man allen Neuschnee zusammen, so kommt man doch auf 25 cm. Zudem kann der
Dezember die mächtigste Schneedecke vom ganzen Jahr 2008 vorweisen -
17 cm maß sie und lag in der Frühe des 12. Dezembers.
Begonnen hat der Dezember vom Jahr 2008 allerdings mit mehr milden Tagen.
Tagsüber blieb es frostfrei. Dazu regnete in den ersten Tagen immer
wieder in die Schneereste, die noch vom November übrig geblieben
waren. Zudem war es in der ersten Dezemberwoche recht windig. Nach zwei
kalten Nächten begann es dann vom 9. auf den 10. Dezember zu schneien.
Erst zwei, dann 11 und dann nochmals 7 cm. Insgesamt lagen dann in der
Frühe des 12. Dezember 17 cm Schnee - der war aber so nass, dass er
zum einen nicht von der Schippe wollte und von Tag zu Tag trotz
Neuschneezuwachs in sich zusammensackte und so die Gesamtschneedecke
schmälerte.
Trotzdem - unsere Fur war in jenen Tagen in eine winterliche Pracht
verzaubert, an der nicht nur die Kinder ihre Freude hatten. Zur Monatsmitte
hörte es dann auf zu schneien und in der Nacht zum 14. ging die
Temperatur am Boden bis auf 9,3 Grad und in der Luft bis auf minus 8 Grad
zurück. In den Tagen danach schneite und regnete es etwas und es wurde
stetig wärmer. Das sogenannte Weihnachtstauwetter hatte eingesetzt und
fraß den Schnee von Tag zu Tag auf. Am kalendarischen Winteranfang
und nach der längsten Nacht im Jahr - am 21. Dezember - zeugten dann
nur noch Schneeflecken von der einstigen Pracht, und die
Höchsttemperatur des Monats wurde mit plus 7,5 Grad an diesem Tag
erreicht.
Heiligabend war dann schneelos aber durchweg sonnig - mehr trübe der
1. Weihnachtsfeiertag und wieder ganztägig sonnig zeigte sich der
zweite Weihnachtsfeiertag. Über die Weihnachtsfeiertage hatte sich ein
Hochdruckgebiet über der Nordsee aufgebaut und führte kalte
Festlandluft aus Nordost zu uns herein. Ein besonders unangenehmer
Nordostwind blies deshalb am zweiten Weihnachtsfeiertag.
Recht kalt - minus 9,4 Grad am 30. - , oft sonnig doch manchmal auch mit
einer Hochnebeldecke versehen waren die letzten Dezembertage. Am letzten
Tag im Jahr gleitete dann in den frühen Nachmittagsstunden
wärmere Luft auf die am Boden liegende Kaltluft auf - es begann zu
regnen. Der Regen gefror sofort am Boden und wurde zu tückischem
Glatteis. Jetzt konnte man sich sprichwörtlich "einen guten Rutsch ins
neue Jahr" wünschen. Das Jahr 2008 endete mit eisglatten
Straßen, einem wolkenverhangenem Himmel und plus 1,1 Grad Celsius um
Mitternacht.
Noch ein paar Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnitts-
temperatur des Dezembers 2008 betrug plus 0,3 Grad. Im Jahr 2007 Jahr lag
sie bei plus 0,7 Grad, und im Durchschnitt seit 1979 bis 2007 war es bei
uns im Dezember plus 1,3 Grad warm/kalt. Frosttage wurden 24 registriert
und Eistage, an denen das Thermometer ganztägig unter null Grad
anzeigt, gab es insgesamt sechs. Regentage mit einem oder mehr als einem
Liter Niederschlag pro Quadratmeter wurden 11 gezählt, doch in der
Summe kamen nur 42,1 Liter zusammen. Im Jahr 2007 waren es im Dezember 45,7
Liter, und im Durchschnitt seit 1979 - 2007 sind es 63,5 Liter. Geschneit
hat es an 6 Tagen, und eine geschlossene Schneedecke wurde an 11 Tagen
registriert. Nebel (Sichtweite unter 1 km) gab es auf Stationshöhe an
6 Tagen, und der Wind frischte ebenfalls an 6 Tagen mindestens bis auf
Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der
Beobachtungsstation 71,6 Stunden lang, im Dezember von 2007 waren es 89,7
Stunden und im Schnitt seit 1990 sind es 63,1 Stunden.
Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter
über dem Meer, registriert.
Karl-Heinz Jetter