Witterungsverlauf Oktober 2008
Witterungsverlauf im Oktober 2008

Im Temperaturverlauf und im Sonnenschein entsprach der diesjährige Oktober bis auf Bruchteile seinen Durchschnittswerten. Doch in einem Auf und Ab in der Temperatur ging die Witterung über den Monat hinweg stetig dem Winter zu. Der Oktober brachte nach dem Sommer den ersten Frost und auch den ersten Schnee. Zudem war der diesjährige Oktober viel zu nass.

Im Durchschnitt seit 1979 fallen im Oktober 72,2 Liter Niederschlag in Form von Regen und Schnee. Der diesjährige kann mit 158,5 Litern/Quadratmeter mehr als das Doppelte vorweisen (im letzten Jahr 18,6 Liter). An fünf Tagen hat es in diesem Monat mehr als 10 Liter geregnet. Die größte Menge fiel am Mittwoch, 8. Oktober, im Rahmen eines an sich schwachen Gewitters. In den Abendstunden an diesem Tag blitzte und donnerte es aus West-Süd-West, und kurz nach 22.00 Uhr setzte heftiger Regen ein. Innerhalb 10 Minuten fielen 12 Liter Niederschlag auf jeden Quadratmeter bei der Messstelle. Am anderen Tag zum Messtermin zeigte der Regenmesser insgesamt 61,5 Liter Niederschlag an - eine Menge, die es letztmalig in dieser Größe am 10. August 2002 gab. Der diesjährige Starkregen war aber lokal begrenzt, die Stadtteile Frommern und Heselwangen waren besonders betroffen - dort kam es auch zu Überflutungen und größeren Schäden.

Mit verregneten und windigen Tagen hatte der Oktober auch begonnen. Unwirtlich auch unser Nationalfeiertag am 3. Oktober. Im Anschluss daran wurde es freundlicher bis dann der besagte große Regen kam. Die Tage danach waren dann wieder spätsommerlich warm. Der Oktober zeigte nun sich von der goldenen Seite und erfreute einen mit dem Farbspiel des welkenden Laubes. Einen erneuten Wetterumschwung gab es zur Monatsmitte. Die Temperatur, die noch am 12. Oktober mit 22,8 den Monatshöchstwert anzeigte, ging nun von Tag zu Tag zurück und brachte am 17. Oktober den ersten Bodenfrosttag. Einen Tag später zeigte das Minimum-Thermometer mit minus 1,0 Grad auch Frost bei der Lufttemperatur (in 2 Metern Höhe gemessen) an. Damit endete in diesem Jahr die frostfreie Zeit nach dem Sommer, die in diesem Jahr vom 9. April bis zum 17. Oktober - also 192 Tage dauerte.

Im Schnitt beträgt die frostfreie Zeit 168 Tage. Im diesjährigen Oktober sollten dann noch weitere 4 Frosttage folgen, die aber alle zwischen 0 und minus 1 Grad als Minimum ausweisen. Strengen Frost gab es somit noch nicht im Oktober.

Frau Holle fing das Bettenschütteln auch noch im Oktober an. In den Abendstunden des Mittwochs, 29. Oktober, begann es heftig zu schneien. Bald war die Flur mit pappigem Weiß überzogen, und am anderen Tag lagen 11 cm Neuschnee auf dem Schneebrett. Einige Bäume im Kreisgebiet hielten die nasse Schneelast nicht aus und krachten unter ihr zusammen, was wiederum zu Verkehrsbehinderungen insbesonders auf der Albhochfläche und am Albaufstieg führte. Zusammen mit etwas Regen an diesem Mittwoch ergab der Schnee dann 26,6 Liter Niederschlag - die zweitgrößte Menge in diesem Monat. Übrigens im Jahr 2007 hat es schon am 18. Oktober geschneit, es kam aber damals zu keiner geschlossenen Schneedecke.

Der diesjährige Oktober endete mit mehr bedeckten als mit sonnigem Wetter und mit Schneeflecken am Monatsletzten.

Noch ein paar Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurch-schnittstemperatur des Oktober 2008 betrug plus 9,2 Grad. Vergangenes Jahr war es mit plus 8,4 Grad noch etwas kälter, und der Durchschnitt seit 1979 bis 2007 weist für den Oktober bei uns den diesjährigen Wert von plus 9,2 Grad aus. Frost gab es in diesem Oktober an 5 Tagen, und am Erdboden (5 cm darüber) ging die Temperatur an 8 Tagen unter die Frostgrenze. Regentage, mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter, wurden heuer 12 gezählt, und in der Summe kamen 158,5 Liter Niederschlag zusammen. Im Jahr 2007 waren es im Oktober lediglich 18,6 Liter, und im Durchschnitt seit 1979 - 2007 sind es im Oktober 72,2 Liter pro Quadratmeter. Geschneit hat es im Oktober 2008 an zwei Tagen, und eine geschlossene Schneedecke kam auf Stationshöhe ebenfalls an zwei Tagen zusammen. Nebel gab es ebenfalls an 2 Tagen und der Wind frischte an 8 Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation 122,2 Stunden - vergangenes Jahr waren es 137,7 Stunden, und seit 1990 bis einschließlich 2007 schien die Sonne bei uns im Oktober durchschnittlich 127 Stunden.

Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert.

Karrl-Heinz Jetter