Der vorjährige April schrieb
Wettergeschichte. Er war der wärmste, der sonnenscheinreichste und der
trockenste April - und dies mindestens seit 30 Jahren. Der diesjährige
muss sich mit Durchschnittswerten begnügen - er war mit einer
Monatsdurchschnittstemperatur von 7,7 Grad bis aufs Zehntelgrad in der
Temperatur seinem Durchschnitt seit 1979 entsprechend, allerdings
nässer und sonnenscheinärmer als üblich. Der April wird
allgemein als ein Monat mit häufigem Wetterwechsel angesehen. "April,
April, der weiß nicht was er will" oder "April, April, der macht ja
was er will" sind bekannte Wetterregeln für diesen Monat. Und so
betrachtet ist das "Machen was er will" auch in diesem Jahr eingetreten.
Auf und ab ging es mit dem Temperaturverlauf über den ganzen Monat
hinweg. An 20 von den 30 Apriltagen fiel Niederschlag, Schnee- und
Graupelschauer gingen nieder, ein Gewitter gab es, und auch der Wind wehte
an 8 Tagen recht kräftig. Die unwirtlichste Zeit war in der ersten
Monatshälfte. Am 6. und 7. April schneite und graupelte es. Zu einer
geschlossenen Schneedecke kam es allerdings auf Stationshöhe nicht
mehr. Am 8. April wurde dann der Monatstiefstwert mit 5,1 Grad in der Luft
(2 m über dem Boden gemessen) und minus 6,3 Grad am Boden registriert.
Das war bis jetzt auch der letzte Frosttag in diesem Jahr. Bis zur
Monatsmitte war der April gegenüber seinem Durchschnittswert um 1,7
Grad zu kalt - die Natur reagierte - Bäume und Sträucher zeigten
nur zögerlich ihre Blütenpracht.
Nach nochmals etwas Schnee am 16. April hat sich das Wetter in der zweiten
Monatshälfte etwas gebessert - dies gilt insbesonders fürs letzte
Monatsdrittel. Es wurde wärmer und auch die Sonne ließ sich
nunmehr 52 Stunden gegenüber 22 Stunden im ersten Monatsdrittel
blicken. Zum Auftakt des letzten Monatsdrittel gab es aber erstmals einen
kräftigen Regenguss. Vom Mittag des 21. April bis in die Frühe
des 23. April regnete es fast ununterbrochen: 37,8 Liter zeigte darauf der
Regenmesser für den 21. und weitere 14,7 Liter zeigte er für den
Folgetag an. Ein Gewitter in den Abendstunden des Mittwoch, 23. April,
ließ zwar an der Messstelle nur ein paar Tropfen fallen - ganz anders
aber im Raum Schömberg, wo Hagel nieder ging und es zu
Überflutungen durch den Gewitterregen kam. Wärmster Tag im April,
war dann der 27. mit 21, 2 Grad und fast 12 Stunden Sonnenschein.
Noch ein paar Zahlen für die Statistik: Die
Monatsdurch-schnittstemperatur des April 2008 betrug plus 7,7 Grad.
Vergangenes Jahr lag sie bei plus 12,3 Grad und im Durchschnitt der
vorausgegangenen Jahre (1979 bis 2007) war es bei uns im April plus 7,6
Grad warm/kalt. Zusammengezählt wurden noch 2 Frosttage registriert.
Eistage, an denen das Thermometer ganztägig unter null Grad anzeigt,
gab es jedoch im April keine mehr. Regentage, mit einem oder mehr als einem
Liter pro Quadratmeter, wurden 17 gezählt (im Durchschnitt 12), und in
der Summe kamen stattliche 112,5 Liter zusammen. Im Jahr 2007 waren es im
April nur 7,3 Liter, und im Durchschnitt seit 1979 - 2007 regnete es 71,2
Liter an der Messstelle. Geschneit hat es auf Stationshöhe im
diesjährigen April noch an zwei Tagen. Nebel gab es im April an 4
Tagen und an einem Tag wurde ein Gewitter registriert. Der Wind frischte an
8 von 30 Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne
schien an der Beobachtungsstation magere 117,8 Sonnenstunden, vergangenes
Jahr waren es die Rekordsumme von 324,1 Stunden, und seit 1990 bis
einschließlich 2007 schien die Sonne im April durchschnittlich 169,9
Stunden. Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573
Meter über dem Meer registriert.
Karl-Heinz Jetter