Witterungsverlaufs im Oktober 2007
Fast von allen Wetterelementen hatte der diesjährige Oktober etwas anzubieten. Es gab noch spätsommerliche Temperaturen aber auch schon den ersten Schnee und Frost - sonnige Tage wechselten sich mit trüben Nebeltagen ab, doch mit dem Niederschlag geizte der diesjährige Oktober.

Mit nur 18,6 Litern Niederschlag blieb der Oktober um 55,6 Liter unter seinem durchschnittlichen Niederschlagssoll (1979 - 2006 gerechnet) von 74,2 Litern und ist nach 1995 mit nur 12,4 Litern der zweittrockenste Oktober in diesem Zeitraum. Ursache davon war, dass unser Wetter im Oktober vorwiegend von ausgedehnten Hochdruckgebieten bestimmt wurde, die ihre Kerne nördlich von uns hatten. Da die Winde bekannter Maßen im Uhrzeigerdrehsinn um ein Hochdruckgebiet wehen, kam der Wind im diesjährigen Oktober vorwiegen aus Nordost - vom Festland her - und führte wenig Feuchte in sich.

Begonnen hatte der diesjährige Oktober noch recht sonnig und spätsommerlich warm. Am Nationalfeiertag, 3. Oktober, schien die Sonne nochmals 10 Stunden und die Temperatur kletterte auf den Spitzenwert des Monats mit 24,7 Grad Celsius und schrammte damit knapp an dem Wert eines Sommertages vorbei. In den Tagen danach, gab es häufiger Nebel, der immer dann auftritt, wenn die Luft sich aus irgend einem Grund abkühlt und die darin enthaltene Feuchtigkeit dadurch kondensiert, d. h. durch winzig kleine Wasserbläschen wieder sichtbar wird.

Trotzdem, dass der Monat bis zur Monatsmitte um fast zwei Grad zu kalt ausfiel, war es in dieser Zeit des Monates am schönsten. Der so genannte Altweibersommer hatte Einzug gehalten, mit kalten Nächten, dickem Tau und manchmal auch schon Reif am frühen Morgen, in dem dann die unzähligen Fäden der jungen Spinnen sichtbar wurden, die nach früherem Volksglauben von den Nornen (den alten Weibern) gesponnen wurden.

Eine deutlich ersichtliche und spürbare Wetteränderung gab es aufs Wochenende nach der Monatsmitte. Am 15. wurden noch 22 Grad als Tageshöchsttemperatur gemessen - drei Tage später nur noch 10,7 Grad und nochmals drei Tage später nur noch 3,4 Grad als Tageshöchstwert. Nach etwas Regen und Wind ging die Temperatur am Samstag, 20. Oktober bis auf minus 3,8 Grad am Boden und auf minus 2,3 Grad in der Luft zurück. An ungünstigen Stellen gefror die noch nicht abgetrocknete Feuchtigkeit des vorausgegangenen Regens, und so gab es schon einen durch Eisglätte verursachten Verkehrsunfall im Kreisgebiet, der einem jungen Menschen das Leben kostete.

An diesem 20. Oktober endete in diesem Jahr auch die frostfreie Zeit, die in diesem Jahr vom 20. April an und 183 Tage dauerte. Einen Tag später, am Sonntag, 21. Oktober, fiel auch der erste Schnee, der aber nur auf den Beregn liegen blieb. Auf Stationshöhe ging er bald in Schneeregen über, ohne eine geschlossene Schneedecke zu bilden.

Die letzten Tage des Oktobers waren auf Stationshöhe mehr nebelig trüb als sonnig. Wer Sonne und die Farben des Herbstlaubes genießen und wahrnehmen wollte, der musste auf die Albberge hinauf. Dort war der "goldene Oktober" zu sehen.

Noch ein paar Zahlen für die Statistik:

Die Monatsdurchschnittstemperatur des Oktober 2007 betrug plus 8,4 Grad. Vergangenes Jahr war es mit plus 12,4 Grad um 4 Grad durchschnittlich wärmer, und der Durchschnitt seit 1979 bis 2006 weist für den Oktober bei uns plus 9,2 Grad aus. Frost gab es in diesem Oktober an 3 Tagen, und am Erdboden (5 cm darüber) ging die Temperatur an 7 Tagen unter die Frostgrenze. Regentage, mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter, wurden heuer nur 5 gezählt, und in der Summe kamen auch nur magere 18,6 Liter Niederschlag zusammen. Im Jahr 2006 waren es im Oktober 52,7 Liter, und im Durchschnitt seit 1979 - 2006 sind es im Oktober 74,2 Liter pro Quadratmeter. Geschneit hat es im Oktober 2007 an einem einzigen Tag, doch eine geschlossene Schneedecke kam auf Stationshöhe noch nicht zusammen. Nebel gab es an 5 Tagen und der Wind frischte an 2 Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation 137,7 Stunden - vergangenes Jahr waren es stattliche 178,5 Stunden, und seit 1990 bis einschließlich 2006 schien die Sonne bei uns im Oktober durchschnittlich 126,4 Stunden.

Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert.

Karl-Heinz Jetter