Witterungsverlauf im Juli 2007

Der Juli 2007 entsprach im Witterungsverlauf mit ganz geringen Abweichungen den Mittelwerten aus den vorausgegangenen 28 Jahren. Dies trifft sowohl auf den Niederschlag als auch auf die Temperatur und auch auf die Sonnenscheindauer zu. Ein ganz normaler, dem Durchschnitt entsprechender Monat also. Trotzdem will man dem Juli des Jahres 2007 nur ungern das Prädikat "Sommermonat" zubilligen, denn jeweils länger andauernde Zeiten mit Hitze und Trockenheit kann der diesjährige Juni nicht vorweisen - doch es fehlten zum Glück auch die vielen Gewitter, die ansonsten auch in diesem Monat auftreten und Unheil anrichten.

Der diesjährige Juli zeigte dagegen in kurzen Abständen ein Auf und Ab in den Wetterelementen Temperatur, Niederschlag und Sonnenschein. Besonders ausgeprägt war dies beim Niederschlag. Von den 31 Tagen des Monats hat es an 15 Tagen einen oder mehr als einen Liter pro Quadratmeter geregnet. In der Summe kam trotzdem nur gerade mal einen Liter mehr zusammen als es der Durchschnitt von 1979 - 2006 mit 90,1 Liter ausweist. Doch die Zeitabschnitte zwischen den einzelnen Regentagen waren so gering, dass die Landwirte ihre Sorgen und Nöte hatten, in den wenigen regenfreien Tagen, die Heuernte trocken heimzubringen. Eine solche kurze Trockenzeit gab es vom 13. bis 17. Juli. In diesem Zeitraum war es zudem auch am wärmsten. Am 14. Juli wurde in diesem Jahr zum ersten Mal der Wert eines so genannten "heißen Tages" mit 30 und mehr Grad erreicht - 30,8 Grad zeigte das Thermometer an diesem Samstag an. Tags darauf kletterte die Quecksilbersäule gar auf den Spitzenwert des Monats und bisher des ganzen Jahres auf 33,8 Grad. Übrigens in den vorausgegangenen 30 Jahren wurden die frühesten 30 Grad in einem Jahr am 5. Mai 2003 - die spätesten am 24. August 1997 bei uns gemessen, und in den Jahren 1979 und 1981 kletterte das Thermometer an keinem einzigen Tag auf den Wert von 30 Grad. Am 18. Juli kam dann wieder Regen auf und mit der Heuernte wars dann bis zum Monatsende zu Ende, mit der Folge dass man jetzt noch teilweise Heugras auf den Wiesen stehen sieht - die Rinder und Pferde werden wohl keinen Genuss mehr daran haben. Am kühlsten war es im diesjährigen Juli zum Monatsanfang. Bis zum 10. war der Monat um 3 Grad zu kalt. Recht frisch und herbstlich waren auch die letzten Julitage. Nach Tagen mit böigem Wind kühlte es in der Nacht zum 1. August bis auf 5,4 Grad am Boden und 6,3 Grad in der Luft (in 2 Metern Höhe gemessen) ab. Aus den einzelnen Tagesmitteln errechnet sich aber insgesamt eine Durchschnittstemperatur von 17,4 Grad Celsius und diese liegt gerade mal um 0,2 Grad niedriger als es der Durchschnitt in der Temperatur für den Juli seit 1979 ausweist. Zur Sonnenscheindauer lässt sich Ähnliches aussagen. Nach dem Sonnenscheinrekord vom Juli 2006 mit 369 Stunden kann der diesjährige "nur" 238,5 Stunden vorweisen, doch die decken sich fast stundengenau mit dem Durchschnittswert von 239,4 Sonnenscheinstunden.

Noch ein paar Zahlen für die Statistik: Mit einer Monatsmittel- temperatur von 17,4 Grad entsprach der heurige Juli bis auf zwei Zehntel genau dem Durchschnittswert aus den vorausgegangenen 28 Jahren mit 17,6 Grad - er war aber auch um 4,7 Grad kälter als der Juli des Vorjahres. Sommertage (25 und mehr Grad) wurden 11 (im letzten Jahr 27) und 3 Tropentage oder heiße Tage mit 30 und mehr Grad registriert. Durchschnittlich gibt es im Juli 13 Sommertage, einschließlich 2,8 heißer Tage mit 30 und mehr Grad. Regentage, mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter wurden 15 gezählt (letztes Jahr nur 8), und in der Summe kamen 91,1 Liter zusammen. Im Jahr 2006 waren es im Juli 72,8 und im Durchschnitt seit 1979 - 2006 sind es 90,1 Liter/Quadratmeter. Nebel gab es auf Stationshöhe an keinem einzigen Tag. Gewittert hat es nennenswert nur an 3 Tagen, doch der Wind frischte an 12 Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation 238,5 Stunden - im Juli vom letzten Jahr waren es der Rekordwert von 369 Sonnenscheinstunden - und seit 1990 bis einschließlich 2006 gab es durchschnittlich im Juli 239,4 Sonnenscheinstunden.

Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert.

Karl-Heinz Jetter