Witterungsverlauf im Juni 2007

Der Sommer legte im diesjährigen Juni des öfteren eine Pause ein - vielmehr kam der Sommer den ganzen Monat hinweg nicht richtig in Schwung. Trotzdem - auch der Juni war gegenüber seinem langjährigen Durchschnittswert zu warm - und mit ihm ist es nun der sechste Monat in Folge, der in diesem Jahr zu warm ausfällt. Geht man noch weiter zurück, so ist es der zehnte Monat in Folge.

Das Fehlen einer länger andauernden Schönwetterperiode und die vielen Regentage verwehren einem, den Juni 2007 als einen Sommermonat zu bezeichnen. Verstärkt wird dieser Eindruck, wenn man den Monat mit dem Juni des Vorjahres vergleicht. Im Juni des Jahres 2006 schien die Sonne 115 Stunden mehr als im diesjährigen und es regnete nur ein Drittel davon. Zudem brachte der Juni 2006 zwei heiße Tage mit 30 und mehr Grad hervor - den diesjährigen Spitzenwert mit bisher 28,9 Grad Celsius nimmt dagegen bis jetzt der 21. Mai ein - im Juni wurden lediglich 28,4 Grad am 19. des Monats erreicht, und somit brachte der Juni nicht einen einzigen heißen Tag hervor. Was die Sommermonate (25 und mehr Grad) anbelangt, so kann der diesjährige Juni allerdings gut mithalten. Er brachte 11 hervor - acht sind Durchschnitt in diesem Monat.

Recht kühl und mit Regenschauern begann der Juni in diesem Jahr. Ab dem 3. des Monats wurden dann als Tageshöchsttemperatur wieder mehr als 20 Grad erreicht und bis zum 10. wurden doch schon 3 Sommertage mit 25 und mehr Grad registriert. Am Sonntag, 10. Juni, zog ein Gewitter über uns hinweg, das sich insbesonders in den südlichen Stadtteilen von Balingen und im Haigerlocher Raum austobte und dort auch Hagelschäden verursachte.
Durchschnittlich am wärmsten war es jedoch im zweiten Monatsdrittel. Doch da regnete es auch fast jeden Tag, und dies auch sehr zum Leidwesen der Landwirte, die gerne mit der Heuernte begonnen hätten.

Ein weiteres schweres Gewitter zog erneut in der Nacht zum astronomischen Sommeranfang, Donnerstag, 21. Juni über den Zolleralbkreis hinweg. Rings um den Beobachtungsort blitzte und donnerte es - am heftigsten im Norden und Nordosten. Dort hat auch das Unwetter am heftigsten gewütet.

Besonders betroffen war der Hechinger und Haigerlocher Raum mit Überschwemmungen, die Schäden in Millionenhöhe verursachten. Aber auch die Landkreise Tübingen und Reutlingen wurden stark heimgesucht. An der Beobachtungsstation fielen in dieser Nacht 30,1 Liter pro Quadratmeter, weitere 10,3 Liter kamen tagsüber an diesem Donnerstag noch dazu. Alles in allem hat es dann im diesjährigen Juni an 18 Regentagen (mit 1 und mehr Liter pro Quadratmeter) 134,9 Liter/Quadratmeter geregnet. Das sind 38,5 Liter mehr als es der Durchschnitt seit 1979 ausweist.

Mit dem bisherigen Regen im Juni ist auch die Niederschlagsbilanz des Jahres ausgeglichen worden. Durchschnittlich fallen in der Zeit von Januar bis Juni 434 Liter pro Quadratmeter - jetzt nach einem extrem trockenen April, einem nässeren Mai und jetzt auch nässeren Juni sind bis jetzt 453,9 Liter/Quadratmeter an Niederschlag zusammen gekommen. Übrigens der niederschlagsreichste Tag in einem Juni ist bis jetzt der 3. Juni 1992 mit 51,8 Litern/Quadratmeter.

Zum Ende des Monats hin wurde es dann noch recht frisch bei uns. Während in Südeuropa zu dieser Zeit viele Menschen an Hitze starben, kam bei uns am Siebenschläfertag (27. Juni) die Temperatur nicht über14 Grad hinaus. Über 20 Grad wurden erst wieder am Monatsletzten erreicht.

Noch ein paar Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnittstemperatur des Juni 2007 betrug plus 17,1 Grad. Vergangenes Jahr waren es 17,6 Grad, und im Durchschnitt seit 1979 bis 2006 war es bei uns im Juni plus 15,6 Grad warm. 11 Sommertage (25 und mehr Grad) doch kein Tropentage mit über 30 Grad wurden registriert. Regentage, mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter wurden aber 18 gezählt. In der Summe kamen 134,9 Liter zusammen. Im Jahr 2006 waren es im Juni nur 43,3 Liter, und im Durchschnitt seit 1979 - 2006 regnete es bei uns 96,4 Liter/Quadratmeter. Nebel gab es auf Stationshöhe an 3 Tagen und nennenswerte Gewitter wurden an 6 Tagen gezählt - doch der Wind frischte an 12 Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation 210,5 Stunden - im vorausgegangenen Juni 2006 schien die Sonne den Rekordwert für einen Juni mit 326,1 Stunden und seit 1990 bis einschließlich 2006 sind es durchschnittlich im Juni 225,4 Sonnenscheinstunden.

Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert.

Karl-Heinz Jetter