Witterungsverlauf im Mai 2007

Nach einem außergewöhnlichen trockenen April zeichnete sich der Mai 2007 im Witterungsverlauf vor allem durch Regen aus. In der Bilanz war der Monat nässer, im Sonnenschein durchschnittlich, aber doch auch um 2,1 Grad wärmer als üblich. Mit dem Mai ist dies nun der fünfte Monat in diesem Jahr der zu warm ausfällt, und so betrachtet verspricht das Jahr bis jetzt außergewöhnlich warm zu werden.

Begonnen hat der diesjährige Mai mit Bodenfrost, kühlem Nordostwind, doch reichlich Sonnenschein. Das schöne Wetter endete doch schon nach zwei Tagen und es kam Regen auf. Die Temperatur bewegte sich im durchschnittlichen Bereich, wobei die Tageshöchstwerte zwischen 15 und 23 Grad schwankten. Begleitet von böigem Wind schüttete es dann kräftig am Dienstag, 8. Mai. Am Nachmittag dieses Tages fing es heftig zu regnen an - und dies dann bis zum nächsten Morgen. Zum Messtermin am darauffolgenden Tag zeigte der Regenmesser beachtliche 35,1 Liter pro Quadratmeter an - 7,2 Liter kamen am Folgetag noch dazu. Garten, Feld und Wald und besonders die Landwirte freuten sich über den ersehnten Regen - denn bis dahin hatte es 4 Wochen lang nicht mehr ausgiebig geregnet. Die Tage vom 7. bis zum 13. waren zudem windig - am 11. gar stürmisch - doch durch den Regen und mit steigenden Temperaturen war nunmehr Wachswetter angesagt. Die Eisheiligen vom 12. bis 16. Mai zeigten sich unterschiedlich. Der zweite von ihnen, "Servatius" (13. Mai), gab sich freundlich und brachte einen Sommertag hervor - am 15.Mai, am Tag der "kalten Sophie" ging die Temperatur dagegen am Boden auf 1,9 Grad zurück und kam in der Luft in zwei Metern Höhe nicht über 11,2 Grad hinaus. Frost gab es aber während der ganzen Eisheiligen keinen. Überhaupt kann angemerkt werden, dass die Eisheiligen in den letzten Jahren ihrem Namen bei uns nicht gerecht wurden. Aus der Statistik ist, seit 1979 gerechnet, kein signifikanter Kälteeinbruch während dieser Zeit erkennbar. Vergleicht man den Mutter- und den Vatertag im Witterungsverlauf, so meinte es Petrus in diesem Jahr eindeutig besser mit den Müttern als mit den Vätern.

Muttertag war am Tag des Eisheiligen Servatius, an dem die Temperatur bei 10,6 Stunden Sonnenschein bis auf 26,5 Grad anstieg. Am Vatertag, an Christi Himmelfahrt, (Donnerstag, 17. Mai), schien die Sonne dagegen nicht eine Minute lang, und die Quecksilbersäule mit der Tageshöchsttemperatur blieb bei mageren 11,9 Grad hängen. Zudem regnete es an diesem Tag des öfteren. Trotzdem Vatertag wurde gefeiert - wenn schon nicht im Freien, dann halt unter irgend einer Überdachung. Tags darauf gab es schon wieder 13 Stunden Sonnenschein - Frühsommer war angesagt, und am Montag, 21. Mai, kletterte die Temperatur auf den Monatshöchstwert von 28,9 Grad. Allerdings wurde es in der zunehmend schwülen Luft auch gewitteriger. Und wie es die Gewitter so in sich haben, trifft es den einen Ort mit ganzer Wucht, während es wenige Kilometer weg davon zur gleichen Zeit trocken bleibt oder nur Tropfen fallen. An der Messstation hat es bei einem unscheinbaren Gewitter am Freitag, 25. Mai, für einige Minuten kräftig gehagelt. Über Pfingsten, 27. Mai, verschlechterte sich das Wetter. Es war nicht mehr so schwülwarm, wie in den Tagen davor, zudem kam Wind und Regen auf. Am Pfingstmontag und folgenden Dienstag kam zu der Schafskälte noch Dauerregen. Am Dienstagmorgen konnten 23,3 Liter pro Quadratmeter am Regenmesser abgelesen werden. Die letzten Maitage waren dann wieder etwas versöhnlicher.

Noch ein paar weitere Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnittstemperatur des Mai 2007 betrug plus 14,4 Grad. Vergangenes Jahr lag sie bei plus 13,3 Grad und im Durchschnitt seit 1979 bis 2006 war es bei uns im Mai plus 12,3 Grad warm/kalt. Ein Frosttag wurde im Mai nicht mehr registriert - am Boden - in 5 cm Höhe - ging es allerdings am 1. Mai mit minus 0,9 Grad nochmals unter die Frostgrenze. Sommertage (25 und mehr Grad) gab es in diesem Jahr schon 12, davon 7 im Mai - im letzten Jahr nicht einen einzigen. Geschneit hat es im diesjährigen Mai auf Stationshöhe nicht mehr, und Regentage, mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter, wurden 17 gezählt. In der Summe kamen 164,7 Liter zusammen. Im Jahr 2006 waren es im Mai 115,3 Liter, und im Durchschnitt seit 1979 - 2006 sind es 104,5 Liter pro Quadratmeter. Nebel gab es auf Stationshöhe an keinem einzigen Tag. Gewittert hat es nennenswert an 5 Tagen, und der Wind frischte an 11 Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation 224,5 Stunden (letztes Jahr 206,5 Stunden) und seit 1990 bis einschließlich 2006 sind es durchschnittlich im Mai 209,7 Sonnenscheinstunden.

Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert.

Karl-Heinz Jetter