Mit einem im Witterungsverlauf lieblichen September ging der Sommer in den Herbst über. Der Monat war gegenüber seinem Durchschnittswert um rund 3,5 Grad zu warm, mit reichlich Sonnenschein und doch auch mit ausreichendem Regen versehen.
Der Sommer ist vorüber, und die am Wetter Interessierten rätseln nun, was uns der bevorstehende Herbst und Winter für Wetter bringen wird. Doch das Wetter ist allemal für Überraschungen gut. So auch jetzt wieder. Nach einem zu kalten und verregneten August versöhnte der September einen mit 235,2 Stunden Sonnenschein und 12 Sommertagen an denen die Temperatur mindestens auf 25 Grad anstieg. Normal gibt es "nur" 4,4 Sommertage im September, das diesjährige Mehr hatte zur Folge, dass in diesem Jahr die Monatsdurchschnittstemperatur deutlich - genau um 3, 5 Grad über dem Mittel seit 1979 von 13,2 Grad liegt. Der wärmste Tag im September war Donnerstag, 7. September, mit 28,8 Grad. Der Tag endete mit einem Gewitter und einem Temperatursturz zum Folgetag um rund 10 Grad Celsius. Um die Monatsmitte herum regnete es häufiger, und beim nachmittäglichen Gewitter am Montag, 11. September, ging auch ein Hagelschauer an der Messstelle nieder. In der Summe regnete (hagelte) es 18,7 Liter an diesem Tag. Einen noch größeren Platscher tat es von Montag, 25. auf Dienstag, 26. September. 23,1 Liter/Quadratmeter zeigte danach der Regenmesser an. Standesgemäß endete der kalendarische Sommer in diesem Jahr mit einem Sommertag. Bis auf 25,3 Grad kletterte die Temperatur am 23. September. An diesem Tag begann in diesem Jahr der astronomische Herbst. Tag und Nacht sind um diese Zeit gleich lang. Danach werden die Nächte länger und die Tage kürzer, mit der logischen Folge, dass bei kürzerer Sonnenscheindauer und flacherem Einfallswinkel der Sonnenstrahlen, es dann auch durchschnittlich kälter werden muss - es geht also dem Winter zu.
Solche Temperatur- und Wetterwechsel erfolgen in der Regel nicht abrupt und auf den Kalendertag genau, sondern schubweise. Im diesjährigen September ging die Temperatur zum Monatsende hin zwar einige Tage unter die 20 Grad-Marke zurück, um dann jedoch nochmals darüber anzusteigen. Der Monat endete mit 22,6 Grad Tageshöchsttemperatur, 7,9 Stunden Sonnenschein, einem nächtlichen Gewitter und 15,4 Liter Regen in der Nacht zum 1. Oktober.
Noch ein paar weitere Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnittstemperatur des Septembers 2006 betrug 16,7 Grad. Vergangenes Jahr lag sie bei plus 14,6 Grad, und im Durchschnitt seit 1979 bis 2005 ist es bei uns jedoch im September plus 13,2 Grad warm/kalt. Einen Frosttag gab es noch nicht im diesjährigen September, und auch am Boden blieb die Temperatur im Plusbereich. Statt Frost wurden noch stattliche 12 Sommertage (25 und mehr Grad) registriert - normal sind 4,4 Sommertage im September. Regentage, mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter wurden 10 gezählt, und in der Summe kamen 91,5 Liter pro Quadratmeter zusammen. Im Jahr 2005 regnete es im September 68,9 Liter, und im Durchschnitt seit 1979 - 2005 sind es 69,7 Liter. Nebel gab es auf Stationshöhe an zwei Tagen. Vier schwache Gewitter wurden noch registriert, und der Wind frischte an zwei Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation in diesem Jahr reichlich, nämlich 235,2 Stunden, im Jahr 2005 waren es 178,5 Stunden. und seit 1990 bis einschließlich 2005 wurden durchschnittlich im September 158,1 Sonnenscheinstunden registriert.
Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert.
Karl-Heinz Jetter