Der neue Sonnenscheinrekord gehört mit 326,1 Stunden dem Juni 2006. Das sind 107 Sonnenscheinstunden mehr als es der Durchschnitt für den Juni (seit 1990) ausweist und immer noch ein Plus von 32 Stunden gegenüber dem bisherigen Rekordinhaber, dem Juni des Jahres 2003 mit 294,1 Sonnenscheinstunden. Ansonsten war der Monat 2,1 Grad wärmer gegenüber seinem Durchschnittswert und auch viel zu trocken. Mit nur 43,3 Litern gegenüber 98,4 Litern pro Quadratmeter hat es nicht einmal 50 Prozent des Niederschlagssoll geregnet.
Im ersten Monatsdrittel sah dies noch ganz anders aus. Der Juni startete kalt und verregnet. Am 3. und am 7. Juni gab es noch Bodenfrost und bis zum Pfingstmontag regnete es jeden Tag. Der Pfingstsonntag (4. Juni) selbst war mehr kalt und regnerisch als sonnig, und es wehte ein unangenehmer Nordostwind.
Nicht nur zum Leidwesen der Schüler startete der Sommer erst mit dem Ende der Pfingstferien. Am 9. Juni wurden erstmals 20 Grad im Monat erreicht und am Montag, 12. Juni, mit dann 27,3 Grad erstmals der Wert eines Sommertages mit über 25 Grad. Der früheste Sommertag, an dem 25 Grad erreicht wurden, war seit 1979 bis heute der 30. März 1989, der späteste, der 19. Juni 1984.
Jetzt war Sommer - Sonne pur und fast jeder Tag danach mit Temperaturen über 25 Grad Celsius, und am 18. Juni wurde mit 30,7 Grad erstmals der Wert eines "Tropen- oder heißen Tages" registriert.
Am 21. Juni war in diesem Jahr der astronomische Sommeranfang. Gäbe es an der Messstation keinen Schatten der Berge, so bliebe zum Sommeranfang die Sonne 16 Stunden und 4 Minuten über dem Horizont.
Möglich sind an der Messstation wegen den Abschattungen aber nur 15 Stunden und 46 Minuten. Auch dieser Wert wurde nicht erreicht. Die Auszeichnung, sonnenscheinreichster Tag des Juni 2006 gewesen zu sein, darf der 11. Juni mit 15,6 Stunden ununterbrochenem Sonnenschein annehmen.
Heuer brachte es der Tag des kalendarischen Sommeranfangs auf 13,3 Sonnenscheinstunden und einen Tageshöchstwert von 27,9 Grad. Der heißeste Tag des Monats und bisher des Jahres war der 25. Juni mit 32,9 Grad Celsius. Dieser Tag endete mit einem Gewitter aus dem an der Messstation 7,5 Liter Regen niedergingen. Anderen Orten hat es sicherlich mehr geregnet, so auch bei den Gewittern in den letzten Tagen des Junis. Während der Zollernalbkreis weitgehendst glimpflich davonkam, werden die Unwetter bei den Menschen in den angrenzenden südlichen Nachbarkreisen in schrecklicher Erinnerung bleiben wird. Wir erinnern uns ins vorige Jahr. Auch am 25. Juni - kurz nach Mitternacht zog ein Unwetter über den Zollernalbkreis hinweg. Blitz auf Blitz, Starkregen, zeitweiliger Hagel und orkanartiger Sturm waren die schrecklichen Erscheinungen - überflutete Keller, umgestürzte Bäume, verwüstete Felder und 41 Verletzte auf den Campingplätzen des Balinger Rock-Festivals die Folgen. An der Messstelle fielen im Rahmen dieses nächtlichen Gewitters damals 43,8 Liter Niederschlag pro Quadratmeter.
Noch ein paar Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnittstemperatur des Juni 2006 betrug plus 17,6 Grad. Vergangenes Jahr waren es gar 18,0 Grad, und im Durchschnitt seit 1979 bis 2005 war es bei uns im Juni plus 15,5 Grad warm. 16 Sommertage (25 und mehr Grad) und 2 Tropentage mit über 30 Grad wurden registriert. Regentage, mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter wurden nur 8 gezählt. In der Summe kamen magere 43,3 Liter zusammen. Im Jahr 2005 waren es im Juni 70,4 Liter, und im Durchschnitt seit 1979 - 2005 regnete es bei uns 98,4 Liter/Quadratmeter. Nebel gab es auf Stationshöhe an keinem einzigen Tag. Nennenswerte Gewitter wurden 3 Tagen gezählt - und der Wind frischte an ebenfalls nur 3 Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation den Rekordwert mit 326,1 Stunden - im vorausgegangenen Juni 2005 waren es 258,8 Stunden, und seit 1990 bis einschließlich 2005 sind es durchschnittlich im Juni 219,2 Sonnenscheinstunden.
Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert.
Karl-Heinz Jetter