Im diesjährigen April kam der Frühling mit Ostern, um nach kurzem Zwischenspiel wieder in Aprilwetter umzuschlagen und mit einem Frosttag zu enden. Vor Ostern war der Monat zu kalt, verregnet und noch mit reichlich Schnee versehen.
An den ersten 5 Apriltagen regnete es jeden Tag, und es blies ein böiger Wind. Am Mittwoch, 5. April, kam zum Regen noch Schnee dazu, so dass am Folgetag zum Messtermin beachtliche 13 cm Neuschnee lagen. Zwei Tage später war die Schneedecke trotz kalter Nächte wieder bis auf Reste abgeschmolzen, um am 10. für neuen Schnee Platz zu machen. In der Frühe des Dienstags, 11. April, lagen 19 cm pappiger und überaus nasser und schwerer Schnee. Die 17 cm Neuschnee allein vom 11. April ergaben 32,4 Liter Wasser auf den Quadratmeter. Mit dem Regen und Schnee der vorausgegangen Tage hatte der April zu diesem Zeitpunkt bereits sein Niederschlagssoll überschritten. 71,9 l/m² sind der Durchschnittswert seit 1979 gerechnet, 88 Liter waren in der Auffangkanne.
Auch dieser Schnee hielt auf Stationshöhe nur bis zum 13. April. Langsam wurde es wärmer. Am Karsamstag wurden als Spitzenwert 15,5 Grad registriert, an Ostern (16. April) selbst "nur" 13,2 Grad und es blies ein böiger Wind. Doch insgesamt war es über die Ostertage bei uns freundlicher als vorhergesagt. Frühlingshaft wurde es danach. Am Montag, 24. April, wurde der Höchstwert des Monats mit 21,9 Grad registriert und die Sonne schien an diesem Tag 12,8 Stunden an der Messstation. Am Folgetag kam dann schon wieder Regen auf, begleitet von einem leichten Gewitter in den Abendstunden. Es wurde wieder deutlich kühler und der Monat zeigte sein Aprilwetter. Der Monat endete mit Frost. In der Nacht zum Sonntag, 30. April, ging die Temperatur am Boden (5 cm über dem Erdboden) bis auf minus 4,9 Grad und in der Luft (in 2 Metern Höhe) bis auf minus 2,7 Grad zurück und manch frische Blüte nahm dadurch Schaden. Mit diesem Wert war der heurige der kälteste 30. April seit 1979, und ebenfalls zur Erinnerung: Im letzten Jahr stieg die Temperatur an diesem Tag auf den höchsten Wert - auf plus 26,4 Grad an.
Übrigens, was das Blühen anbelangt. Normalerweise beginnt ein Kirschbaum einer bestimmten Sorte durchschnittlich am 15. April bei uns zu blühen - heuer zeigten sich die ersten Blüten erst am 22. des Monats. Das Frühjahr war bis jetzt zu kalt - die Natur reagiert darauf mit verspätetem Blühen.
Noch ein paar Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnittstemperatur des April 2006 betrug plus 7,7 Grad. Vergangenes Jahr lag sie bei plus 9,1 Grad und im Durchschnitt der vorausgegangenen Jahre (1979 bis 2005) war es bei uns im April plus 7,4 Grad warm/kalt. Zusammengezählt wurden noch 7 Frosttage registriert. Eistage, an denen das Thermometer ganztägig unter null Grad anzeigt, gab es jedoch im April keine mehr. Regentage, mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter, wurden 13 gezählt (im Durchschnitt 12), und in der Summe kamen beachtliche 119,5 Liter zusammen. Im Jahr 2005 waren es im April nur 69 Liter, und im Durchschnitt seit 1979 - 2005 regnete es 71,9 Liter an der Messstelle. Geschneit hat es auf Stationshöhe im diesjährigen April noch an 3 Tagen und eine geschlossene Schneedecke lag an 4 Tagen. Zählt man allen Neuschnee zusammen, so kamen 35 cm Neuschneesumme zustande. Nebel gab es im April keinen und außer ein paar Donnern, die zu hören waren, hat es auch nicht nennenswert gewittert. Der Wind frischte an 6 von 30 Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation 147,7 Stunden lang, vergangenes Jahr waren es 148,8 Stunden, und seit 1990 bis einschließlich 2005 schien die Sonne im April durchschnittlich 161,6 Stunden.
Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert.
Karl-Heinz Jetter