Der Januar 2006 zeigte sich im Witterungsverlauf als frostiger Wintermonat mit wenig Schnee und Regen aber mit einem Rekordwert an Sonnenscheinstunden. 138 Stunden lang schien die Sonne an der Station. Das ist der Rekordwert seit an der Balinger Station (seit 1990) die Sonnenscheinstunden gezählt werden. 84 Sonnenscheinstunden sind Durchschnitt - heuer also ein Plus von 54 Sonnenscheinstunden.
Dabei hat es zu Beginn des Januars nicht danach ausgesehen. Bis "heilige drei Könige" schien die Sonne insgesamt nur 6 Stunden lang. Danach kam aber eine erste Dekade mit reichlich Sonne, der nach einer Unterbrechung zwischen dem 17. und 22. eine weitere sonnenscheinreiche folgen sollte.
Der Temperaturverlauf im Monat ähnelt dem der Sonnenscheindauer. Die trüben und mit Wolken verhangenen Tage waren meist nicht so kalt, während an sonnigen Tagen nach Sonnenuntergang die tagsüber empfangene Wärme wieder in den wolkenlosem Himmel ausgestrahlt wurde und es deshalb Stunde um Stunde kälter wurde bis dann kurz vor Sonnenaufgang am nächsten Tag der Tiefstwert der Temperatur erreicht wurde. Sieben mal im Monat sackte das Thermometer bis auf minus 10 und mehr Grad ab. So kalt wie im Osten der Republik wurde es allerdings bei uns nicht - der tiefste Wert wurde in der Frühe des Dienstags, 24. Januar, mit minus 12,4 Grad registriert. Der kälteste Tag vom ganzen Monat, war aber Freitag, 27. Januar, mit einem Tiefstwert von minus 9,0 Grad aber tagsüber kam die Temperatur auch nicht über minus 5,1 Grad hinaus, so dass in der Einrechnung weiterer Werte die Tagesdurchschnittstemperatur minus 7,6 Grad ergab. Im gesamten gesehen war der Monat dann auch um 2,2 Grad gegenüber seinem Durchschnittswert zu kalt.
Mit den Werten des Sonnenscheins und den Minusgraden hätte es einen Bilderbuchwinter im Januar geben können - ja wenn noch ausreichend Schnee dazu gekommen wäre. Im Januar des Jahres 2005 hat es auf Stationshöhe 41 cm Neuschnee gegeben. Heuer betrug die Neuschneesumme ganze zwei Zentimeter bei 9 Tagen mit geringem Schneefall, und eine durchgängig geschlossene Schneedecke fand man auf Stationshöhe nur in Schattenlagen. So ist halt jedes Jahr anders und kein Mensch kann das Wetter längerfristig vorhersagen. Der Monat war insgesamt gesehen auch sonst zu trocken. Von der Niederschlagssumme von gerade Mal 13,9 Litern hat es alleine vom 17. auf den 18. Januar 7,0 Liter geregnet. Dem Monat fehlen somit 39,3 Liter zu seiner durchschnittlichen Niederschlagssumme.
Noch ein paar Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnittstemperatur des Januars 2006 betrug minus 2,4 Grad Celsius. Vergangenes Jahr waren es plus 0,9 Grad und im Durchschnitt seit 1979 bis 2005 war es bei uns im Januar minus 0,2 Grad warm/kalt. Zusammengezählt wurden in diesem Januar 28 Frosttage registriert. Eistage, an denen das Thermometer ganztägig unter null Grad anzeigt, gab es acht. Regentage mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter wurden nur vier gezählt und in der Summe kamen dann auch nur magere 13,9 Liter als Regen oder Schnee zusammen. Im Jahr 2005 waren es im Januar 47,7 Liter, und im Durchschnitt der vorausgegangenen 27 Jahre hat es im Januar 53,2 Liter geregnet/geschneit. Schnee fiel heuer im Januar an 9 Tagen - doch eine dünne geschlossene Schneedecke lag auf Stationshöhe nur an fünf Tagen. Die Neuschneesumme betrug im Januar des letzten Jahres 41 Zentimeter - heuer nur ganze zwei Zentimeter. Nebel wurde an 6 Tagen registriert, und der Wind frischte an zwei Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation den Rekordwert von 137,9 Stunden, vergangenes Jahr waren es 89,6 Sonnenscheinstunden, und im Schnitt seit 1990 sind es 83,9 Stunden.
Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert.
Karl-Heinz Jetter