Witterungsverlauf Mai 2005

In der Gesamtbilanz war der Mai im Witterungsverlauf um 0,8 Grad Celsius zu warm und nur ein ganz wenig nässer und sonnenscheinärmer als üblich. Dabei sah es bis zum 20. des Monats nach einem ausgesprochen kalten, nassen und sonnenscheinarmen Mai aus - denn bis dahin war der Mai um 1,6 Grad Celsius zu kalt.

Dabei hatte der Monat mit richtigen Wonnetagen begonnen. Am 1. und 2. Mai kletterten die Temperaturen auf jeweils 28 Grad Celsius und am 1. schien die Sonne 13,4 Stunden lang. In Heerscharen sah man deshalb die Wanderfreunde an diesem Tag durch die aufblühende Flur ziehen. Doch schon am Dritten des Monats erreichte die Tageshöchsttemperatur nicht einmal mehr 20 Grad, es kam Regen auf und mit der Temperatur ging es weiter bergab. Vatertag und Muttertag (5. und 8. Mai) waren witterungsmäßig fast gleich trist, kalt und verregnet - der Muttertag mit etwas mehr Sonnenschein.

Am Mittwoch, 11. Mai - zum Beginn der kalendarischen Eisheiligen - gab es dann nochmals Frost - den wohl letzten vor dem Sommer 2005. Auf minus 2,0 Grad ging an diesem Tag die Temperatur am Boden zurück - in der Luft zeigte das Thermometer minus 1,0 Grad an - genug, um manch frostempfindlicher Pflanze Schaden zuzufügen. Leichten Bodenfrost sollte es in den Tagen danach auch noch geben - der letzte wurde in der Nacht zum 19. registriert.
Pfingsten war in diesem Jahr am 15. Mai. Doch das Pfingstwochenende war mehr verregnet als sonnig, und am Pfingstmontag goss es in Strömen. Der Regenmesser zeigte in der Frühe des Folgetages 23,3 Liter pro Quadratmeter an - den Höchstwert im Monat. Am 18. des Monats zeigte das Thermometer als Tageshöchsttemperatur nur noch 9,1 Grad Celsius an. Danach wurde es wärmer - es kam aber auch erneut Regen auf. Mit Mittwoch, 25. Mai, begann dann der Frühsommer - jetzt setzte der Monat zur Aufholjagd an. Fronleichnam, 26. Mai, 28,5 Grad, - 27. Mai 30,8 Grad, Samstag, 28. Mai, 31,2 Grad und auch am darauf folgenden Sonntag wurden nochmals 30,9 Grad erreicht.

Das sind drei heiße Tage (auch Tropentage genannt) mit 30 und mehr Grad. Das hat es seit Bestehen der Balinger Wetterstation (seit 1979) noch nicht gegeben. Es sind die wärmsten Maitage in diesem Zeitraum. Von 1979 bis 2004 gab es bis dahin lediglich einen heißen Tag - nämlich am 5. Mai 2003 mit genau 30,0 Grad Celsius - datumsmäßig der gleiche Tag, der es in diesem Jahr gerade mal auf 12,3 Grad brachte. Die letzten beiden Maitage in diesem Jahr waren dann wieder deutlich kühler - und die Frische schon wieder herbeigesehnt.

Noch ein paar weitere Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnittstemperatur des Mai 2005 betrug plus 13,1 Grad. Vergangenes Jahr lag sie bei plus 11,3 Grad und im Durchschnitt seit 1979 bis 2004 war es bei uns im Mai plus 12,3 Grad warm/kalt. Ein Frosttag wurde im Mai noch registriert - am Boden - in 5 cm Höhe - ging es an vier Tagen nochmals unter die Frostgrenze. Sommertage (25 und mehr Grad) gab es in diesem Jahr sieben und mit dabei drei heiße Tage mit 30 und mehr Grad. Geschneit hat es im Mai nicht mehr, und Regentage, mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter, wurden 12 gezählt. In der Summe kamen 109 Liter zusammen. Im Jahr 2004 waren es im Mai nur 67,7 Liter, doch im Durchschnitt seit 1979 - 2004 sind es 103,9 Liter pro Quadratmeter. Nebel gab es auf Stationshöhe an keinem einzigen Tag. Gewittert hat es nennenswert ebenfalls nur an einem Tag, doch der Wind frischte an sechs Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation 207,0 Stunden (letztes Jahr 211,2 Stunden) und seit 1990 bis einschließlich 2004 sind es durchschnittlich im Mai 210,1 Sonnenscheinstunden.

Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert.

Karl-Heinz Jetter