Mit dem kältesten 28. Februar seit 25 Jahren und einer Gesamtschneedecke von 34 cm endete der Februar 2005. Auch über den gesamten Monat hinweg zeigte sich, dass der Winter unser Land und darüber hinaus fest im Griff hat. An 27 von 28 Februartagen lag auf Stationshöhe eine geschlossene Schneedecke und 86 cm Schnee (Neuschneesumme) fielen alleine im Februar. Im Durchschnitt seit 1979 gerechnet beträgt die Neuschneesumme im Februar "nur" 20 cm. Das war am Monatsanfang noch nicht abzusehen. Der so genannte "Hundertjährige Kalender" prophezeite für den Februar einen durchschnittlichen Witterungsverlauf mit vielen sonnigen Tagen und vom 9. - 12. Februar Schneefall. Aber gerade in jener Zeit fiel kein Schnee und der 12. Februar war auf Stationshöhe der einzige Tag im Monat ohne geschlossene Schneedecke. Der Schnee am Monatsanfang stammte noch vom Januar. Seit dem 24 Januar trug die Flur des Kreises ein weißes Kleid. Am Monatsersten des Februars betrug die Gesamtschneedecke 11 cm. Nach kurzem Anwachsen auf 13 cm schmolz sie bei tagsüber ansteigenden Temperaturen in den Folgetagen ab, so dass zum Messtermin am Samstag, 12. Februar nur noch klägliche Reste von ihr übrig waren. Kurz zuvor - an den hohen Tagen der Fasnet - war es am wärmsten und sonnigsten im Monat. Am Fasnachtsdienstag (8. Februar) schien die Sonne über 8 Stunden lang, und an Aschermittwoch kletterte die Tagestemperatur bis auf 11,3 Grad. Der große Schnee kam dann zur Monatsmitte. Schon in der Nacht zum 13. Februar begann Frau Holle wieder ihre Betten zu schütteln. Jeweils 12 cm Neuschnee kamen am 15. und 16. Februar hinzu, so dass zum Messtermin in der Frühe des 17. Februars die Gesamtschneedecke 28 cm betrug. Auch in den Folgetagen schneite es täglich. Die Sonne ließ sich dagegen vom 10. bis zum 20. Februar insgesamt nur 4,2 Stunden blicken. Auf über 30 cm wuchs die Gesamtschneedecke am 23. an - um in den Folgetagen in sich zusammen zu sacken, bis dann vor allem am Sonntag, 27. Februar mit heftigem und frostigem Nordostwind nochmals kräftiger Nachschub kam. In der Frühe des Monatsletzten lagen dann 34 cm stark verwehter Schnee und die Temperatur ging bis Mitternacht auf minus 15,8 Grad zurück um dann bis in die Frühstunden des 1. März auf den Spitzenwert des Jahres - auf minus 19,6 Grad zu fallen. Um mit ähnlichen Werten aufwarten zu können muss man in der Statistik weit zurückgehen. Die mächtigste Schneedecke lag in den vorausgegangenen 25 Jahren am 24. Februar 1986 mit 45 cm - gefolgt wie heuer mit ebenfalls 34 cm am 19. März 1985 . Der kälteste Februar war ebenfalls in den vorausgegangenen 25 Jahren der Februar von 1986 mit einer Durchschnittstemperatur von minus 7,3 Grad. Der diesjährige Februar weist eine Durchschnittstemperatur von minus 1,8 Grad Celsius aus und ist damit um 2,6 Grad gegenüber seinem Durchschnittswert zu kalt. Weit oben an der Spitze und nur noch übertroffen vom Winter 80/81, ist aber das diesjährige Winterwetter mit der Anzahl der Tage mit geschlossener Schneedecke. Seit Dezember 2004 - der Dezember zählt zum Winter 2004/2005 dazu - war das Kreisgebiet auf Stationshöhe an 51 Tagen ( 80/81 59 Tage) mit einer geschlossenen Schneedecke zugedeckt. 31 Tage beträgt der Durchschnitt in diesem Zeitraum, und jetzt haben wir abgesehen von der Unterbrechung am 12. Februar eine geschlossene Schneedecke seit dem 24. Januar. Und da sagen die Leute - es gäbe keine richtigen Winter mehr. Noch ein paar Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurch-schnittstemperatur des Februars 2005 betrug minus 1,8 Grad. Vergangenes Jahr lag sie bei plus 1,7 Grad, und im Durchschnitt seit 1979 bis 2004 - also in den vorausgegangenen 26 Jahren - war es bei uns im Februar plus 0,8 Grad warm/kalt. Zusammengezählt wurden heuer 25 Frosttage registriert. Eistage, an denen das Thermometer ganztägig unter null Grad anzeigt, gab es 12 - im letzten Jahr nur einen. Regentage (vorwiegend Schnee) mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter wurden 13 gezählt, und in der Summe kamen 72,0 Liter zusammen. Im Jahr 2004 waren es im Februar deutlich weniger, nämlich nur 32 Liter, und im Durchschnitt seit 1979 - 2004 sind es genau 48,4 Liter. Geschneit hat es an 16 Tagen, und eine geschlossene Schneedecke lag zum Messtermin an 27 Tagen - letztes Jahr an 12 Tagen. An Neuschnee kamen 86 cm zusammen (23 cm im Februar 2004). Nebel gab es auf Stationshöhe an keinem einzigen Tag, und auch der Wind frischte heuer nur an 5 von 28 Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation magere 51,4 Stunden lang, vergangenes Jahr waren es beachtliche 112,8 Sonnenscheinstunden - und im Schnitt seit 1990 sind es 101,3 Stunden. Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert. Karl-Heinz Jetter |