Im letzten Jahr war der Oktober der kälteste der vorausgegangenen 25 Jahre - heuer folgte ein Oktober, der zu den wärmsten zählt - und dies, obwohl der Monat verregnet und zu nass war und auch von der Sonne nur gelegentlich verwöhnt wurde. Insbesonders zum Monatsbeginn erwirtschaftete der Oktober sein Wärmeplus. Im Sonnenschein kletterten die Temperaturen bis auf den Spitzenwert von 26,8 Grad am Dienstag, 5. Oktober, was diesem Tag das Prädikat "Sommertag" verleiht. Doch damit war es mit dem Spätsommer auch schon zu Ende. Die Temperatur fiel steil und es kam Regen auf. Von Samstag, 9. Oktober, auf den folgenden Sonntag fielen 26,0 Liter auf jeden Quadratmeter, und am Sonntag sollten es dann nochmals 7,7 Liter werden. Nach den Anweisungen des Deutschen Wetterdienstes wird zur Sommerzeit seit Jahresbeginn jeweils um 07.50 Uhr (davor um 07.30 Uhr) gemessen, was es davor geregnet hat, das zählt noch zum Vortag. Insgesamt kamen im ersten Monatsdrittel 45,2 Liter zusammen. In der zweiten Dekade war das Wetter am trübsten, verregnetsten und auch am kühlsten. Insgesamt nur 25,2 Stunden Sonnenschein wurden registriert und von den zehn Tagen regnete es an acht. Im letzten Monatsdrittel wurde es dann wieder etwas sonniger und somit auch wärmer, doch regnete es auch teils heftig. Ein Kuriosum ist von der Nacht zum Donnerstag, 21. Oktober, zu vermelden. Normalerweise geht aufgrund fehlender Sonneneinstrahlung die Temperatur mit zunehmender Nacht zurück und erreicht meist zum Sonnenaufgang am nächsten Tag den Tiefstwert. Doch in dieser Nacht wurde in südlicher Strömung Warmluft herangeführt und die Temperatur kletterte frühmorgens um 5 Uhr bis auf 17,3 Grad Celsius. Als herrlicher Herbsttag zeigte sich Sonntag, 24. Oktober. 9,4 Sonnenscheinstunden und 23,9 Grad Spitzentemperatur luden die Menschen in Scharen zum Wandern durch Wald und Flur ein. Die Natur entfaltete dazu alle herbstliche Farbenpracht. Schon am Tag danach war es mit dem goldenen Oktober zu Ende - Dauerregen setzte ein und danach kam Nebel auf. 15,5 Liter am Montag, 25. Oktober, und 18,9 Liter am Tag danach waren die gemessenen Regenmengen. Die letzten Tage des Oktobers waren mehr trüb als sonnig. Der Monat endete mit dem kältesten Tag des Monats: In der Luft (in 2 Metern Höhe) wurden als Tiefsttemperatur des Tages nur noch 1,6 Grad (im letzten Jahr minus 5,8 Grad) und 0,8 Grad am Boden (5 cm über unbewachsenem Boden) registriert. Noch ein paar Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurch-schnittstemperatur des Oktober 2004 betrug plus 11,0 Grad. Vergangenes Jahr waren es nur 6,3 Grad und im Durchschnitt seit 1979 bis 2003 war es bei uns im Oktober plus 8,9 Grad warm/kalt. Frosttage wurden in diesem Oktober noch keine (im Jahr 2003 schon 13) registriert. Auch am Erdboden ging die Temperatur nicht unter die Frostgrenze. Regentage, mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter, wurden heuer 15 gezählt, und in der Summe kamen 115,6 Liter Niederschlag zusammen. Im Jahr 2003 waren es im Oktober 78,6 Liter, und im Durchschnitt seit 1979 - 2003 weist der Oktober 74,1 Liter pro Quadratmeter aus. Geschneit hat es im Oktober auf Stationshöhe noch nicht - im letzten Jahr an zwei Tagen Nebel gab es 4 Tagen und der Wind frischte an zwei Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation nur 101,1 Stunden lang. Vergangenes Jahr waren es 121,8 Stunden, und seit 1990 bis einschließlich 2003 sind es durchschnittlich 120,5 Stunden im Oktober. Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert. Karl-Heinz Jetter |