Witterungsverlauf August 2004

Mit dem August endet für die Meteorologen der Sommer. Zeit um Bilanz zu ziehen. Wie war der Sommer 2004? Der von den Wetterämtern üblicherweise benutzte Maßstab zur Beurteilung eines Sommers ist der, dass die Sommertage von den Monaten Juni, Juli und August addiert und mit den Werten aus den zurückliegenden Jahren verglichen werden. Als Sommertag bezeichnen die Meteorologen einen Tag, an dem die Temperatur mindestens auf 25 Grad Celsius anstieg. Bei uns brachte es der Sommer 2004 auf 33 Sommertage. Davon steuerten der Juni 6, der Juli 13, und der August 14 Sommertage bei. Im vorausgegangenen Jahr 2003 waren es in diesem Zeitraum über das Doppelte - nämlich 74 Sommertage und seit Bestehen der Wetterstation in Balingen-Heselwangen (1979 - 2003) gab es im Durchschnitt 33,5 Sommertage von Juni bis einschließlich August.

Also so beurteilt, war der Sommer 2004 zwar wesentlich schlechter wie der von 2003 aber ansonsten dem Durchschnitt aus 25 Jahren entsprechend. Trotzdem - über einen längeren Zeitraum wurde es im Sommer 2004 nie richtig heiß. Das belegt die Anzahl der Tropentage - oder auch heiße Tage genannt. Normal gibt es von diesen 30 und mehr Grad heißen Tage im Schnitt von Juni bis August 6,5 Tage. Im Jahr 2003 gab es 24 von dieser Sorte, doch das Jahr 2004 musste sich mit vier heißen Tagen begnügen, wobei der der 9. Juni 2004 für sich in Anspruch nehmen kann mit 31,1 Grad der heißeste Tag in diesem Jahr gewesen zu sein - außer - und eher unwahrscheinlich - ein Septembertag, würde ihm diesen Anspruch noch streitig machen.
Dass es trotzdem zu einem Durchschnittsommer reichte, dazu hat der eben zu Ende gegangene August kräftig beigetragen und dies trotz der vielen Regentage und unterdurchschnittlichem Sonnenschein. Der Monat war im Schnitt um rund ein Grad zu warm, wobei das erste Monatsdrittel sogar ein Wärmeplus von fast vier Grad vorweisen kann.

Hochsommerlich begann der August. Am Dienstag, 3. August wurde der höchste Wert des Monats mit 30,5 Grad Celsius registriert. Eine erste Abkühlung brachte ein Starkregen am Freitag, 6. August. Innerhalb von zwei Stunden prasselten im Rahmen eines nachmittäglichen Gewitters 33,8 Liter auf jeden Quadratmeter bei der Messstelle. Auch in den Tagen danach gab es trotz anhaltender Wärme immer wieder zum Teil kräftige Regenschauer.

Die Gartenbesitzer wird es gefreut haben, dass sie so wenig zur Gießkanne greifen mussten, und der Regenbilanz des Jahres hat der Augustregen insgesamt auch gut getan. An insgesamt 16 Tagen hat es im August mehr als einen Liter pro Quadratmeter geregnet und in der Summe kamen 110,7 Liter zusammen. Das sind 29,4 Liter mehr als es der Durchschnitt der Jahre 1979 - 2003 mit 81,3 Litern ausweist. Insofern hat der Regen der Natur gut getan, denn alle vorausgegangenen Monate mit Ausnahme des Januars waren zu trocken und bis einschließlich Juli haben rund 100 Liter zu einer ausgeglichenen Bilanz gefehlt.

Von der Temperatur her frische Tage gab es insbesonders um die Monatsmitte. Dazu blies oft ein böiger Wind. Relativ kühl wurde es auch dem Monatsende zu. Im diesjährigen August zeigte die Temperaturkurve augenfällig, dass es dem Herbst zu geht. Jedes Monatsdrittel war kälter als das vorhergehende. Trotzdem wir dürfen mit dem Wetter zufrieden sein, zumal das Kreisgebiet zwar von Gewittern an 6 Tagen heimgesucht aber von Unwettern verschont blieb.

Noch ein paar Zahlen für die Statistik:
Die Monatsdurchschnittstemperatur des August 2004 betrug plus 18,1 Grad. Vergangenes Jahr war der August 22,0 Grad warm, und der Durchschnitt seit 1979 bis 2003 weist plus 17,3 Grad aus. Sommertage (25 und mehr Grad) wurden im August 14 registriert (letztes Jahr 27) - und statt 15 Tropentagen im Jahr 2003 waren heuer im August nur drei Tropen- oder heiße Tage mit 30 und mehr Grad dabei. Regentage, mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter, wurden 16 gezählt, und in der Summe kamen 110,7 Liter zusammen. Im Jahr 2003 waren es im August wesentlich weniger, nämlich nur 28,1 Liter, und im Durchschnitt seit 1979 - 2003 sind es 81,3 Liter. Nebel gab es auf Stationshöhe an keinem Tag. Gewittert hat's an sechs Tagen, und der Wind frischte an 16 Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation nur 195,7 Stunden, im August des Jahres 2003 waren es satte 289 Stunden, und seit 1990 bis einschließlich 2003 sind es durchschnittlich im August 236,5 Sonnenscheinstunden.

Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert.

Karl-Heinz Jetter