"Mairegen auf die Saaten, dann regnet es Dukaten - viel Gewitter im Mai, singt der Bauer juchei", "Der Mai zum Wonnemonat erkoren hat den Reif noch hinter den Ohren - Vor Nachtfrost bist Du sicher nicht, bis dass herein Servatius (13. Mai) bricht." und "Ein kühler, aber nicht kalter Wonnemonat Mai, gibt guten Wein und den Bauern viel Heu". Einige bekannte Wetterregen für den Monat Mai. Und wenn es demnach geht, so weiß der Bauer in diesem Jahr mal wieder noch nicht, wie es um seine Ernte bestellt sein wird, denn kühler als üblich war der Mai schon aber auch wiederum zu trocken.
Es ist nun schon der vierte Monat hintereinander in diesem Jahr,
der zu trocken ausfällt. Normalerweise fallen bei in den
ersten fünf Monaten des Jahres 337,6 Liter Niederschlag auf
jeden Quadratmeter Boden. In diesem Jahr waren es nur 276,3 Liter.
Ein Fehl also von 61,3 Liter gegenüber dem Durchschnittswert.
Dieser Umstand lässt nicht nur die Landwirte sorgenvoll
dreinblicken, auch dem Wald sieht man die Trockenheit an.
Allgemeine Trockenschäden und der Borkenkäfer, der die
trockene Rinde liebt - setzen dem Wald ersichtlich zu.
1582 hat Papst Gregor eine Kalenderreform veranlasst, wodurch die
bis dahin aufgetretenen Unterschiede zum Sonnenjahr korrigiert
wurden. Der Tag des Pankratius 12. Mai lag vor der Reform auf dem
Tag, der heute dem 22. Mai entspricht. Mit den Auswirkungen der
"Eisheiligen" ist deshalb erfahrungsgemäß erst in der
Zeit vom 19. bis zum 22. Mai oder bis noch etwas später zu
rechnen. Nach dem 24. Mai wurde es wieder langsam wärmer und vor allem sonniger. Am Samstag, 29. Mai, registrierte der Sonnenscheinsensor zum ersten Mal in diesem Jahr 15 Stunden ununterbrochenen Sonnenschein, und mit dem Monatsletzten wurde der Durchschnittswert von 210 Sonnenscheinstunden im Mai gerade noch erreicht. Pfingstsonntag, 30. Mai, war ein sonniger, warmer Tag. Am Pfingstmontag regnete es in der Nacht, am Vormittag und am späten Nachmittag, tagsüber konnte man mit dem Wetter zufrieden sein. Noch ein paar weitere Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnittstemperatur des Mai 2004 betrug plus 11,3 Grad. Vergangenes Jahr lag sie bei plus 14,1 Grad und im Durchschnitt seit 1979 bis 2003 war es bei uns im Mai plus 12,3 Grad warm/kalt. Frosttage wurden im Mai noch zwei registriert, am Boden - in 5 cm Höhe - ging es an vier Tagen nochmals unter die Frostgrenze. Sommertage (25 und mehr Grad) gab es in diesem Jahr nur zwei. Geschneit hat es im Mai nicht mehr, und Regentage, mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter, wurden 9 gezählt. In der Summe kamen 67,7 Liter zusammen. Im Jahr 2003 waren es im Mai 82,4 Liter, doch im Durchschnitt seit 1979 - 2003 sind es 105,3 Liter pro Quadratmeter. Nebel gab es auf Stationshöhe an einem einzigen Tag. Gewittert hat es ebenfalls nur an einem Tag, doch der Wind frischte an sechs Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation 211,2 Stunden (letztes Jahr 160,9 Stunden) und seit 1990 bis einschließlich 2003 sind es durchschnittlich im Mai 210,0 Sonnenscheinstunden. Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert. Karl-Heinz Jetter |