Witterungsverlauf im April 2004

Zu warm, viel zu trocken und auch sonnenscheinreicher als üblich war das Wetter im April 2004. Seinem Ruf, ein wetterwenderischer Monat zu sein, wurde der diesjährige April deshalb nur zeitweilig gerecht. Besonders auffällig war die anhaltende Trockenheit im diesjährigen Frühjahr.

Im Durchschnitt fielen in den vorausgegangenen 25 Jahren in den Frühlingsmonaten März und April 131,7 Liter Niederschlag in Form von Schnee oder Regen auf den Quadratmeter. Heuer sind es gerade mal 79,1 Liter, wobei der April mit nur 31,6 Liter in diesem Jahr gegenüber seinem Durchschnittswert von 73,6 Litern alleine um 42 Liter hinterherhinkt. Nennenswerten Regen gab es im April eigentlich nur zum Monatsanfang.
Bei der Temperatur ging es nach einem frühlingshaften Start wieder in den Keller. Dazu kam Wind und Regen und wenig später auch Schnee dazu. Jetzt zeigte sich der April von seiner launigen Seite. Am Mittwoch, 7. April, bedeckten in der Frühe 2 cm Neuschnee die Balinger Flur. Auch am nächsten Tag schüttete Frau Holle nochmals ihre Betten. Am Karfreitag, 9. April, war es dann am kältesten. Bis auf minus 4,2 Grad ging die Temperatur am Boden zurück, in zwei Metern Höhe (in der Höhe der Lufttemperatur) bis auf minus 2,6 Grad. Tagsüber zeigte sich der Karfreitag meist freundlich und die Sonne schien 7,1 Stunden lang, trotzdem blieb die Tageshöchsttemperatur bei 9,4 Grad hängen. Das Wetter am Ostersonntag (11. April) lud nicht gerade zum Osterspaziergang ein. Am Vormittag regnete es - am Nachmittag blinzelte die Sonne zeitweise aus einem wolkenverhangenen Himmel. Ein kühler Nordostwind bestimmte das Wetter nach Ostern. Nun begann die trockene Zeit des Monats und langsam wurde es freundlicher und wärmer. Die Natur reagierte prompt - die Schlehen und Kirschen entfalteten ihre ganze Blütenpracht. Die höchste Temperatur im Monat wurde am Donnerstag, 22. April, mit 23,1 Grad gemessen. Am 17. und 18. des Monats regnete es dann noch ein wenig, doch zum letzten Mal im April. Danach blieb es abgesehen von ein paar Regentropfen bis zum Monatsende trocken bis dann der ersehnte Regen am 1. Mai kam.

Noch ein paar Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurch-schnittstemperatur des April 2004 betrug plus 8,8 Grad. Vergangenes Jahr lag sie bei plus 8,3 Grad und im Durchschnitt der vorausgegangenen Jahre (1979 bis 2003) war es bei uns im April plus 7,3 Grad warm/kalt. Zusammengezählt wurden noch 6 Frosttage registriert. Eistage, an denen das Thermometer ganztägig unter null Grad anzeigt, gab es jedoch im April keine mehr. Regentage, mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter, wurden nur acht gezählt (im Durchschnitt 12), und in der Summe kamen magere 31,6 Liter zusammen. Im Jahr 2003 waren es im April auch nur 38,8 Liter, doch im Durchschnitt seit 1979 - 2003 regnete es 73,6 Liter an der Messstelle. Geschneit hat es auf Stationshöhe im diesjährigen April noch an drei Tagen, eine geschlossene Schneedecke lag an zwei Tagen, und 3 cm Neuschnee kamen zusammen. Nebel gab es an einem einzigen Tag, und nennenswert gewittert hat es auch nur an einem Tag, dafür frischte der Wind an 12 von 30 Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation 187,5 Stunden lang, vergangenes Jahr waren es 210,2 Stunden, und seit 1990 bis einschließlich 2003 schien die Sonne im April durchschnittlich 160,7 Stunden.

Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert.

Karl-Heinz Jetter