Der Oktober 2002 zeigte sich im Witterungsverlauf als verregneter und windiger Geselle. In der Mitteltemperatur glich er sich dem Durchschnitt an, die Sonne versteckte sich aber häufiger hinter den Wolken als üblich.
Sonnenscheinreichster Tag des ganzen Monats war der Monatserste.
10,2 Stunden registrierte der Sonnenscheinschreiber. Am 8. des
Monats sollten es nochmals 10 Stunden sein - im
Monatsdurchschnitt waren es aber nur 3,4 Sonnenscheinstunden.
Kein "Goldener Oktober" also, wobei dieses Prädikat am
ehesten auf das erste Monatsdrittel zuträfe. Von den 106,7
Sonnenscheinstunden im ganzen Monat entfielen, 54,1
Sonnenscheinstunden auf das erste Monatsdrittel. Im zweiten waren
es nur 19,3 und im dritten Monatsdrittel 33,3 Stunden. Gerade
umgekehrt war es beim Niederschlag. Der meiste Regen von
insgesamt 104,6 Litern pro Quadratmeter, nämlich 48,6 Liter,
fiel im zweiten Monatsdrittel, im ersten waren es nur 21,3 Liter
und im letzten 34,7 Liter. Insgesamt hat es im Oktober an 22 von
31 Tagen geregnet und davon wieder an 16 Tagen mehr als einen
Liter pro Quadratmeter. Eine zusammenhängende Regenzeit gab
es vom 4. bis zum 7. Oktober, vom 11. bis zum 19. und dann noch
vom 21. bis 25. Oktober. Den größten Platscher tat es
vom Mittwoch, 16. auf den nachfolgenden 17. Oktober. 24,7 Liter
zeigte der Regenmesser zum Messtermin am Morgen des 17. an, 12,0
Liter sollten an diesem Donnerstag dann noch dazukommen. Der Durchschnitt seit 1979 weist für den Oktober 6 Windtage mit mindestes Windstärke 6 (39 km/h und mehr) aus. In diesem Jahr waren es gerade doppelt so viel Windtage. Vom 21. bis zum 28. Oktober wuchs der Wind täglich mindestens einmal auf diese Windstärke an - am kräftigsten am Sonntag, 27. Oktober, als das Sturmtief "Jeanette" über Deutschland hinwegzog. Am Nachmittag an diesem Sonntag zeigte der Windmesser eine Spitzenböe von 115 km/h an - im Dreisekundenmittel wurden 87 km/h registriert. Trotzdem wurden aus dem Kreisgebiet keinen größeren Sturmschäden bekannt - europaweit waren aber mindestens 12 Tote durch diesen Herbststurm zu beklagen. Noch ein paar Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurch-schnittstemperatur des Oktober 2002 betrug plus 9,1 Grad. Vergangenes Jahr waren es 12,9 Grad und im Durchschnitt seit 1979 bis 2001 war es bei uns im Oktober plus 9,0 Grad warm/kalt. Frosttage wurden zwei registriert, und am Erdboden ging die Temperatur 6 Mal unter die Frostgrenze. Regentage, mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter, wurden heuer 16 gezählt, und in der Summe kamen die genannten 104,6 Liter Niederschlag zusammen. Im Jahr 2001 waren es im Oktober nur 64,1 Liter, und der Durchschnitt seit 1979 - 2001 weist 72,6 Liter pro Quadratmeter aus. Geschneit hat es im Oktober auf Stationshöhe noch nicht. Nebel gab es drei Tagen, wenn auch nur stundenweise, doch der Wind frischte an 12 Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation 106,7 Stunden lang, vergangenes Jahr waren es stolze 171,3 Stunden, und seit 1990 bis einschließlich 2001 sind es durchschnittlich 121,6 Stunden im Oktober. Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert. Karl-Heinz Jetter |