Der eben zu Ende gegangene Juni bescherte uns einen seltenen Sommermonat. Meist ist der Juni noch verregnet und das Wetter zögert, auf sommerliche Werte umzuschalten. Doch in diesem Jahr brachte der Juni schon 13 Sommertage mit über 25 Grad Celsius und darin enthalten 4 Tropentage mit 30 und mehr Grad hervor. Mit einer Monatsmitteltemperatur von 18,5 Grad Celsius nimmt er zudem den Spitzenplatz der Junimonate seit Bestehen der Wetterstation (seit 1979) ein - gleiches gilt auch für den Monatshöchstwert mit 34,7 Grad Celsius. Nichts deutete zum Monatsanfang auf diese Extreme hin. Nach sommerlichem Start mit dem bislang sonnenreichsten Tag vom ganzen Jahr am Monatsersten mit 14,9 Stunden ununterbrochenem Sonnenschein, gingen ab dem 5. Juni die Temperaturen auf Werte unter 20 Grad Tageshöchst- temperatur zurück. Ab dem 3. Juni regnete es jeden Tag etwas, wenn auch manchmal nur ein paar Tropfen. Im Rahmen von bei uns schwächeren Gewittern tat es dann einen ersten kräftigen Guss am Donnerstag, 6. Juni. Der Regenmesser zeigte danach 16,2 Liter an, wobei es woanders - wie bei Gewittern üblich - durchaus mehr geregnet haben kann. Am 7. Juni kam die Tageshöchsttemperatur nicht über 14,4 Grad hinaus, doch ab dem 10. setzte Wetterbesserung ein und mit den Temperaturen ging es steil nach oben. Die 30 Grad-Marke für einen Tropen- oder heißen Tag wurde jedoch erst am Montag, 17. Juni, mit 33,1 Grad übersprungen. Tags darauf wurde dann der Spitzenwert des Monats und bisher vom ganzen Jahr mit 34,7 Grad Celsius erreicht. Der 20. und der 23. Juni waren zwei weitere Tropentage. Mit vier solch heißen Tage wurde der Durchschnitt für den Juni weit übertroffen. Gerade einmal steigt im Juni durchschnittlich die Temperatur auf 30 und mehr Grad an, denn die heißen Tage sind an sich dem Juli und August vorbehalten, wobei im ganzen Jahr durchschnittlich gerade mal sechs solcher Tage registriert werden. Ähnliches gilt für die Sommertage mit 25 und mehr Grad. Durchschnittlich gibt es im Juni 6 Sommertage - 13 waren es in diesem Jahr. Ebenfalls 13 Sommertage weisen die Junis von 1986, 1994 und 2000 aus. Diese Junis waren aber trotzdem durchschnittlich etwas kälter und auf vier Tropentage brachte es bis jetzt erstmalig der Juni 2002. Zum astronomischen Sommeranfang steht die Sonne am höchsten und es ist am längsten tag. Zum Mittag (Ortszeit) strahlt die Sonne bei uns in einem Winkel von 65 Grad ein und die Sonne bleibt rund 16 Stunden über dem Horizont. In diesem Jahr schien sie jedoch am Beobachtungsort nur 8,3 Stunden lang, denn ab dem Mittag des 21. Juni zog ein Gewitter auf, aus dem es kurzzeitig kräftig schüttete und im Regen auch einige Hagelkörner dabei waren. Gewittert hat es im Juni insgesamt an 6 Tagen. Wenn es dabei auch mancherorts ergiebig regnete, so blieb der Landkreis dabei weitgehendst von Unwetterschäden verschont. Unsere Nachbarkreise kamen zum Teil nicht so glimpflich davon, dies war insbesonders bei dem nächtlichen Gewitter zum 24. Juni der Fall. Insgesamt hat es im Juni 73,3 Liter pro Quadratmeter geregnet. In der Summe waren dies 30,3 Liter weniger als es im Durchschnitt bei uns im Juni regnet. So gesehen also auch ein zu trockener Monat. Zum Monatsende hin gab es keine Gewitter mehr. Es regnete auch nicht am Siebenschläfertag (am 27. Juni) aber es wurde merklich kühler und trotzdem wieder sonniger. Der Monat endete mit einem fußballfiebrigen sonnigen Sonntag mit 23,6 Grad Celsius Tageshöchsttemperatur und 14,2 Stunden Sonnenschein.
Noch ein paar Zahlen für die Statistik: Die
Monatsdurchschnittstemperatur des Juni 2002 betrug plus 18,5
Grad. Vergangenes Jahr waren es 14,4 Grad, und im Durchschnitt
seit 1979 bis 2001 war es bei uns im Juni plus 15,0 Grad warm.
Sommertage (25 und mehr Grad) wurden 13 registriert - Tropen-
oder heiße Tage mit 30 und mehr Grad gab es im Juni 2002
schon vier. Regentage, mit einem oder mehr als einem Liter pro
Quadratmeter wurden 8 gezählt, und in der Summe kamen 73,3
Liter zusammen. Im Jahr 2001 waren es im Juni stattliche 122,4
Liter, und im Durchschnitt seit 1979 - 2001 regnete es bei uns
103,6 Liter. Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert. Karl-Heinz Jetter |