Witterungsverlauf Mai 2002

"Ist der Mai kühl und naß - füllt's dem Bauern Scheun und Faß." - Das ist wohl die bekannteste Wetterregel für den Monat Mai. Wenn es demnach geht, so darf es den Bauern nicht bang um ihre Ernte sein, denn der Mai war gerade mal durchschnittlich warm aber sehr nass und sonnenscheinarm.

Nach einem sonnenscheinreichen und trockenen April begann der Mai mit Regen und relativ kühlen Temperaturen.
Das Tagesmittel in den ersten Maitagen blieb unter zehn Grad, und immer wieder gab es heftigen Regen. Alleine am 3. und 4. Mai fielen 50,7 Liter auf jeden Quadratmeter an der Messstelle.
Danach besserte sich das Wetter, und an Christi Himmelfahrt, Donnerstag, 9. Mai, wurde der erste Sommertag in diesem Jahr mit 25,7 Grad Celsius registriert. Schon in der Nacht auf den folgenden Tag fing es aber wieder zu regnen an. Doch wenn's regnet gibt's keinen Frost, und in diese Regenzeit fielen auch die gefürchteten Eisheiligen vom 12. bis 15. Mai. " Vor Nachtfrost bist du sicher nicht, bevor Sophie (15. Mai) vorüber ist". Der erste von den Heiligen "Pankratius" war gleichzeitig Muttertag, ein mehr trüber als heiter Tag, an dem die Temperatur nicht unter 9,5 Grad fiel aber auch nicht über 17 Grad hinauskam. Am Morgen des Muttertags zeigte der Regenmesser 25,1 Liter Niederschlag des Vortages an und das Monatssoll an Niederschlag wäre schon zu diesem Zeitpunkt erfüllt gewesen.. Viel besser dann die anderen Eisheiligen, und am Tag der "kalten Sophie" (15. Mai) ließ sich die Sonne 14,2 Stunden blicken. Zwei Tage später, Freitag, 17. Mai, wurde dann der wärmste Tag des Monats mit 28,4 Grad Celsius registriert Doch die sommerliche Wärme hielt sich nur kurz. Erneut setzte Regenwetter ein. Am Tage vor und in der Nacht zu Pfingsten regnete es, und am Pfingstsonntag (19. Mai ) ließ sich die Sonne keine Minute blicken. Angenehmer dann der Pfingstmontag und die beiden folgenden Tage. Vom 25. - 27. regnete es wieder, um dann den Mai doch noch frühsommerlich warm und sonnig enden zu lassen.

Noch ein paar weitere Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnittstemperatur des Mai 2002 betrug plus 12,4 Grad. Vergangenes Jahr lag sie bei plus 14,5 Grad und im Durchschnitt seit 1979 bis 2001 war es bei uns im Mai plus 12,2 Grad warm/kalt. Frosttage wurden im Mai keine mehr registriert, lediglich am Boden - in 5 cm Höhe - ging es am 6. und 7. Mai nochmals knapp unter die Frostgrenze. Sommertage (25 und mehr Grad) gab`s dagegen schon fünf. Geschneit hat es im Mai nicht mehr, und Regentage, mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter, wurden 13 gezählt. In der Summe kamen beachtliche 154,9 Liter zusammen. Im Jahr 2001 waren es im Mai nur 60,5 Liter, und im Durchschnitt seit 1979 - 2001 sind es 104,2 Liter pro Quadratmeter. Nebel gab es auf Stationshöhe nur an einem Tag. Schwach gewittert hat es an zwei Tagen, und der Wind frischte auch nur an drei Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation 181,1 Stunden (letztes Jahr 255 Stunden) und seit 1990 bis einschließlich 2001 sind es durchschnittlich im Mai 216,5 Sonnenscheinstunden.

Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert.

Karl-Heinz Jetter