Witterungsverlauf Diagramm

Grünendes Gras, aufblühende Blumen und Bäume - die Natur zeigt es allenthalben: Für die Jahreszeit ist es zu warm. Nach einem vorausgegangenen zu milden Januar und einem um 4 Grad zu warmen Februar folgte jetzt ein ebenfalls zu warmer März. Mit einer Durchschnittstemperatur von plus 5,2 Grad Celsius liegt der diesjährige März um rund 1 Grad über seinem Mittelwert.

Nach dem windigen Februar begann der diesjährige März kühl und mit etwas Schnee. In den ersten zehn Tagen des Monats wurden allein acht Frosttage registriert, d.h. die Tiefsttemperatur sank zeitweilig an jedem dieser acht Tagen unter die Null-Grad-Marke. Tagsüber blieben aber die Temperaturen durchweg im Plusbereich, zudem war das erste Monatsdrittel überdurchschnittlich sonnig, und schon viermal wies der Sonnenscheinschreiber Tage mit über zehn Stunden Sonnenschein aus.
Vom 8. bis zum 17. März fiel dann abgesehen von ein paar Tropfen kein Niederschlag mehr, die Tage waren mild, und am Mittwoch, 13. März wurde der Monatshöchstwert von plus 20,3 Grad erreicht. Tags darauf zeigte das Maximumthermometer als Tageshöchstwert nur noch plus 5,9 Grad an - so schnell kann ein Wetterumschwung kommen.
Ein weiteres Kuriosum gab es Freitag, 15. März. In den frühen Abendstunden blitzte und donnerte es heftig aus Südwest.
Während an der Beobachtungsstelle in Balingen Heselwangen aus diesem Frontgewitter nur ein paar Regentropfen fielen überzog zur selben Zeit im unweit entfernten Geislingen ein Schneeschauer die Landschaft mit einem weißen Kleid.
Bis zum 17. des Monats hatte es gerade mal 7,6 Liter auf jeden Quadratmeter geregnet. Mit dem böig auffrischenden Wind aus Südwest zog dann am Abend des 18. (Montag) der Regen heran. Am anderen Tag zeigte der Regenmesser 8,6 Liter pro Quadratmeter an, und am folgenden Tag kamen weitere27,1 Liter/m² hinzu. Verregnet auch der astronomische Frühlingsanfang - in diesem Jahr am 20. März - und die Tage unmittelbar danach. Teilweise mischte sich in den Regen dieser Tage auch etwas Schnee und Graupel. Was bis zur Monatsmitte auf einen überaus trockenen März schließen ließ hatte sich in wenigen Tagen zum Gegenteil gewandelt. Andernorts hat es in dieser Zeit noch viel mehr geregnet. Der Neckar und noch weitere Flüsse unseres Landes führten nach dem 20. März Hochwasser..
Mit dem 23. des Monats beruhigte sich das Wetter wieder. Die Nächte wurden zunehmend frostiger, und am Dienstag, 26. März, wurde der tiefste Wert des Monats mit minus 7,8 Grad Celsius registriert. Tagsüber war es dafür meist sonnig, doch ein kühler Nordostwind ließ die Temperatur nicht über zehn Grad ansteigen. Die letzten Tage des Monats waren frühlingshaft, es gab grüne und liebliche Ostern, wobei der Karfreitag, 29. März, mit 11,6 Stunden ununterbrochenem Sonnenschein und einem Tageshöchstwert von 17, 2 Grad wohl der schönste Tag des ganzen Monats war.

Noch ein paar Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnittstemperatur des März 2002 betrug plus 5,2 Grad. Vergangenes Jahr lag die Durchschnittstemperatur bei plus 6,2 Grad und im Durchschnitt seit 1979 bis 2000 war es bei uns im März plus 4,3 Grad warm/kalt. Zusammengezählt wurden noch 18 Frosttage registriert. Eistage, an denen das Thermometer ganztägig unter null Grad anzeigt, gab es jedoch keinen mehr. Regentage mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter wurden nur 8 gezählt, doch in der Summe kamen 63,2 Liter zusammen. Im Jahr 2001 waren es im März mit 105,5 deutlich mehr -, und im Durchschnitt seit 1979 - 2001 sind es 59,7 Liter.
Geschneit hat es noch an 3 Tagen, doch eine geschlossene Schneedecke kam auf Stationshöhe nur stundenweise zusammen. Nebel gab es an fünf Tagen, und der Wind frischte an 8 Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation satte 178,4 Stunden lang. Vergangenes Jahr waren es nicht mal die Hälfte davon , nämlich nur 65,3 Stunden, doch im Schnitt seit 1990 sind es 127,4 Stunden.

Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert.

Karl-Heinz Jetter