Als ungewöhnlich warmer und stürmischer Monat wird der eben zu Ende gegangene Februar in die Wetterstatistik eingehen. Mit einer Mitteltemperatur von plus 4,8 Grad Celsius war dieser Monat rund vier Grad wärmer als üblich, und mit seinen 18 Tagen, an denen der Wind bis über die Windstärke 6 (39 km/h und mehr) anwuchs, gesellt sich der Februar 2002 zu den Februaren von 1990, 1995 und 1997, die ähnlich warm und stürmisch waren.

Mit dem Februar endet für die Meteorologen auch der Winter, der für die Wetterfrösche die Monate Dezember, Januar und Februar umfasst. Nachdem die Monate Januar und Februar zu warm ausfielen, wird allein schon aus dieser Tatsache ersichtlich, dass es zum Jahreswechsel 2001/2002 nicht den erwarteten kalten und schneereichen Winter gab. Eine geschlossene Schneedecke gab es zwar auf Stationshöhe an 33 Tagen und Schnee fiel an 17 Tagen, und die Neuschneesumme betrug immerhin 42 cm, doch die rund einen Monat haltende und geschlossene Schneedecke hielt sich nur wegen dem strengen Frost, der in etwa von Mitte Dezember bis Mitte Januar dauerte. Im Januar selbst fiel kein Schnee, und der Februar trug auch nur wenig zu einem Winter bei.

Stattdessen begann der zweite Monat im Jahr mit reichlich Sonnenschein und frühlingshaften Temperaturen.
Zu Maria Lichtmess (02. Februar) bleibt die Sonne bei uns schon rund neuneinhalb Stunden über dem Horizont. Bis zum Monatsende kommt dann rund eine weitere Stunde an der Tageslänge dazu. Solch sonnenscheinlange Tage gab allerdings bei uns im Februar noch nicht, denn was theoretisch möglich wäre, das verhindern die Schatten der die Messstation umliegenden Berge. Doch zwischen acht und neun Stunden ununterbrochenen Sonnenschein zeigte der Sonnenschein-schreiber auch schon an. Das war besonders im ersten Monatsdrittels des Februars der Fall. Im Sonnenschein kletterte die Temperatur am Sonntag, 03 Februar, auf den Höchstwert des ganzen Monats - auf genau 20 Grad Celsius. Krokusse und Schneeglöckchen blühten zu jener zeit auf, und die ersten Bienen suchten nach frischer Nahrung. Zwei Tage später war es mit dem schönen Wetter vorüber. Wind kam auf und der erste Regen im Monat setzte ein. Es folgten mehr trübe als heitere Tage. In der hohen Zeit der Fasnet regnete es täglich, und den Narren blies ein böiger Südwestwind um die Nasen, der zeitweilig bis zur Sturmstärke anwuchs, so z. B. am Tag vor Rosenmontag, am 10. Februar.
Ab dem 15. Februar beruhigte sich das Wetter für wenige Tage. Tagsüber gab es wieder Sonne und bei Nacht fiel die Temperatur wieder unter die Frostgrenze. Der 15. Februar war der erste Frosttag nach dem 22. Januar 2002.
Nach einem Luftdrucksturz vom 19. auf den 20. Februar um 30 Hektopascal innerhalb 36 Stunden führte der aufkommende böige Südwestwind erneut Regen zu uns. Begleitet von Blitz und Donner fing dann in der Nacht zum Donnerstag, 21. Februar 2002, Frau Holle an, ihre Betten zu schütteln.
Bis zum morgendlichen Messtermin lagen zwei Zentimeter Neuschnee, der mit etwas Zuwachs tagsüber bis zum folgenden Tag sich halten konnte. Nach einer kalten Nacht vom 21. auf den 22. Februar mit minus 9,0 Grad kam am Samstagabend, 23. Februar, erneut Schneefall begleitet von einem Frontgewitter auf, am anderen Morgen lagen dann 9 cm pappiger Neuschnee. Der war am anderen Tage auf Stationshöhe wieder verschwunden. Was blieb, waren die windigen mit Regen gemischten Tage, die noch bis zum Monatsende hin andauern sollten.

Noch ein paar Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnittstemperatur des Februars 2002 betrug plus 4,8 Grad. Vergangenes Jahr lag sie bei plus 2,7 Grad, und im Durchschnitt seit 1979 bis 2001 - also in den vorausgegangenen 23 Jahren - war es bei uns im Februar plus 0,7 Grad warm/kalt. Zusammengezählt wurden heuer 10 Frosttage registriert. Eistage, an denen das Thermometer ganztägig unter null Grad anzeigt, gab es im Februar dieses Jahres keinen einzigen. Regentage mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter wurden 11 gezählt, und in der Summe kamen 52,6 Liter zusammen. Im Jahr 2001 waren es im Februar 45,7 Liter, und im Durchschnitt seit 1979 - 2001 sind es genau 50,4 Liter. Geschneit hat es an 4 Tagen, doch eine geschlossene Schneedecke lag zum Messtermin nur an 3 Tagen. An Neuschnee kamen im Februar magere 12 cm zusammen. Nebel gab es auf Stationshöhe an keinem einzigen Tag, doch der Wind frischte an 18 von 28 Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation nur 67,4 Stunden lang, vergangenes Jahr waren es deutlich mehr, nämlich 89,3 Sonnenscheinstunden - und im Schnitt seit 1990 sind es sogar 99,7 Stunden.

Alle angeführten Werte wurden in Balingen-Heselwangen, 573 Meter über dem Meer registriert.

Karl-Heinz Jetter